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Heft 157 - IFSH

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8.4 Militärische Operationen<br />

Ebenfalls auf globaler Ebene lassen sich die militärischen Einsatzverbände zur Terrorismusbekämpfung<br />

verorten, auch wenn diese nur in ausgewählten Gebieten zum Einsatz kommen. Die<br />

Zusammenarbeit erfolgt in unterschiedlichen Foren. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind<br />

die Operation Enduring Freedom (OEF), die NATO Operation Active Endeavour (OAE, vgl. Kap.<br />

2 ), Global Maritime Partnership Initiative (GMP), Combined Maritime Forces (CMF) und die<br />

Combined Task Forces (CTF).<br />

Die Operation Enduring Freedom ist die Bezeichnung für die militärischen Aktionen, die von den<br />

USA als Reaktion auf die Angriffe vom 11.09.2001 begonnen wurden. Die Mission bezweckte<br />

insbesondere den Sturz der Taliban in Afghanistan, um Terroristen den dort von Staats wegen gewährten<br />

sicheren Rückzugsort zu entziehen. Die Überwachung der Seewege am Horn von Afrika<br />

sollte den Nachschub für Terrororganisationen unterbrechen bzw. deren Bewegungsfreiheit einschränken<br />

und ist ebenso Bestandteil der OEF. Die OEF besteht aus einer Koalition der Willigen<br />

unter Führung der USA. Neben den USA haben sich auch eine Reihe von anderen Staaten sukzessive<br />

auf sehr unterschiedliche Weise beteiligt. 59 Zur Koordination der Beteiligten ist neben bestehenden<br />

Strukturen (NATO) beim US CENTCOM ein Stab mit Verbindungsoffizieren eingerichtet<br />

worden (Coalition Coordination Center - CCC). Deutschland hat sich von 2002 bis Juni 2010 an<br />

der OEF-Mission am Horn von Afrika beteiligt. 60<br />

Seit 2007 wird bei der US Navy wiederholt Bezug auf die Global Maritime Partnership Initiative<br />

(GMP oder GMPI) genommen. So setzt etwa die US Cooperative Strategy for 21st Century<br />

Seapower vom Oktober 2007 solche Partnerschaften voraus. Genau wie bei klassischen Bündnissen<br />

(NATO) würden auch solche weniger formellen Zusammenschlüsse alle Fähigkeiten der Marine<br />

zur Konfliktbewältigung zur Geltung bringen und dadurch eine deutliche Warnung an potenzielle<br />

Aggressoren aussenden. 61 A 1000-ship Navy war die ursprüngliche Bezeichnung für dieses Konzept.<br />

Um falsche Assoziationen von einer US-geführten globalen Flotte zu vermeiden, wurde das<br />

Konzept umbenannt, ohne jedoch eine inhaltliche Modifikation zu bezwecken (vgl. Rahman<br />

2008:1).<br />

In der Begründung des US Navy Budgets für 2011 wird ebenfalls die Notwendigkeit für eine GMP<br />

dargelegt: “There is no one nation that can provide a solution to maritime security problems alone.<br />

A global maritime partnership is required that unites maritime forces, port operators, commercial<br />

shippers, and international, governmental and nongovernmental agencies to address our mutual<br />

concerns. This partnership increases all of our maritime capabilities, (…) and is purely voluntary,<br />

with no legal or encumbering ties. It is a freeform, selforganizing network of maritime partners –<br />

good neighbors interested in using the power of the sea to unite, rather than to divide.” 62 GMP wird<br />

unterstützt durch “episodic global fleet stations”. Ein mehrfach hervorgehobenes Beispiel hierfür<br />

ist die African Partnership Station. Hierbei handelt es sich nicht um ein festgelegtes Einsatzkontingent,<br />

sondern um ein Konzept bzw. „a series of activities which build maritime safety and security<br />

in Africa in a comprehensive and collaborative manner”. 63<br />

Dieses US-Konzept ist der Security Governance zuzurechnen, da es sich durch eine anvisierte Einbindung<br />

verschiedener Akteure und hohe Informalität auszeichnet. Piraterie- und Terrorismusfragen<br />

werden vermischt. Es ist mehr eine Idee als eine greifbare Institution oder Operation. Die Anhttp://www.wcoomd.org/files/1.%20Public%20files/PDFandDocuments/SAFE%20Framework_EN_2007_for_publ<br />

ication.pdf, Abruf am 28.11.2011.<br />

59 Vgl. http://www.centcom.mil/en/countries/coalition/, Abruf am 30.11.2011.<br />

60 Vgl. http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5Eyrp<br />

HK9pPKU1PjUzLzixJIqIDcxKT21ODkjJ7-4ODUPKpFaUpWql1aUmZqC4OsXZDsqAgBQaGH7/, Abruf am<br />

30.11.2011.<br />

61 Vgl. http://www.navy.mil/maritime/Maritimestrategy.pdf, S. 8, Abruf am 10.11.2011.<br />

62 Department of the Navy, Highlights of the Department of the Navy FY 2011 Budget, February 2010, S. 1-5,<br />

http://www.finance.hq.navy.mil/FMB/11pres/Highlights_book.pdf, Abruf am 28.11.2011.<br />

63 African Partnership Station US African Command Fact Sheet;<br />

http://www.africom.mil/getArticle.asp?art=3587, Abruf am 28.11.2011.<br />

58

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