Haus & Garten Test 18 Gas-, Holzkohle- und Elektrogrills (Vorschau)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Elektrogrills</strong> | GARTEN<br />
be (schützt das Grillgut vor der Austrocknung)<br />
<strong>und</strong> drittens Zeit, viel Zeit<br />
sogar. Bei der in den USA beliebten<br />
„Südstaatenart“ sind 24 St<strong>und</strong>en nicht<br />
unüblich. Belohnt wird der Gaumen<br />
dann aber mit einem fast schon butterweichen<br />
Fleisch. Ein kurzes, scharfes<br />
Anbraten bei über 160 Grad Celsius<br />
ist natürlich schon allein wegen des<br />
bei der Maillard-Reaktion entstehenden<br />
typischen Grill aromas sinnvoll. Die<br />
europäische Art des Grillens hingegen<br />
ist eine recht zeitsparende – es kommen<br />
kleinere Fleischstücke auf den Rost <strong>und</strong><br />
deutlich höhere Temperaturen werden<br />
benötigt. Will ein BBQ-Grill von heute<br />
seinen Namen zu Recht tragen, muss<br />
er beide Garmethoden beherrschen.<br />
Eine Temperatur wirklich konstant zu<br />
halten, ist eine schwierige Aufgabe, vor<br />
allem für <strong>Elektrogrills</strong>, wenn diese nur<br />
mit voller Leistung heizen können, weil<br />
sie über keinerlei Leistungssteuerung<br />
verfügen. An oder aus – mehr können<br />
die getesteten Grills nicht. Der stete<br />
Wechsel zwischen Aufheizen <strong>und</strong> Abkühlen<br />
wird dann auch noch von trägen<br />
Thermos taten beeinflusst, im Falle<br />
des BBQ-2816 von Tristar in extremer<br />
Form. Hier liegt die Wiederanschalttemperatur<br />
auf Stufe 1 des Bedienelements<br />
bei unter 50 Grad, die Abschalttemperatur<br />
bei <strong>18</strong>0 Grad. Besser machen<br />
es die Modelle von Rommelsbacher<br />
<strong>und</strong> Steba, sehr gut aber nur der Q<br />
140 von Weber. Während ebendieser<br />
aufgr<strong>und</strong> seines nicht antihaftbeschichteten<br />
Grillrosts <strong>und</strong> des einige Zentimeter<br />
darunter liegenden offenen Heizelements<br />
bei der Zubereitung vieler<br />
Grillgutarten gewisse Probleme hat,<br />
kann er beim Barbecue absolut überzeugen.<br />
Er ist so etwas wie ein Dauerheizer,<br />
hält die benötigte Temperatur<br />
konstant <strong>und</strong> wahlweise auch im hohen<br />
Temperaturbereich. Dies ermöglicht<br />
das Garen sowohl von Spareribs als<br />
auch von Flammkuchen, außerdem<br />
das Aufbacken von Brötchen. Dabei<br />
wird das Grillgut gleichmäßig gegart,<br />
ohne dass die Unterseite verbrennt,<br />
während die Oberseite noch im Rohzustand<br />
verharrt. Während der Tristar<br />
fast ständig auf Stufe 5 (die höchste einstellbare)<br />
betrieben werden muss, sind<br />
die Zwischenstufen beim Weber also<br />
deutlich praktischer zu nutzen, wenn<br />
auch das Bedienelement etwas ungünstig<br />
angebracht <strong>und</strong> zu erreichen ist.<br />
Bei der Reinigung der Geräte zeigten<br />
sich vor allem die Modelle von Cloer,<br />
Steba <strong>und</strong> Tepro anwenderfre<strong>und</strong>lich.<br />
Deren Schubladen sind der Beweis<br />
dafür, dass auch simple Konstruktionen<br />
äußerst funktional sein können.<br />
Der offene Grillrost samt dem quasi<br />
ungeschützt darunter liegenden Heizelement<br />
bei Webers Q 140 verlangt<br />
nach einer größeren Putzaktion. Der<br />
Rost ist teilbar, weshalb er auch über<br />
Nacht in Spülwasser eingelegt werden<br />
kann. Aufgr<strong>und</strong> seiner Struktur ist er<br />
aber natürlich nicht so leicht zu reinigen<br />
wie die antihaftbeschichteten Roste<br />
der Konkurrenz. Das Innenleben des<br />
Grills verlangt vom Nutzer ebenfalls<br />
etwas Geduld – Fettlöser <strong>und</strong> Putzschwämme<br />
sind die besten Hilfsmittel.<br />
Das Heizelement kann während des<br />
Grillens Abtropfmasse entzünden.<br />
In Gänze kann also kein Kandidat<br />
überzeugen, grobe Schnitzer sind jedoch<br />
erfreulich selten <strong>und</strong> in keinem<br />
Fall ein K.-o.-Kriterium. Wer sich im<br />
dichten Feld an die Spitze setzen kann,<br />
ist en détail auf den nächsten Seiten<br />
zu lesen.<br />
4<br />
5<br />
6<br />
(4) Beim BBQ 2004/S<br />
ist die heißeste Stelle<br />
genau da, wo man sie<br />
ideal gebrauchen kann:<br />
an der Vollkontaktfläche<br />
(5) Unter dem offenen<br />
Strebenrost bei Webers Q<br />
140 sind die Heizstreben<br />
gut zu erkennen. Hier<br />
wird ein neuer Temperaturrekord<br />
erzielt:<br />
über 600 Grad Celsius<br />
(6) Die Wahl des<br />
bevorzugten Grillmusters<br />
hat man bei Grills, die<br />
partielle Vollkontaktroste<br />
bieten<br />
(7) Simpel <strong>und</strong> praktisch<br />
ist der Fettauffang<br />
beim Steba VG 250.<br />
Die Abtropfmasse fl ießt<br />
durch ein zentrales Loch<br />
im Grillrost <strong>und</strong> wird<br />
von einer Schublade aufgefangen<br />
(8) Durch den<br />
offenen Grillrost gelangt<br />
beim Weber die Abtropfmasse<br />
auf die Heizstäbe<br />
<strong>und</strong> ins Grillinnere (9)<br />
Die Blechnasen am<br />
Scharnier des Tristar<br />
BBQ-2816 sind etwas<br />
instabil <strong>und</strong> verbiegen<br />
sich leicht, weshalb der<br />
Deckel dann nicht mehr<br />
richtig schließt<br />
7<br />
8<br />
9<br />
www.hausgartentest.de 43