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Melissa officinalis L.<br />
Melisse<br />
Allgemeines:<br />
Die Melisse ist eine <strong>aus</strong> dem östlichen Mittelmeergebiet<br />
stammende Pflanzenart <strong>aus</strong> der Familie der<br />
Lippenblütler. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet<br />
der Melisse ist das östliche Mittelmeergebiet und<br />
Kleinasien. Mittlerweile wird die Pflanze aber in vielen<br />
Teilen der Welt angepflanzt. Bei uns wurde sie<br />
in Klostergärten als Heilpflanze kultiviert. Die Melisse<br />
ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die bis<br />
zu 80 Zentimeter hoch wird. Die Blätter sind leicht<br />
herzförmig, regelmäßig gezackt und von hellgrüner<br />
Farbe. Zerreibt man die Blätter, entfaltet sich der zitronenartige<br />
Duft, weshalb die Pflanze auch Zitronenmelisse<br />
genannt wird. Im Sommer bildet die Melisse<br />
in den Blattachseln viele weiße oder rosafarbene<br />
Blüten. Die Pflanze liebt feuchten Boden, viel Sonne<br />
und windgeschützte Orte. Sie blüht im Juli und August,<br />
die Blätter werden von Juni bis Juli gesammelt.<br />
26 <strong>Omas</strong> <strong>Kräuterküche</strong><br />
Man sollte darauf achten, bei trockenem<br />
Wetter zu sammeln und<br />
die Blätter dann im Schatten zu<br />
trocknen.<br />
Geschmack und Nutzung:<br />
Die Blätter der Melisse schmeckenden<br />
leicht bittersüß und erfrischend<br />
nach Zitrone. Die seit<br />
der Antike bekannte Heilpflanze<br />
wird meist als Tee und zur Weinherstellung<br />
genutzt. Melissentee<br />
soll beruhigend wirken und verdauungsfördernd<br />
sein und ist besonders<br />
im Sommer ein beliebtes<br />
Getränk. Doch Melisse eignet<br />
sich auch hervorragend als vielseitiges<br />
Gewürz in der <strong>Küche</strong>, ob<br />
zum Verfeinern von Süßspeisen<br />
oder als besonderes Aroma im<br />
grünen Salat. Die Zitronenmelisse<br />
verliert beim Trocknen leider<br />
etwas von ihrem frischen Aroma<br />
und sollte daher möglichst schnell<br />
verwendet werden.<br />
In der <strong>Küche</strong>:<br />
Melisse findet in der <strong>Küche</strong> abwechslungsreiche<br />
Verwendung. Klassischen Kräutersuppen oder -soßen<br />
verleiht sie eine frische Note. Salaten, Kräuterbutter<br />
oder Kräuterquark erhalten durch sie einen<br />
frischen Geschmack. Melisse verträgt sich gut mit<br />
anderen Würzkräutern und passt zu allen Fisch- und<br />
Fleischgerichten, zu Pilzspeisen und jungen Kartoffeln.<br />
Auch Süßspeisen, Milchprodukte und Getränke<br />
können gut mit Melisse aromatisiert werden. Obstsalate,<br />
Marmeladen und Bowlen sind nur einige der<br />
zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten. Dank ihres<br />
frischen Geschmacks kann die Melisse als Ersatz für<br />
Zitronen benutzt werden. Zum Backen und Kochen<br />
ist sie jedoch nicht geeignet, da dabei ihre ätherischen<br />
Öle verloren gehen. Die Melissezweige sind bei der<br />
Dekoration auf den Tellern sehr beliebt. Weltberühmt<br />
sind die Liköre Chartreuse und Benedictine, welche<br />
gerne nach einem schweren Essen genossen werden,<br />
und der legendäre Melissengeist, der im 16. Jh. von<br />
Mönchen erfunden wurde und sich bis heute großer<br />
Beliebtheit erfreut.