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Jahresbericht 2009

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ehemalige Praktikantin Sandra K. durchgeführt. Wir versuchten, das Angebot jede<br />

Woche aufrechtzuerhalten. Ab September nahm die Drogenberatung der Diakonie<br />

das Streetwork wieder auf und wir besuchten die Szene im vierzehntägigen Wechsel.<br />

Beim Streetwork werden Spritzen, Kondome und Care Sets verteilt, Fragen zu<br />

HIV/AIDS und Hepatitiden beantwortet. Ein guter Kontakt und eine vertrauensvolle<br />

Basis haben sich entwickelt. Das Ziel, eine JES-Gruppe zu reaktivieren, ließ sich<br />

jedoch bisher nicht umsetzen. JES (Junkies, Ehemalige, Substiutierte) ist eine<br />

bundesweite Selbsthilfestruktur im illegalen, akzeptierenden Drogengebrauch und<br />

war jahrelang in Duisburg fest etabliert. Aufgrund der Einstellung der Landesmittel in<br />

diesem Bereich wurde eine vorhandene und erfolgreiche Struktur zerschlagen.<br />

5.2.4 „Nationaler Gedenktag für verstorbene DrogengebraucherInnen“<br />

am 21. Juli<br />

Zum Nationalen Gedenktag für verstorbene DrogengebraucherInnen haben wir<br />

nachfolgenden Pressetext versandt:<br />

Pressetext++++++Pressetext++++++Pressetext++++++Pressetext<br />

Menschenwürde in der Drogenpolitik – ohne Legalisierung geht es<br />

nicht!<br />

Unter diesem Motto zieht die AIDS—Hilfe Duisburg/Kreis Wesel e. V. anlässlich des<br />

nationalen Gedenktages für verstorbene Drogengebraucher am 21. Juli Bilanz der<br />

bisherigen Drogenpolitik.<br />

In den vergangenen drei Jahren ist die die Zahl der Drogentoten in Nordrhein-<br />

Westfalen und bundesweit - wie aus nachstehender Tabelle ersichtlich ist –<br />

kontinuierlich angestiegen. In Duisburg ist nach einem Rückgang im Jahr 2007 mit<br />

26 Drogentoten die zweithöchste Zahl an verstorbenen Drogengebrauchern<br />

seit 1999 zu beklagen.<br />

Drogentote 2006-2008<br />

2008 2007 2006<br />

Duisburg 26 9 15<br />

NRW 380 374 350<br />

Deutschland 1449 1394 1296<br />

„Leider hat sich meine Befürchtung aus dem letzten Jahr, dass die Zahl der<br />

Drogentoten in NRW ansteigen wird, bewahrheitet“, erklärt hierzu Rolf Ringeler,<br />

Vorstandsvorsitzender der AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel e. V.. „Die<br />

Drogengebraucher sind aufgrund des Runderlasses des Justizministeriums NRW<br />

vom 30.07.07 kriminalisiert worden, da die Eigenbedarfsgrenze für so genannte harte<br />

Drogen, also vor allem Heroin, Kokain und Amphetamin (zuvor 0,5 Gramm)<br />

aufgehoben wurde. Durch diese Kriminalisierung privatisiert sich die Szene<br />

zunehmend, der Konsum findet in privaten Wohnungen statt und erschwert somit<br />

den Zugang der Hilfssysteme zu den Hilfebedürftigen.“<br />

„Verstärkt wird dies in Duisburg durch den Versuch der Ordnungskräfte, durch die<br />

Auflösung von nicht angemeldeten Versammlungen verbunden mit der Androhung<br />

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