STRASSENBAHN MAGAZIN Sie Straßenbahn in Dresden (Vorschau)
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Geschichte<br />
Netzverlust und Neubau<br />
Hamburgs Nahverkehrssituation vor 50 Jahren Während das Tramnetz schrumpfte, wuchs<br />
das U-Bahnnetz 1961/62 weiter an. Parallel setzte auf der Hochbahn e<strong>in</strong> Generationswechsel e<strong>in</strong>.<br />
Zahlreiche neue Fahrzeuge bestimmten fortan das Bild der Hansestadt<br />
Als <strong>in</strong> der Nacht vom 16. auf den 17.<br />
Februar 1962 der Orkan V<strong>in</strong>c<strong>in</strong>ette<br />
an der Nordseeküste e<strong>in</strong>e schwere<br />
Sturmflut auslöste, wurde die<br />
Hansestadt Hamburg von e<strong>in</strong>er Katastrophe<br />
heimgesucht. Die elbaufwärts strömenden<br />
Wassermassen verursachten zahlreiche<br />
Deichbrüche, der tiefliegende und dicht besiedelte<br />
Stadtteil Wilhelmsburg war davon<br />
besonders betroffen. Insgesamt kamen bei<br />
der Sturmflut 315 Menschen ums Leben,<br />
zahlreiche Hamburger Wohngebiete wurden<br />
überschwemmt und die Verkehrswege unterbrochen.<br />
Neben den L<strong>in</strong>ien des Nahverkehrs war<br />
auch Hamburgs Hauptstrecke <strong>in</strong> den Süden<br />
unterbrochen, so dass die Züge durch den<br />
Freihafen umgeleitet werden mussten. Auch<br />
e<strong>in</strong>ige Bus und <strong>Straßenbahn</strong>l<strong>in</strong>ien mussten für<br />
rund 14 Tage e<strong>in</strong>gestellt werden, die nach<br />
Harburg verkehrende L<strong>in</strong>ie 11 wurde bis zum<br />
Hbf verkürzt und die normalerweise auf der<br />
Veddel endende L<strong>in</strong>ie 14 endete ab dem 17.<br />
Februar <strong>in</strong> Billbrook. Die normalerweise dorth<strong>in</strong><br />
verkehrende L<strong>in</strong>ie 19 wurde vorübergehend<br />
e<strong>in</strong>gestellt. Die Hochbahn nahm die<br />
Strecken dann abschnittsweise wieder <strong>in</strong> Betrieb.<br />
Ab dem 1. März 1962 verkehrten alle<br />
L<strong>in</strong>ien wieder planmäßig. Doch nicht nur<br />
Überschwemmungen sorgten dafür, dass die<br />
Hochbahn, die 1961 noch e<strong>in</strong>en Fahrgastzuwachs<br />
von 1,9 % verzeich net hatte, wieder<br />
rückläufige Verkehrszahlen aufwies. So macht<br />
der Geschäftsbericht aus dem Jahr 1962 für<br />
den Fahrgastrückgang von 1,7 % neben der<br />
Motorisierungsentwicklung auch die 5-Tage-<br />
Woche und das Fernsehen verantwortlich.<br />
Nicht nur die Fahrgastzahlen, auch die Verkehrsleistungen<br />
der <strong>Straßenbahn</strong> g<strong>in</strong>gen immer<br />
mehr zurück. Zahlreiche Fahrgäste nutzten<br />
die Umstellung der <strong>Straßenbahn</strong> auf den<br />
Omnibus zum Umstieg auf den eigenen Pkw.<br />
62 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 12 | 2012