STRASSENBAHN MAGAZIN Sie Straßenbahn in Dresden (Vorschau)
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Betriebe<br />
Der Wagen 5 wartet am 15. August 2012 vor der Remise <strong>in</strong> Gmunden<br />
auf se<strong>in</strong>en nächsten E<strong>in</strong>satz<br />
Der ex-Vestische Düwag-Tw 10 hat die unter schattigen Bäumen gelegene<br />
Endstelle Bahnhof erreicht<br />
Der zwischenzeitlich 1911 von der Grazer<br />
Waggonfabrik und SSW beschaffte Triebwagen<br />
Nr. 5 war mit zwei 26-kW-Motoren<br />
versehen. 1913 wurde der Wagen 4 durch e<strong>in</strong>en<br />
wesentlich stärkeren Wagen Nr. 4 II mit<br />
2 x 40,5 kW ersetzt, der von Ganz gebaut<br />
wurde.<br />
Niedergang nach 1946<br />
Der Betrieb der als L<strong>in</strong>ie G gekennzeichneten<br />
<strong>Straßenbahn</strong> hatte stets mit wirtschaftlichen<br />
Problemen zu kämpfen. Se<strong>in</strong> Maximum<br />
erreichte er 1946 mit 736.898 Fahrgästen.<br />
Danach setzte der zunehmende Individualverkehr<br />
der Bahn arg zu, so dass 1957 nur<br />
noch die Früh- und Spätzüge der ÖBB angedient<br />
wurden. Zugleich kam e<strong>in</strong>e heftige<br />
Stilllegungsdiskussion <strong>in</strong> Gang, die bis 1975<br />
dazu führte, dass die Bedienung des Rathausplatzes<br />
e<strong>in</strong>gestellt wurde und die Bahn<br />
zum Franz-Josef-Platz zurückgezogen wurde.<br />
Auf diesem engen, gewundenen Straßenstück<br />
waren die Triebwagen der Bahn<br />
zum Verkehrsh<strong>in</strong>dernis geworden – <strong>in</strong>sbesondere<br />
bei Fahrtrichtung Rathausplatz, da<br />
die e<strong>in</strong>gleisige Strecke hier entgegen dem<br />
stark zunehmenden Autoverkehr verlief. Die<br />
Streckenlänge reduzierte sich dadurch auf<br />
2,3 Kilometer. Das weiterführende Gleis<br />
wurde e<strong>in</strong>fach überteert und ist bis heute <strong>in</strong><br />
der Fahrbahn sichtbar. Auch der Fahrdraht<br />
hängt, abgesehen von e<strong>in</strong>er kurzen Unterbrechung<br />
an der Endstelle Franz-Josef-Platz,<br />
bis heute.<br />
Neue Fahrzeuge<br />
1978 führte man den E<strong>in</strong>mannbetrieb e<strong>in</strong>,<br />
um die Betriebskosten zu reduzieren. Schon<br />
1961 hatte man zur Steigerung der Beförderungskapazität<br />
– und zur Kostene<strong>in</strong> -<br />
sparung durch Reduzierung des Fahrplanangebotes<br />
– bei Lohner <strong>in</strong> Wien e<strong>in</strong>en<br />
vierachsigen Großraumwagen beschafft und<br />
Vorschläge zum Streckenerhalt von 1989<br />
1. Steigerung der Attraktivität der <strong>Straßenbahn</strong><br />
• E<strong>in</strong>satz historischer Fahrzeuge, um auch den<br />
touristischen Nutzen der <strong>Straßenbahn</strong> zu erhöhen<br />
• hierzu ist Wagen 5 wieder betriebsfähig herzurichten<br />
• Erwerb des Wagens IV (Grazer Waggonfabrik<br />
1898) von der Pöstl<strong>in</strong>gbergbahn <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z, den<br />
Gmundener Verhältnissen anpassen (u. a.<br />
Ausbau der Zangenbremse und E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er<br />
Magnetschienenbremse), danach E<strong>in</strong>satz als<br />
offener Sommerwagen mit der Nummer 100<br />
im Wechsel mit Wagen 5 auf der Bestandsstrecke<br />
2. Sanierung der Bestandsstrecke<br />
• besonderes Augenmerk auf die Kuferzeile, um<br />
Lärm und Erschütterungen durch den Betrieb<br />
zur reduzieren<br />
3. Verlängerung über den bisherigen Endpunkt<br />
Franz-Josef-Platz h<strong>in</strong>aus<br />
• zweigleisige Trassierung mit Hilfe e<strong>in</strong>er<br />
Weiche an der bisherigen Endstelle, um im<br />
engen Abschnitt Rathausplatz richtungsgerecht<br />
mit dem Autoverkehr mitschwimmen<br />
zu können<br />
unter der Betriebsnummer 8 e<strong>in</strong>gereiht. Dieser<br />
<strong>in</strong> Lizenz gebaute Düwag-Nachbau stellte<br />
e<strong>in</strong>en Qualitätssprung bei der <strong>Straßenbahn</strong><br />
Gmunden dar. Ungewöhnlich ist aber die<br />
Bauart, da er als Zweirichtungs-Triebwagen<br />
ausgelegt ist, jedoch nur Türen auf der rechten<br />
Fahrzeugseite aufweist. Die elektrische<br />
Ausrüstung stammt von Kiepe, die Leistung<br />
beträgt 200 kW bei e<strong>in</strong>er Fahrzeuglänge von<br />
13,4 Metern.<br />
Zunächst als Reservefahrzeug vorgesehen,<br />
konnte man 1974 von den Vestischen Stra-<br />
4. Weiterführung bis zum Klosterplatz<br />
• Dies umfasst e<strong>in</strong>e zweigleisige Strecke über<br />
die frühere Endstelle Rathausplatz, durch das<br />
zweibogige Trauntor und über die Traunbrücke<br />
im Straßenplanum<br />
• dabei s<strong>in</strong>d besonders die Belastbarkeit der<br />
Traunbrücke und das Lichtraumprofil des<br />
Trauntors zu prüfen<br />
5. Bau e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung zur Lokalbahn<br />
Gmunden – Vorchdorf<br />
• umfasst den Bau e<strong>in</strong>er zweigleisigen Strecke<br />
vom Klosterplatz durch die Traunste<strong>in</strong>straße<br />
und Neubau e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dungskurve zur<br />
Lokalbahn Gmunden – Vorchdorf<br />
• damit entsteht e<strong>in</strong>e Verknüpfung zur Regionalstadtbahn<br />
• Aufgabe des Seebahnhofs und Ersatz durch<br />
e<strong>in</strong>e Haltestelle <strong>in</strong> der Traunste<strong>in</strong>straße<br />
• Besonderheit bei Planung: Problematik der<br />
unterschiedlichen Gleichstrom-Betriebsspannungen<br />
von <strong>Straßenbahn</strong> (600 Volt) und Lokalbahn<br />
(750 Volt)<br />
6. Weiterführung der <strong>Straßenbahn</strong> zur Talstation<br />
der Grünbergbahn<br />
• umfasst e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>-, ggf. auch zweigleisige Strecke<br />
mit Stumpfendstelle<br />
CTG<br />
ßenbahnen die dort nicht mehr benötigten<br />
gleichartigen Zweirichtungs-Großraum-Vierachser<br />
340, 341 und 347 erwerben. Bereits<br />
1952 gebaut, waren sie um e<strong>in</strong>iges älter als<br />
der Lohner-Wagen. Während Tw 340 zur Ersatzteilgew<strong>in</strong>nung<br />
ausgeschlachtet und der<br />
Rest verschrottet wurde, erhielt Tw 341 <strong>in</strong><br />
Gmunden die Nummer 9 und fuhr ab 1977<br />
auf der L<strong>in</strong>ie G. 1983 wurde der Wagen 347<br />
mit der neuen Nummer 10 <strong>in</strong> Betrieb genommen.<br />
Beide wurden zuvor den Erfordernissen<br />
<strong>in</strong> Gmunden angepasst. Dabei wurden<br />
32 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 12 | 2012