Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 3/2013 (Vorschau)

© Eike Becker_Architekten
Mit The Garden entsteht ein völlig neuer Straßenzug.
generell um Luxus. Adäquater, angemessener
Wohnraum für all die unterschiedlichen
Wohnbedürfnisse fehlt in Berlin. Es besteht
z. B. auch eine große Nachfrage nach günstigen,
kleinen Wohnungen mit ein bis anderthalb
Zimmern, am besten mitten in der Stadt.
Mich interessieren Vorhaben in der Stadt, die
mit Klugheit und Finesse etwas besser machen
können.
→ Worauf kommt es Ihnen an, wenn Sie Berlin
verändern?
Die Menschen wohnen und leben so unterschiedlich
und haben so unterschiedliche
Bedürfnisse. Das gilt es zu nutzen und zu
berücksichtigen. Deshalb gehen wir an unsere
Aufgaben differenziert heran. Wer wie
in Frankfurt beispielsweise als Banker astronomisch
viel Geld verdient, dem fällt es
auch leicht, hohe Mieten oder einen hohen
Kaufpreis zu zahlen. Wenn man dann aber
nicht aufpasst, kann es geschehen, dass gerade
diese innerstädtischen Bereiche nur noch
von Bankern bewohnt werden können. Was
wäre das für eine triste Gesellschaft?! Dafür
zeigen mittlerweile viele Verständnis in
Deutschland. Die Gesellschaft muss in ihrer
Mitte zusammenbleiben. Gerade hier in Berlin,
dieser Stadt mit so viel Potential, es besser
hinzubekommen.
Architekt Eike Becker im Gespräch mit Frank Nehring.
→ Was meinen Sie damit?
Es gibt darauf keine vorgefassten Antworten.
Bei dem Projekt The Garden in der Chausseestraße,
gegenüber der neuen BND Zentrale,
bauen wir bewusst an die vorhandene Bausubstanz
an. Wir haben hier 17 unterschiedliche
Häuser entworfen mit eigenen Eingängen
und eigenen Gärten, differenzierten Fassaden.
Jedes Haus, das dazukommt, soll ein guter
Nachbar sein und die Nachbarschaft stärken.
Berlin.Friedrichstraße Nr. 3 2013 33