Aktueller Hochschulstrukturplan (Juni 2004) - Humboldt-Universität ...
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fähigkeit trotz aller Schwierigkeiten zu steigern. Insbesondere die Stärke bei der Ausbildung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Einrichtung der interdisziplinären<br />
Zentren bieten hier gute Voraussetzungen für eine Bewerbung im Rahmen des Programms<br />
„brain up“.<br />
Nach einer langen, kontroversen, aber weitgehend konstruktiven Diskussion innerhalb<br />
der HU, einer engen Abstimmung mit der FU und später auch mit der TU hat der<br />
Akademische Senat letztlich am 10. Februar <strong>2004</strong> ein Rahmenkonzept verabschiedet,<br />
nach dem insgesamt 73 Professuren gestrichen und der Fortbestand von einigen weiteren<br />
Professuren an Bedingungen geknüpft wurden. Damit war der schwerste und<br />
schmerzhafteste Schritt getan, und die Fakultäten und Institute wurden gebeten,<br />
diesen Rahmen in einem Strukturplan inhaltlich auszufüllen (vgl. Kapitel II). Zugleich<br />
wurde aber auch über die dauerhafte strukturelle Verankerung der <strong>Juni</strong>orprofessuren<br />
und über die grundsätzliche Einrichtung zeitlich befristeter interdisziplinärer Zentren<br />
entschieden (vgl. Kapitel I.6).<br />
Die strategische Neuausrichtung einer Universität und die drastische Reduktion der<br />
Mittel stellen zwei Herausforderungen dar, die augenscheinlich in erheblichem Widerspruch<br />
zueinander stehen. Der Strukturplan ist darum ein ambitioniertes Konzept,<br />
wenn man die hohen Ziele und die zahlreichen Restriktionen betrachtet. Die hier<br />
gesetzten Ansprüche zu erfüllen, ist sicher mehr, als eine Strukturplanung zu leisten<br />
vermag. Auch die inhaltliche Diskussion innerhalb der Universität wird mit dem Beschluss<br />
des Strukturplans nicht beendet sein. Gegenwärtig tagt eine Kommission, die<br />
sich über die Neustrukturierung der Fakultäten unter den geänderten Rahmenbedingungen<br />
Gedanken macht (vgl. Kapitel I.4). Ihre Ergebnisse, wie auch die Empfehlungen<br />
aus der Evaluation des Erprobungsmodells, werden eingehen in eine Diskussion<br />
über die Fortentwicklung der Vorläufigen Verfassung. Ebenfalls bereits begonnnen hat<br />
die Planung für die Einrichtung der ersten interdisziplinären Zentren, wodurch auch die<br />
Fakultätsdiskussion betroffen sein wird und die Profilschärfung der HU weiter voran<br />
getrieben wird.<br />
Strukturplanungen sind nicht abschließender Natur, sondern Teile einer kontinuierlichen<br />
Qualitätskontrolle, wie sie sich in der Evaluation von Lehre und Forschung in der<br />
Universität bereits jetzt dokumentiert. Die in diesem Strukturplan für die HU 2010 beschlossene<br />
Gestalt ist daher eine Struktur auf Bewährung. Entscheidungen, die jetzt<br />
getroffen werden, sind nach einer Zeit der Erfahrung sowohl innerhalb der Fakultäten<br />
als auch durch die zentralen universitären Gremien revidierbar. Die Struktur und das<br />
Profil der HU zu Berlin bieten aber eine klare Perspektive für den 200sten Jahrestag<br />
ihrer Gründung.<br />
I.2 Inneruniversitäre Entscheidungsprozesse<br />
Die HU hat sich frühzeitig auf die für Ende des Sommersemesters 2003 erwarteten<br />
Kürzungsauflagen und die daraus notwendigerweise resultierende Anpassung der<br />
Universitätsstruktur eingestellt. In Vorbereitung auf diese Strukturbeschlüsse hat sich<br />
der Akademische Senat bereits am 15. Juli 2003 mit dem Verfahren zur Wiederaufnahme<br />
der Strukturplanung befasst. Es bestand Einigkeit darin, dass vor der Diskussion<br />
konkreter Kürzungsauflagen eine Verständigung über die Kriterien erforderlich ist,<br />
nach denen diese Kürzungen entschieden werden sollen. Ein in Abstimmung mit der<br />
FU erstellter Kriterienkatalog mit einer Aufstellung von Leistungsindikatoren für die<br />
einzelnen Fächer in Lehre, Forschung, Nachwuchsentwicklung usw. wurde durch den<br />
Akademischen Senat beschlossen. In den späteren Beratungen zeigte sich jedoch,<br />
dass eine ausschließliche Ableitung von Strukturentscheidungen nach Kennziffern<br />
nicht zu sinnvollen Ergebnissen führt, so dass auch weiche Faktoren in die<br />
Entscheidung einbezogen wurden.