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5 Mindmapping 60 die Lernumgebung vorgesehen sein. Eine entsprechende Betonung bestimmter Bereiche durch andersfarbige Markierungen zum Beispiel ist jedem individuell überlassen; in genau diesem individuellen Maß spricht die Mindmap die Sinne des Betrachters an. Das Interesse am Thema ist entweder bereits vorhanden, kann durch die Themenauswahl beim Bildungsträger geweckt werden und (oder zusätzlich) durch gemäßigt konstruktivistische Lernumgebungen gefördert und unterstützt werden. In der Kombination der Methoden liegt die Effektivität und Möglichkeit den Lernprozess gelungen zu arrangieren. Mindmapping ist eine von vielen Möglichkeiten, deren besonderer Vorteil darin liegt, in jeder Phase des Lernens eingesetzt werden zu können (vgl. Bernd et al. 2000, S. 32ff). Folgt man Tony Buzan, ist Mindmapping problemlos übertragbar von der individuellen Verwendung als Gedächtnis- und Lernhilfe auf die Nutzung als Lehrmittel, zur Planung und Ausgestaltung von Unterricht genau wie zum kooperativen und kollaborativen Lernen als ”Gruppen-Mind-Map”, wie durch Jüngst (1992, 1995, 1998a, 1998b) auch bewiesen. Dies ist leicht nachzuvollziehen wenn man vorerst Mindmapping als Methode zum Strukturieren von Wissen ansieht. Aber auch einer genaueren Betrachtung im Lehr- Lernprozess hielt die Methode des Mindmapping stand. Ich werde jetzt die Anwendung der Methode des Mindmapping aus der Sicht Lernender genauso wie aus der Lehrender betrachten, um zu zeigen, dass sie sich leicht integrieren lässt und sehr sinnvoll einsetzbar ist. Weiter werde ich kurz auf die Besonderheiten des Mindmapping am Computer und die Verwendung als Hilfsmittel des Wissensmanagement eingehen. 5.3.1 Mindmapping aus Sicht der Lernenden Einen Nachteil bedeutet das Mindmapping für die Lernenden, da sie erst eine Lerntechnik erlernen müssen, bevor sie sich das Thema erarbeiten können (vgl. Jüngst 1992, S. 51). Die erhöhte Effektivität (s.o.) durch den Erwerb dieser Fähigkeit kann diesen Nachteil wieder aufheben. Vor allem die Verbesserung der Metakognition und der Erwerb von Zusammenhangswissen kann nach Fischer (1998) mit Mappingtechniken erreicht werden. Allerdings ist zu bemerken, dass ”das Verfahren als solches nicht zu komplex und nicht fachspezifisch orientiert” (Jüngst & Strittmatter 1995, S. 200) sein sollte, um eine sinnvolle Verwendung im Unterricht zu gewährleisten. Auch deswegen empfiehlt sich eine starke Orientierung an Buzan (1999) mit der Erweiterung um semantische Relationen, wie oben angesprochen. Für Lernende können sich aus dem Erlernen und Anwenden der Methode des Mindmappings viele Vorteile ergeben: • Ordnen der eigenen Ideen und Gedanken VL - Virtuelles-Lernen.net
5 Mindmapping 61 • Ordnen der Ideen und Gedanken anderer • Zusammenfassung zentraler Gedanken • Überblick erhalten • Finden der GOI und damit Einblick in die Logik eines Themas • besseres Erinnern durch effizienteres Speichern des Wissens • Hilfe zur Entscheidungs- und Ideenfindung Die Liste ist noch nicht zu Ende, aber alle genannten Vorteile bieten sich auch für das kollektive Mindmapping. All die genannten Vorteile beschreiben etwas das im Lernprozess hilfreich genutzt werden kann. Das häufige Arbeiten mit Mapping-Verfahren im Unterricht ”führt . . . zu einer zunehmenden Routine des Verstehens struktureller Darstellungen und vermutlich auch zu selbstständiger Verwendung solcher Verfahren. Erst so wird ein solches Verfahren auch diagnostisch ökonomisch verwendbar, weil es dann nicht erst eigens zu einem Testzweck gelernt werden muß, sondern als Metastrategie zur Verfügung steht” (Jüngst & Strittmatter 1995, S. 200). 5.3.2 Mindmapping aus Sicht der Lehrenden An mehreren vorangegangenen Stellen habe ich bereits erwähnt, dass sich Mindmapping unterstützend zum individuellen und kollektiven Lernen durch Lehrende einsetzen lässt. Inwieweit Lehrende dies gezielt didaktisch nutzen können werde ich jetzt verdeutlichen. Im Vordergrund steht hierbei die Förderung des Kompetenzerwerbs bei ihnen selber wie auch bei den Lernenden nach erfolgreichem Erwerb der Technik selbst (vgl. Mandl & Fischer 2000, S.6). Auch um als Lehrender einen besseren Überblick zu erhalten über die zu vermittelnden Inhalte, kann Mindmapping eingesetzt werden (vgl. ebd.). Zielmaps, oder Lehrzielmaps Zielmaps sind eine pädagogisch-didaktische Anwendung der Mindmappingmethode/n. Einen praktikablen Weg hierzu beschrieb Jüngst 1992 (S. 48-50, S. 62-67). Der Vorgang selber (vgl. Bernd et al. 2000, S. 32ff; Jüngst 1995, S. 239ff): Ein Experte, ein Lehrender, erstellt zu einem Thema, einem Sachgebiet eine Zielmap, die alle Informationen enthält, die relevant für dieses Thema sind. Diese Zielmap erschließt auf kleinstem Raum Lernenden das Thema möglichst vollständig unter VL - Virtuelles-Lernen.net
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