25.02.2014 Aufrufe

LinuxUser LAN & WAN (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

praxis<br />

OfflineIMAP<br />

A OfflineIMAP lädt<br />

beim ersten Synchronisieren<br />

eines Mail-<br />

Kontos alle Nachrichten<br />

vom Server auf den<br />

lokalen Rechner.<br />

Am einfachsten klappt das für einen<br />

ersten Test mit Mutt. Das<br />

Kommando<br />

$ mutt ‐f ~/googlemail/INBOX/<br />

zeigt die bereits geladenen E-<br />

Mails im Posteingang, und dementsprechend<br />

öffnet der Befehl<br />

$ mutt ‐f '~/googlemail/[Gmail].U<br />

Alle Nachrichten'<br />

den Ordner Alle Nachrichten. Das<br />

Beispiel zeigt eine Besonderheit<br />

auf: Google Mail bietet Ordnernamen<br />

in der jeweiligen Landessprache<br />

an. Benutzen Sie den<br />

Dienst in englischer Sprache, so<br />

heißt es beispielsweise All Mail<br />

statt Alle Nachrichten.<br />

Um die Fähigkeiten zum Synchronisieren<br />

von OfflineIMAP<br />

unter Beweis zu stellen, schicken<br />

Sie sich am besten selbst eine E-<br />

Mail oder verschieben respektive<br />

löschen eine Nachricht, wahlweise<br />

lokal oder per Webinterface<br />

des jeweiligen Anbieters.<br />

Ein erneuter Aufruf von<br />

offlineimap auf der Kommandozeile<br />

sollte nun wesentlich schneller<br />

vonstatten gehen als der<br />

initiale Durchlauf und die Modifikationen<br />

auf den jeweils anderen<br />

Server replizieren. Sofern das<br />

funktioniert, haben Sie Offline-<br />

IMAP erfolgreich zum Sichern<br />

des IMAP-Kontos eingerichtet.<br />

Ständig sicher<br />

Bei Backups gilt: Je öfter,<br />

desto besser, und je<br />

mehr Handarbeit dafür<br />

anfällt, umso höher ist<br />

die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass niemand sie erledigt.<br />

Aus diesem Grund<br />

sollten Sie nach erfolgter<br />

Konfiguration das<br />

Tool so einrichten, dass<br />

es regelmäßig startet –<br />

beispielsweise als sogenannter<br />

Cronjob.<br />

Unter Ubuntu und<br />

den meisten anderen<br />

Distributionen geben<br />

Sie dazu auf der Kommandozeile<br />

einfach crontab ‐e ein,<br />

woraufhin sich ein Editor öffnet,<br />

mit dem Sie die sogenannte Crontab<br />

bearbeiten. Das deutsche<br />

Ubuntuusers-Wiki hält ausführliche<br />

Erklärungen zur Syntax und<br />

Funktionsweise dieser Datei bereit<br />

[4]. Um beispielsweise 15 Minuten<br />

nach jeder vollen Stunde<br />

das Synchronisieren zu starten,<br />

genügt die Zeile:<br />

15 */1 * * * /usr/bin/offlineU<br />

imap ‐u Quiet<br />

Der Parameter ‐u Quiet sorgt dafür,<br />

dass das Programm nur Fehlermeldungen<br />

ausgibt – ansonsten<br />

würde Ihnen Cron nach jedem<br />

Durchlauf eine E-Mail senden.<br />

Sollte eine Synchronisation einmal<br />

länger dauern, sodass sich die<br />

automatischen Starts überlappen,<br />

dann achtet OfflineIMAP selbst<br />

darauf, nicht mehr als einmal zur<br />

gleichen Zeit aktiv zu sein. Es<br />

bricht in diesem Fall den zweiten<br />

Start mit einer Fehlermeldung ab.<br />

Falls Ihnen die Cron-Variante<br />

nicht zusagt, beherrscht Offline-<br />

IMAP alternativ auch einen sogenannten<br />

Daemon-Mode, bei dem<br />

es ständig im Hintergrund aktiv<br />

bleibt. Genauere Informationen<br />

dazu hält die Dokumentation bereit<br />

[5]. Wichtig bei jedem automatischen<br />

Start von OfflineIMAP:<br />

Das Passwort muss in der Konfigurationsdatei<br />

vermerkt sein.<br />

Mehrweg<br />

Allerdings hilft das schönste<br />

Backup rein gar nichts, wenn im<br />

Fall der Fälle das Restore nicht<br />

klappt. Daher beherrscht OfflineIMAP<br />

neben dem Download<br />

von Nachrichten natürlich auch<br />

deren Upload. Das hilft zum einen<br />

für den Fall, dass der Provider<br />

sämtliche Daten verliert, und<br />

zum anderen, wenn ein Wechsel<br />

zu einem anderen Anbieter ins<br />

Haus steht, zu dem Sie die Nachrichten<br />

mitnehmen möchten.<br />

Um nun ein bestehendes Postfach<br />

mit einem anderen IMAP-<br />

Server zu synchronisieren, definieren<br />

Sie diesen einfach als lokales<br />

Repository, also als Zielsystem.<br />

Ein Beispiel dazu zeigt Listing<br />

2: Dort ist als Servertyp beide<br />

Male IMAP statt Gmail angegeben,<br />

weswegen Sie mittels remotehost<br />

zudem den Servernamen<br />

konfigurieren müssen.<br />

Wichtig ist an dieser Stelle die<br />

Direktive ssl, die dafür sorgt,<br />

dass die Software die Verbindung<br />

verschlüsselt. Unverschlüsselte<br />

Verbindungen stellen ein hohes<br />

Sicherheitsrisiko dar und werden<br />

von den meisten Anbietern ohnehin<br />

deaktiviert. Da manche Mailprovider<br />

zudem die Anzahl gleich-<br />

Listing 2<br />

[General]<br />

accounts = privat<br />

maxsyncaccounts = 1<br />

[Account privat]<br />

localrepository = ProviderNeu<br />

remoterepository = ProviderAlt<br />

[Repository ProviderNeu]<br />

type = IMAP<br />

remotehost = mail.Provider.Neu<br />

remoteuser = NameNeu<br />

remotepass = PasswortNeu<br />

ssl = yes<br />

maxconnections = 1<br />

[Repository ProviderAlt]<br />

type = IMAP<br />

remotehost = mail.Provider.Alt<br />

remoteuser = NameAlt<br />

remotepass = PasswortAlt<br />

ssl = yes<br />

maxconnections = 1<br />

68 12 | 11<br />

www.linux-user.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!