Aktueller Hochschulstrukturplan (Juni 2004) - Humboldt-Universität ...
Aktueller Hochschulstrukturplan (Juni 2004) - Humboldt-Universität ...
Aktueller Hochschulstrukturplan (Juni 2004) - Humboldt-Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7<br />
- Die Folgen vergangener Kürzungen, insbesondere des Strukturplans von 1998,<br />
sind noch nicht überwunden. Eine Konsequenz daraus ist die aus dem Personalüberhang<br />
resultierende Unterfinanzierung im Personalbereich und ihr Ausgleich zu<br />
Lasten der Sachmittel.<br />
- Die unzureichende Sachmittelausstattung bedroht das Streben nach Exzellenz in<br />
Forschung und Lehre.<br />
- Die tarifvertraglich vereinbarte und seit dem 1. April wirksame Absenkung der Arbeitszeit<br />
führt bereits zu einer erheblichen Absenkung der Personalkapazität der<br />
Universität.<br />
- Die Flächennutzung und der Erhalt der Immobilien bilden einen weiteren kritischen<br />
Faktor für die zukünftige Entwicklung der Universität. Schon in den vergangenen<br />
Jahren hat die Universität bei der Bauunterhaltung und -erneuerung von der<br />
Substanz gelebt. Eine weitere Absenkung der Mittel würde irreparable Folgen<br />
haben.<br />
Bei der Aufstellung dieses Strukturplans hat sich die Universität von ihrem Leitbild und<br />
den darin dargelegten Grundsätzen leiten lassen. Die HU soll auch in Zukunft eine<br />
Volluniversität bleiben, entsprechend ihrem Grundsatz: "Erst die Präsenz der Naturund<br />
Geisteswissenschaften, der Medizin sowie der Sozial- und Kulturwissenschaften<br />
gewährleistet die unerlässliche Interdisziplinarität, um Forschung auf höchstem Niveau<br />
zu betreiben" (Leitbild). Auch zukünftig wird sich die Universität an den Prinzipien der<br />
forschungsgebundenen Lehre und des forschenden Lernens orientieren. Innovationen<br />
in Studium und Lehre sollen durch die Entwicklung gefördert und nicht behindert werden.<br />
Die führende Position der HU bei der Ausbildung und Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses soll gehalten werden, ebenso die Weltoffenheit und Internationalität,<br />
die für eine Universität in der Mitte der Hauptstadt unerlässlich sind. Die<br />
Geschichte der Universität, die geographische Lage und der besondere Standort sollen<br />
auch zukünftig Ansporn sein, in Forschung und Lehre die Bedürfnisse der Gesellschaft<br />
aufzunehmen, um so ein kritischer Diskussionspartner für jene zu bleiben, die für die<br />
Ausgestaltung unseres Gemeinwesens Verantwortung tragen. Das Potenzial des<br />
Wissenschaftsstandorts Berlin gilt es künftig intensiver auszunutzen und außerhalb der<br />
Universität bestehende Angebote für Lehre und Forschung stärker zu berücksichtigen.<br />
Aufgrund dieser Anforderungen hat das Präsidium, basierend auf dem vom Akademischen<br />
Senat verabschiedeten Kriterienkatalog, einen Vorschlag für einen Rahmenstrukturplan<br />
erarbeitet. Entscheidungen über Veränderungen der Fakultäten und in den<br />
einzelnen Fächern ließen sich damit zwar nicht rechnerisch ableiten, aber doch anhand<br />
prüfbarer Kriterien gewichten und begründen. Insgesamt wurde die Streichung von<br />
90 Professuren und den zugehörigen Mitarbeiterstellen sowie eine Neugliederung der<br />
Fakultäten inkl. der Schließung der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen-Fakultät und des<br />
Instituts für Bibliothekswissenschaften vorgeschlagen. Dieser Rahmenplan wurde am<br />
28. Oktober 2003 in den Akademischen Senat eingebracht und war die Grundlage für<br />
die inneruniversitäre Diskussion und die Abstimmung zwischen den Berliner Hochschulen,<br />
die in Kapitel I.2 bzw. I.3 ausführlich dargestellt werden.<br />
Das Wintersemester 2003/<strong>2004</strong> war geprägt durch die inneruniversitäre Diskussion in<br />
den Gremien und den Protest der Studierenden gegen die Haushaltskürzungen im<br />
Hochschulbereich durch den Senat von Berlin und die damit verbundenen Einschränkungen<br />
im universitären Leistungsspektrum. Nur durch diesen Protest konnten weiteren<br />
Einschnitte über das im Hochschulvertrag vereinbarte Maß hinaus verhindert<br />
werden; zurückgenommen wurden die Kürzungen jedoch nicht.<br />
In der Weihnachtspause begann auf der Bundesebene eine Diskussion über die Förderung<br />
von exzellenten Universitäten, um die Innovationsfähigkeit in Deutschland zu<br />
steigern. Hier liegt für die HU eine große Chance für die Zukunft, um die unzureichende<br />
Mittelausstattung an der Universität zu verbessern und damit die Leistungs-