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Heft 157 - IFSH

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7. Bedrohungsszenarien: Welche Anschlagstypen haben bereits stattgefunden?<br />

Aus den Fällen der Datenbank wurden neun Szenarien abgeleitet, die Anschläge im maritimen<br />

Raum beschreiben. Dabei wurden verschiedene Parameter berücksichtigt: Der Anschlagsort gibt<br />

Aufschluss darüber, wo der Angriff stattfindet: auf Hoher See, in Küstengewässern, in Hafennähe<br />

oder im Hafengelände. Die Angriffsrichtung wird differenziert: Angriffe können sich von See gegen<br />

das Land (ankernde Schiffe, Hafenanlagen, Häuser, Personen an Land), vom Land gegen die<br />

See (etwa Raketen gegen Schiffe) oder von See gegen See (sei es gegen Schiffe oder maritime<br />

Anlagen/Infrastruktur wie Ölbohrinseln) richten. Dabei spielt auch das Fortbewegungsmittel der<br />

Angreifer eine Rolle. Das Angriffsziel lässt sich in staatliche oder militärische (Einrichtungen oder<br />

Schiffe), ökonomische (Handelsschiffe, Bohrinseln) und in zivile Ziele (Fähren, Touristenboote,<br />

Zivilpersonen) unterteilen. Der Zweck eines Angriffs betrifft beispielsweise die Entführung von<br />

Personen, die Entführung oder Besetzung von Schiffen oder Plattformen, die Beschädigung, Zerstörung<br />

oder die Blockade von Seewegen. Die Angriffsmittel geben Auskunft über die verwendeten<br />

Waffen: Die Szenarien unterscheiden sich auch durch den Gebrauch verschiedener Waffen (von<br />

Schusswaffen über schwerere Waffen wie Raketenwerfer oder Granaten zum Einsatz von Minen<br />

oder Sprengstoff). Die Art der eingesetzten Waffen wirkt sich auch auf die Anzahl der beteiligten<br />

Personen aus – für einen VBIED-Angriff (Vehicle Born Improvised Explosive Device) reicht im<br />

Zweifel für die direkte Ausführung eine Person, während bei Angriffen auf Ölplattformen in Einzelfallen<br />

bis zu 300 Personen beteiligt waren. Ebenso ist dabei die Berücksichtigung der<br />

Betroffenheiten und der (möglichen) Intensität des Anschlags relevant. Aus den Fallbeschreibungen<br />

der stattgefundenen Angriffe wurden im Zusammenhang mit den genannten Parametern neun<br />

Anschlagskategorien mit Fokus auf die Strategie und den Verlauf des Anschlags entwickelt. Die<br />

letzte Kategorie fasst unter „Sonstiges“ nicht zuzuordnende Fälle zusammen. Leider kann nicht im<br />

Detail auf alle Parameter für jedes Szenario eingegangen werden, es werden nur die zusammenfassenden<br />

Ergebnisse vorgestellt.<br />

Von insgesamt 296 gezählten Fällen der Datenbank lag nur bei 231 Fällen eine Fallbeschreibung<br />

vor, die Aufschluss über die Vorgehensweise bieten kann. Die Fälle mit Fallbeschreibung konnten<br />

in neun Anschlagstypen zusammengefasst werden. Bei 15 der 231 Fälle liegt ein Doppelmerkmal<br />

vor, das heißt, dass diese Fälle jeweils zwei Anschlagskategorien zugeordnet sind und daher doppelt<br />

berechnet werden. Insgesamt werden im Folgenden daher 246 Fälle gezählt.<br />

Die neun Szenarien werden im Folgenden beschrieben und ihren Unterkategorien jeweils tabellarisch<br />

Häufigkeiten zugeordnet. Am Ende findet sich eine Übersichtstabelle, die die Ergebnisse<br />

zusammenfasst und alle Szenarien enthält.<br />

Szenario 1: Zerstörerischer bewaffneter Angriff auf Schiffe im Hafen oder auf See (ohne<br />

Bomben)<br />

a) Bewaffneter Angriff auf im Hafen liegende Schiffe, um Personen zu verletzen/zu töten<br />

und/oder Schiffe zu beschädigen; verschiedene Waffen außer Bomben (Granaten, Raketen,<br />

Maschinengewehre, Minenwerfer)<br />

b) Bewaffneter Angriff auf Schiffe auf See (siehe oben)<br />

c) Bewaffneter Angriff (siehe oben) ohne Ortsangabe<br />

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