Heft 157 - IFSH
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Movement (GAM) (7), die somalische Al-Shabaab al-Islamiya (7) und Al-Qaida (6). Bei der später<br />
folgenden qualitativen Analyse von Tätergruppen wird daher eine Konzentration insbesondere auf<br />
diese Gruppen erfolgen. In diesem Schaubild ist abermals erkennbar, aus welcher Datenbasis die<br />
Fälle zusammengestellt wurden.<br />
Abbildung 8: Gruppen mit mehr als drei Anschlägen im Zeitverlauf, 1968-2010<br />
Quelle: PiraT-Datenbank<br />
Abbildung 8: Gruppen mit mehr als drei Anschlägen im Zeitverlauf, 1968 – 2010 gibt Aufschluss<br />
über die Spitzen und Verteilungen: Hier sind die Gruppen namentlich genannt, von denen<br />
mehr als drei Angriffe verzeichnet und im Zeitverlauf verortet wurden. Die hohe Anzahl der Gruppen<br />
geht zwar zu Lasten der Übersichtlichkeit, sie hilft jedoch bei der Zuordnung von Spitzenwerten<br />
zu den einzelnen Gruppen.<br />
Die meisten Anschläge wurden im Jahr 1984 verzeichnet. Zwei Jahre zuvor, 1982, wurde lediglich<br />
ein Anschlag und 1983 nur drei Anschläge registriert. 1984 schnellte die Zahl dann auf 32 Anschläge<br />
hoch. Die Gesamtzahl der Anschläge blieb in den folgenden Jahren generell hoch, aber<br />
nahm dennoch auf circa 15 Anschläge pro Jahr ab.<br />
Die hohe Anschlagszahl im Jahr 1984 konzentriert sich vorwiegend auf zwei internationale Krisenherde:<br />
Nicaragua (16 Vorfälle) und Ägypten (6 Vorfälle). Zudem kam es in einer Vielzahl von<br />
Staaten, wie Angola (3 Vorfälle) und Spanien (2 Vorfälle) sowie in Israel, West-Sahara, Kolumbien,<br />
Argentinien und auf den Philippinen (jeweils ein Vorfall) zu vereinzelten maritimen Anschlägen.<br />
In Nicaragua herrschte seit dem Sturz der Somoza-Diktatur durch die Sandinistische Nationale<br />
Befreiungsfront im Jahr 1979 Bürgerkrieg. Der Konflikt entwickelte sich im Lauf der 1980er Jahre<br />
zu einem zentralen Stellvertreterkrieg des Kalten Krieges. Verschiedene Rebellengruppen gingen<br />
im Rahmen der Contra-Bewegung gemeinsam gegen das Sandinista-Regime vor. Schlüsselrollen<br />
nahmen dabei besonders die Fuerza Democrática Nicaragüense (FDN) und die Alianza<br />
Revolucionaria Democrática (ARDE) ein, die auch von den USA, speziell durch die CIA, unterstützt<br />
wurden (vgl. International Court of Justice 1986: § 18-25).<br />
Um den Jahreswechsel 1983/84 wurden die nicaraguanischen Häfen El Bluff, Puerto Sandino und<br />
Corinto vermint. Nach nicaraguanischen Angaben wurden dabei zwölf Schiffe, die unter niederlän-<br />
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