Neue Beiträge zur Phylogenie und Systematik der Miriden ... - Helda
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<strong>Neue</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Phylogenie</strong> <strong>und</strong> <strong>Systematik</strong> <strong>der</strong> <strong>Miriden</strong>. 113<br />
In diese Division ziehe ich nunmehr nicht weniger als fünf meiner vorigen Divisionen<br />
zusammen, indem ich finde, dass ich sie zweifelsohne auf Charaktere, die in systematischer<br />
Hinsicht nur von untergeordnetem Wert sind, gestützt habe.<br />
Was wesentlich z. B. die aus nur zwei Gattungen (mit je einer Art) bestehenden<br />
Cremnorrhinaria von den Plagiognatharien unterscheidet, ist nur das Fehlen des Hamus <strong>der</strong><br />
Flügelzelle; dieser zufällige Umstand aber ist einerseits nicht genügend, um zwei übrigens mit<br />
einan<strong>der</strong> sicher nicht allzu nahe verwandte Gattungen zusammenzuführen, andrerseits auch nicht,<br />
um diese Gattungen von den Plagiognatharien zu trennen. Wir finden auch unter den des<br />
Hamus typisch entbehrenden Heterotomarien eine Gattung (Ellenia), die durch einen solchen<br />
charakterisiert wird <strong>und</strong> wohl dadurch ein Zeugnis davon ablegt, dass auch die Heterotomarien<br />
ursprünglich von Arten mit Flügelzellen-Hamus herstammen. Eine ganz ähnliche Ausnahme<br />
von <strong>der</strong> für die Phytonen geltenden Regel bieten die beiden obigen Gattungen, aber in entgegengesetzter<br />
Richtung, dar. Hier ist <strong>der</strong> Hamus verschw<strong>und</strong>en, während er typisch in dieser<br />
Unterfamilie noch restiert, <strong>und</strong> die beiden Gattungen, die übrigens alle die Unterfamilien-<br />
Charaktere besitzen, sind hierdurch in <strong>der</strong> Entwickelung weiter gekommen, als ihre Verwandten.<br />
Mir scheint aber trotzdem kein Gr<strong>und</strong> vorzuliegen, sie darum selbständig abzutrennen,<br />
da bisweilen auch unter Arten, die mit einem Hamus <strong>der</strong> Flügelzelle typisch versehen sind,<br />
doch Individuen vorkommen können, denen <strong>der</strong>selbe fehlt. Dies ist einige Male bei Aschiodema<br />
obsoletum D. et S. beobachtet worden <strong>und</strong> ich habe sogar solche Individuen früher als<br />
eine Orthotylus-Art (Sa<strong>und</strong>ersi) betrachtet <strong>und</strong> beschrieben.<br />
Was die Div. Exaeretaria betrifft, ist bei ihr die Entwickelung des Hamus <strong>der</strong> Flügelzelle<br />
schwankend, indem er bei einigen Arten persistiert, bei an<strong>der</strong>en dagegen verschw<strong>und</strong>en<br />
ist. Auch die übrigens sehr wenigen Arten, welche diese Division bildeten, zeigen ebenfalls,<br />
wie in systematischer Hinsicht wenig Wert auf die Struktur <strong>der</strong> Flügelzelle zu legen ist.<br />
Noch weniger bedeutend ist <strong>der</strong> Bau des Schnabels <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wangen, <strong>der</strong> für die Charakteristik<br />
dieser Division angewendet worden ist. Auf ähnliche Weise weichen auch im Baue<br />
des Schnabels einige Heterotomarien-Gattungen (Platycranus Fieb., Hypcitylus Fieb., Reut.) von<br />
den übrigen ab, <strong>und</strong> auch unter den Plagiognatharien finden sich Gattungen mit hohen Wangen<br />
(z. B. Atonwschelis Reut.). Die Klauen sind auch ähnlich gebildet wie bei mehreren Gattungen<br />
dieser Division, indem sie <strong>der</strong> Arolien ganz o<strong>der</strong> fast ganz entbehren, nie aber freie,<br />
konvergierende Arolien besitzen.<br />
Die Arten <strong>der</strong> Nasoeoraria. einer Division, die sich auf nur eine einzige Gattung gründet,<br />
bieten wohl im Baue des Kopfes, des Schnabels <strong>und</strong> <strong>der</strong> Fühler einen ausgeprägten,<br />
habituellen Unterschied von den Plagiognatharien dar. Unter den Heterotomarien aber giebt es<br />
eine in ganz denselben Beziehungen sehr analoge Abweichung von dem allgemeinen Typus<br />
<strong>der</strong> Division (Platycranus Fieb.). Da die Nasocorarien sich durch deutlich abgetrennte Kopfzügel,<br />
durch das Entbehren einer Apikal-Striktur des Prothorax <strong>und</strong> durch das Persistieren<br />
eines Hamus <strong>der</strong> Flügolzelle, wie auch durch kaum sichtbare Arolien auszeichnen, sind alle<br />
diese Merkmale so wichtige mit den Oncotylarien <strong>und</strong> Plagiognatharien gemeinsame Charaktere,<br />
dass <strong>der</strong> Unähnlichkeit .in dem übrigens in systematischer Hinsicht gewöhnlich so<br />
wenig bedeutenden Baue des Kopfes <strong>und</strong> <strong>der</strong> dazu gehörigen Körperteile wohl keine Bedeutung<br />
zugemessen werden kann.<br />
Die Div. Oneotylaria ist durch noch weniger wesentliche Charaktere von den Plagiognatharien<br />
getrennt worden <strong>und</strong> Thomson hat in richtiger Auffassung diese beiden Gruppen<br />
in <strong>der</strong> Abteilung Phylus seiner Gattung Capsus zusammengestellt. Kein einziger Charakter,<br />
den ich angegeben habe, ist <strong>der</strong>art, dass er im Stande wäre die Divisionen von einan<strong>der</strong> scharf<br />
zu trennen. Wohl ist in dieser Hinsicht <strong>der</strong> Bau des Vor<strong>der</strong>xyphus <strong>der</strong> am meisten bedeutende,<br />
aber unter einan<strong>der</strong> nahe verwandte Gattungen (Megdlocoleus Reut., T'niic< iihtdi