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LinuxUser LAN & WAN (Vorschau)

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OpenWRT<br />

schwerpunkt<br />

Das Formatieren kann auf jedem<br />

Linux-System geschehen. Angenommen,<br />

auf dem USB-Stick sei<br />

eine einzelne Partition eingerichtet<br />

und der USB-Stick sei das Gerät<br />

/ dev/sdb: Dann wäre der passende<br />

Befehl für die Formatierung mit<br />

Ext3 mkfs.ext3 /dev/sdb1. Das Beispiel<br />

nutzt im weiteren Verlauf<br />

als Dateisystem ebenfalls Ext3.<br />

Der nächste Schritt besteht darin,<br />

die OpenWRT-Installation<br />

entsprechend vorzubereiten.<br />

Sämtliche benötigten Programme<br />

und Werkzeuge installiert das<br />

Kommando<br />

$ opkg update && opkg install blU<br />

ock‐mount block‐hotplug block‐exU<br />

troot kmod‐usb‐storage kmod‐fs‐eU<br />

xt3 tar nano<br />

Nun müssen Sie den USB-Stick in<br />

das Dateisystem von OpenWRT<br />

einhängen, um im nächsten<br />

Schritt das gesamte System darauf<br />

zu kopieren. In unserem Beispiel<br />

heißt die Hauptpartition des<br />

USB-Sticks /dev/sda1 – entsprechend<br />

legen die drei Befehle aus<br />

Listing 1 den passenden Mountpoint<br />

an, hängen den USB-Stick<br />

in das Dateisystem ein und kopieren<br />

die Daten.<br />

Die Konfiguration von extroot in<br />

der Datei /etc/config/fstab<br />

schließt den Vorgang ab. Der Befehl<br />

nano /etc/config/fstab öffnet<br />

die Datei im Editor Nano. Der mit<br />

config mount überschriebene Abschnitt<br />

ist der wirklich interessante:<br />

Den Eintrag in der Zeile<br />

option target ändern Sie von /home<br />

auf /mnt. In die Zeile option device<br />

gehört der Gerätename, den Sie<br />

bereits beim Kopieren im Schritt<br />

[1] OpenWRT: http:// www. openwrt. org<br />

info<br />

[2] OpenWRT-Wiki zum Asus WL500GP: http://​<br />

wiki. openwrt. org/ toh/ asus/ wl500gp? s<br />

[3] OpenWRT „Backfire“ herunterladen:<br />

http:// downloads. openwrt. org/ backfire/<br />

[4] IPSec auf Linux: James Stanger, „Nah<br />

und geheim“, ADMIN 02/​2009, S. 32,<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐ipsec<br />

[5] DD-WRT: http:// www. dd‐wrt. org<br />

zuvor verwendet haben, im Beispiel<br />

also /dev/sda1. Bei option<br />

enabled wird aus der 0 eine 1. Am<br />

Ende des Eintrages ergänzen Sie<br />

die Zeile option is_rootfs 1. Mit<br />

[Strg]+[X] verlassen Sie nun den<br />

Editor und bestätigen dabei mit<br />

[Y], dass Nano die Änderungen<br />

speichern soll.<br />

Nach einem Neustart über<br />

reboot sollte die Ausgabe von df ‐h<br />

– wieder auf der Kommandozeile –<br />

in etwa so aussehen wie in Abbildung<br />

F. Die Zeile mit /dev/​sda1<br />

ist die wichtige – ist sie vorhanden,<br />

bedeutet das, dass der extroot-<br />

Mechanismus funktioniert.<br />

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der<br />

Aftermarket-Firmware OpenWRT. Es<br />

soll aber nicht unter den Tisch fallen,<br />

dass es auch andere Firmwares gibt,<br />

die als Alternative zum Herstellerprodukt<br />

taugen. Einen Namen hat sich<br />

beispielsweise DD-WRT gemacht, dessen<br />

Fokus darauf liegt, diverse Funktionen<br />

unter einer einfachen und intuitiven<br />

Oberfläche zu vereinen (Abbildung<br />

G). Die DD-WRT-Firmware findet<br />

sich auf der Homepage des gleichnamigen<br />

Projektes [5].<br />

DD-WRT unterscheidet sich von Open-<br />

WRT insbesondere im Hinblick auf die<br />

Zielgruppe: Während OpenWRT erst in<br />

den letzten Jahren tatsächlich auch<br />

für weniger versierte Anwender überhaupt<br />

benutzbar wurde – bis vor zwei<br />

Jahren kam es ganz ohne Webinterface<br />

daher – war DD-WRT von Anfang<br />

Fazit<br />

Mit der alternativen Firmware<br />

OpenWRT erweitern Sie den<br />

Funktionsumfang vieler W<strong>LAN</strong>-<br />

Router beträchtlich. Dabei reicht<br />

die Bandbreite des Gebotenen<br />

von nützlichen Kleinigkeiten über<br />

sichere Kommunikation bis hin<br />

zu echten Profi-Funktionen.<br />

Das alles gibt es erfreulicherweise<br />

zum Nulltarif, das Aufrüsten<br />

erfordert lediglich etwas Fleiß<br />

bei der Suche nach der passenden<br />

Firmware-Version und ein wenig<br />

Arbeit auf der Kommandozeile.<br />

Das Ergebnis ist den Aufwand<br />

aber allemal wert. (jlu) n<br />

OpenWRT-Alternative DD-WRT<br />

an auch für Nicht-Profis gedacht. In<br />

Sachen unterstützter Hardware steht<br />

DD-WRT dem OpenWRT-Projekt kaum<br />

nach; das Test-Gerät Asus WL-500GP<br />

ließe sich beispielsweise ebenso mit<br />

DD-WRT betreiben.<br />

Aufwändige Änderungen können Sie<br />

allerdings auch in DD-WRT nur über<br />

die Kommandozeile realisieren, etwa<br />

um einen mit USB-Ports ausgestatteten<br />

Router zum Printserver zu befördern.<br />

Letztlich gibt die persönliche<br />

Präferenz den Ausschlag für oder wider<br />

eine der beiden Firmware-Varianten.<br />

Hinzu kommt, dass sowohl von<br />

OpenWRT als auch DD-WRT Forks<br />

exis tieren, die wiederum eigene Ziele<br />

verfolgen. Ausprobieren schadet<br />

nicht, und wie immer in der Open-<br />

Source-Welt gilt: Es gibt mehr als<br />

einen Weg, um etwas zu tun.<br />

G Die OpenWRT-Alternative<br />

DD-WRT nimmt<br />

für sich in Anspruch,<br />

eine wesentlich komfortablere<br />

Weboberfläche<br />

anzubieten.<br />

Der Autor<br />

Martin Gerhard<br />

Losch witz arbeitet als<br />

Principal Consultant<br />

bei Hastexo. Dort beschäftigt<br />

er sich intensiv<br />

mit Hochverfügbarkeitslösungen<br />

und pflegt in seiner<br />

Freizeit den Linux-<br />

Cluster-Stack für<br />

Debian GNU/​Linux.<br />

www.linux-user.de<br />

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