Zusammenfassung: Mehrsprachigkeit - online. net
Zusammenfassung: Mehrsprachigkeit - online. net
Zusammenfassung: Mehrsprachigkeit - online. net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Additiver und subtraktiver Bilingualismus<br />
Additiver Bilingualismus: Wer eine zweite Sprache lernt, ohne seine erste zu<br />
vernachlässigen, fügt seinen Ausdrucks- und Interaktionsvermögen etwas hinzu, erweitert<br />
also nicht nur seine sprachlichen, sondern auch seine kognitiven und sozialen Potentiale.<br />
Entwickelt jemand in beiden Sprachen ein hohes Niveau, so kann sich die Zweitsprache<br />
positiv auf das gesamte Leistungsvermögen eines Menschen auswirken.<br />
Subtraktiver Bilingualismus: Wird die Erstsprache hingegen während der Aneignung einer<br />
fremden Sprache vernachlässigt oder gar verdrängt, so kann sich dies auf die Aneignung der<br />
Zweitsprache negativ auswirken. Da von der Erstsprache auch Impulse auf die kognitive und<br />
emotionale Entwicklung ausgehen und der nachzeitige Erwerb einer Zweitsprache abhängig<br />
vom Entwicklungsstand in der Erstsprache ist, kann sich eine solche Entwicklung bei Kindern<br />
negativ auf den weiteren Entwicklungsverlauf auswirken.<br />
Während im Falle des additiven Bilingualismus beide Sprachen zumeist komplementär<br />
gebraucht werden, treten beim subtraktiven Bilngualismus beide Sprachen in Konkurenz<br />
zueinander.<br />
Schwellenhypothese<br />
Annahme, dass es bestimmte Niveaus in der sprachlichen Kompetenz gibt, die zweisprachige<br />
Kinder erreichen müssen, damit ihre intellektuelle Entwicklung nicht trotz Unterricht<br />
verzögert wird. Es wird davon ausgegangen, dass zunächst eine ausreichende Kompetenz in<br />
der Erstsprache erreicht sein muss, bevor der Zweitspracherwerb einen positiven Einfluss auf<br />
die intellektuelle Entwicklung des Kindes haben kann.<br />
Beobachtung, dass eine erfolgreiche schulische Förderung der Erstsprache sich positiv auf<br />
den Erwerb der Zweitsprache und den allgemeinen Schulerfolg von Kindern mit<br />
Migrationshintergrund auswirken kann.<br />
Wenn zweisprachige Kinder in ihren beiden Sprachen über keine altersgemäße Kompetenz<br />
verfügen, so hat das negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung (subtraktiver<br />
Bilingualismus). Wird hingegen eine zweite Schwelle überschritten, d.h. ein hohes Niveau<br />
sowohl in der Erst- als auch in der Zweitsprache erreicht, so wird ein Lerner von seiner<br />
Zweisprachigkeit profitieren (additiver Bilingualismus).<br />
Kritisiert wurde an der Schwellenhypothese die einfache Gleichsetzung von semantischer und<br />
kognitiver Entwicklung sowie eine fehlende Spezifizierung sprachlicher Phänomene.<br />
Variante: Es gibt mehrere Schwellen und mit<br />
der Erreichung der untersten Schwelle werden<br />
negative Auswirkungen auf die intellektuelle<br />
Entwicklung des Kindes vermieden.<br />
7