Zusammenfassung: Mehrsprachigkeit - online. net
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!Identitätshypothese<br />
Identitätshypothese:<br />
Sie geht davon aus, dass der Erwerb der Zweitsprache im Prinzip dem Erstspracherwerb<br />
gleich ist und es eine natürliche Ordnung (‚natural order’) gibt. Sie hat das Ziel, den<br />
Lernprozess als einen von interner Gesetzmäßigkeit gesteuerten aktiven und kreativen<br />
Prozess zu erklären. (Universalitätsannahme)<br />
Bilingual-Syntax-Measure-Test von Dulay/Burt (1974):<br />
1. universale kognitive Mechanismen (angeborene, mentale Strukturen wirksam)<br />
2. Erst- und Zweitspracherwerb sind isomorph, d.h. es gibt dieselbe Reihenfolge des<br />
Erwerbs<br />
3. keine Einwirkungen von der Erst- auf den Zweitspracherwerb, Transfers/Inteferenzen<br />
kommen nicht vor. Fehler sind durch die Struktur der Zweitsprache bedingt.<br />
Kritik: Methodik, Universalienannahme (language acquisition device), Inteferezen vorhanden<br />
Vergleichbarkeit des Zweit- und Erstspracherwerbs<br />
Prinzipiell kann Zweitspracherwerb nicht in gleicher Weise wie Erstspracherwerb verlaufen,<br />
weil die Grundlagen und Voraussetzungen für beide zu unterschiedlich sind, u.a. die<br />
kognitive Entwicklung. Daher: Annahme einer prinzipiellen Unterschiedlichkeit beim Erstund<br />
Zweitspracherwerb:<br />
1. Beim Erstspracherwerb lernt man das komplexe Phänomen Sprache, ebenso die<br />
Sprechfähigkeit, beim Zweitspracherwerb eine bestimmte Sprache. Alles früher<br />
Gelernte kann das zukünftige Lernen und Verhalten beeinflussen, positiv oder negativ.<br />
2. Erstspracherwerb ist eine existenzielle Notwendigkeit. Zweitspracherwerb kann aus<br />
verschiedenen Gründen geschehen.<br />
3. Beim Erstspracherwerb gibt es keinen Unterschied, welche Sprache das Kind in etwa<br />
gleicher Zeit und mit etwa gleicher Mühe erwirbt. Beim Zweitspracherwerb sind<br />
insbesondere Erwachsene nicht in derselben Lage.<br />
4. Die Funktion der Sprache als Werkzeug, auch ihre diskursrelevanten Funktion und<br />
Verwendung, hat der Lerner einer Zweitsprache, je nach alter, schon beim<br />
Erstspracherwerb gelernt.<br />
Aufgabe: Nennen Sie die Kerngedanken der Kontrassthypothese und der Identitätshypothese.<br />
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