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STRASSENBAHN MAGAZIN Sie Straßenbahn in Dresden (Vorschau)

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Österreich: Gmunden<br />

Der Lohner-Wagen 8 <strong>in</strong> der von Stern & Hafferl mit 100 Promille angegebenen Maximalsteigung <strong>in</strong> der Alois-Kaltenbrunner-Straße. Im H<strong>in</strong>tergrund<br />

bilden der Traunsee und der Grünberg die perfekte Salzkammergut-Idylle<br />

u. a. die l<strong>in</strong>ken Türen zugunsten e<strong>in</strong>er höheren<br />

Anzahl von Sitzplätzen entfernt. Mit 14,3<br />

Metern s<strong>in</strong>d die beiden Orig<strong>in</strong>al-Düwags etwas<br />

länger und unterscheiden sich – obwohl<br />

ebenfalls von Kiepe – auch <strong>in</strong> der elektrischen<br />

Anlage vom Lohner-Wagen.<br />

Drohende E<strong>in</strong>stellung<br />

Trotz der modernen, leistungsfähigen Fahrzeuge<br />

schien 1989 die E<strong>in</strong>stellung des Gesamtbetriebes<br />

und Umstellung auf Omnibusse<br />

unvermeidlich geworden zu se<strong>in</strong>.<br />

Anstatt sich <strong>in</strong>s Unvermeidliche zu fügen,<br />

erbrachte e<strong>in</strong>e vom damaligen Betriebsleiter<br />

<strong>in</strong>itiierte Unterschriftensammlung des Vere<strong>in</strong>s<br />

„Pro Gmundener <strong>Straßenbahn</strong>“ über<br />

6.000 Unterstützer, womit sich die breite<br />

Bevölkerung der Stadt h<strong>in</strong>ter ihre <strong>Straßenbahn</strong><br />

stellte. Der <strong>in</strong> 1989 gegründete rührige<br />

Vere<strong>in</strong> engagiert sich seither mit vielfältigen<br />

Aktivitäten – <strong>in</strong>sbesondere auch durch<br />

Veranstaltungen und Sonderfahrten zu vielfältigen<br />

Anlässen und Jubiläen – für den Erhalt<br />

und Ausbau bzw. Verknüpfung der <strong>Straßenbahn</strong><br />

mit der Lokalbahn. In der Folge<br />

wurde e<strong>in</strong> Arbeitskreis gegründet, der sich<br />

der Planung, Vorbereitung und Umsetzung<br />

der Maßnahmen für die Zukunft der <strong>Straßenbahn</strong><br />

annahm. Mehrere Varianten wurden<br />

untersucht und abgewogen und führten<br />

letztendlich zu verschiedenen Vorschlägen –<br />

siehe Kasten.<br />

Die Punkte 1 und 2 s<strong>in</strong>d zwischenzeitlich<br />

realisiert. Im Sommer verkehren jeden zweiten<br />

Sonntag im Monat sowie zu besonderen<br />

Anlässen die historischen Wagen 5 und<br />

100 auf der Gesamtstrecke. In der Kuferzeile<br />

wurden Gummidämmungen <strong>in</strong>s Planum<br />

bzw. <strong>in</strong> den Asphalt e<strong>in</strong>gearbeitet. Zur<br />

weiteren Beruhigung trägt die Tatsache bei,<br />

dass der Lohner-Wagen Nr. 8 über wesentlich<br />

leisere Laufeigenschaften und Motorgeräusche<br />

verfügt, so dass dieser vor allem<br />

an Wochenenden, Sonn- und Feiertagen und<br />

<strong>in</strong> den Tagesrandzeiten e<strong>in</strong>gesetzt wird. Die<br />

beiden Düwags Nr. 9 und 10 s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen<br />

vorrangig tagsüber an Werktagen im E<strong>in</strong>satz.<br />

Bald über den Fluss<br />

Das aktuelle Betriebskonzept für den Streckenausbau<br />

sieht e<strong>in</strong>e Führung der <strong>Straßenbahn</strong>l<strong>in</strong>ie<br />

G vom Bahnhof zum Klosterplatz<br />

mit vertaktetem Fahrplan vor. Überlagernd<br />

sollen die Fahrten der Lokalbahn Gmunden<br />

– Vorchdorf zum Franz-Josef-Platz bzw. zum<br />

Bahnhof geführt werden. Dazu muss e<strong>in</strong>e ca.<br />

700 m lange Verb<strong>in</strong>dung geschaffen werden<br />

– und die Traun überquert werden.<br />

Am 26. August 2012 beschloss der Gmundener<br />

Verkehrsausschuss e<strong>in</strong>stimmig, zunächst<br />

die Endstation der Lokalbahn vom<br />

Seebahnhof zum Klosterplatz zu verlegen.<br />

Diese Baumaßnahme soll sowohl vom Bund,<br />

dem Land und zum Teil auch von e<strong>in</strong>em Hotelier,<br />

der dort e<strong>in</strong> neues Hotel baut und sich<br />

davon e<strong>in</strong>e bessere Auslastung se<strong>in</strong>es Hauses<br />

erhofft, f<strong>in</strong>anziert werden. Als Zeitrahmen<br />

erhofft man sich – und zeigt sich damit<br />

sehr optimistisch – e<strong>in</strong>e Fertigstellung bis<br />

Mitte 2013.<br />

Der Anschluss der <strong>Straßenbahn</strong> zum Klosterplatz<br />

soll dann nach dem anstehenden<br />

Neubau der Traunbrücke, bei der beim Bau<br />

gleich die Gleise mitverlegt werden sollen,<br />

folgen. Hierdurch würden die dort anfallenden<br />

Baukosten auf die Straßenbauverwaltung<br />

abgewälzt. Die Weiterführung zur<br />

Grünbergbahn ist (noch) Zukunftsmusik<br />

und e<strong>in</strong>e eher langfristige Planung.<br />

Aktueller Betrieb<br />

Der Fahrplan der <strong>Straßenbahn</strong> ermöglicht<br />

bei e<strong>in</strong>em Halbstundentakt die Andienung<br />

aller jeweils zur halben Uhrzeit-Stunde <strong>in</strong><br />

Gmunden kreuzenden ÖBB-Züge am Bahnhof<br />

sowie e<strong>in</strong>er Zwischenfahrt zur vollen<br />

Uhrzeit-Stunde bei Durchführung des Gesamtverkehrs<br />

mit nur e<strong>in</strong>em Triebwagen.<br />

Der e<strong>in</strong>gesetzte Wagen wird dabei <strong>in</strong> der Regel<br />

im Tagesverlauf e<strong>in</strong>mal getauscht. Dies<br />

geschieht durch e<strong>in</strong>e Zwischenfahrt vom<br />

Bahnhof während der Wendezeit zum Depot,<br />

das sich an der Haltestelle Gmundener<br />

Keramik unweit des Bahnhofs bef<strong>in</strong>det.<br />

CLAUDIA TUGEMANN<br />

<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 12 | 2012<br />

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