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Neue Beiträge zur Phylogenie und Systematik der Miriden ... - Helda

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134 0. M. Reuter.<br />

Div. Myrmecoraria mit den Capsarien zu vereinigen. Die Übergänge zwischen diesen beiden<br />

Divisionen sind gar zu auffällig <strong>und</strong> die hauptsächlichsten Merkmale <strong>der</strong> Div. Myrmecoraria<br />

sind zweifelsohne nur niyrmico-mimetische Anpassungs-Charaktere, die einigen Gattungen zukommen<br />

können^ ohne dass diese darum zu einan<strong>der</strong> in engerer Blutverwandtschaft zu stehen<br />

brauchen. Viele von den von mir angegebenen Merkmalen dieser Division habe ich ferner bei<br />

näherer Untersuchung auch bei typischen Capsarien wie<strong>der</strong>gef<strong>und</strong>en; so z. B. sind die Kopfzügel<br />

<strong>der</strong> Gattungen Aphanosoma Costa, Epimecellus Beut., Homodttims Fieb. <strong>und</strong> Alloeonotus<br />

Fieb. von den Wangen, wie bei den Myrmecorarien, deutlich getrennt. Mit diesen bieten übrigens<br />

auch im Baue des Kopfes die beiden erstgenannten Gattungen sehr grosse Ähnlichkeiten<br />

dar. Die seitlich hochgestellten Hinterhüften sind auch nicht einzig für die Myrmecorarien<br />

bezeichnend. Bei den eben genannten Gattungen, wie auch bei einigen an<strong>der</strong>en, wie<br />

Allorrhinocoris Beut., Xenetus Dist., Beut., Paraxeneius Beut., sind sie eben so weit nach den<br />

Seiten gerückt. Diese beiden letzten Gattungen bilden übrigens sehr deutlich vermittelnde<br />

Übergänge von den typischen Capsarien zu den Myrmecorarien, mit welchen sie den langgestreckten,<br />

in <strong>der</strong> Mitte deutlich zusammengeschnürten Körper gemein haben, während sie<br />

jedoch mit den Wangen zusammenfiiessende Kopfzügel besitzen. Mit Hinsicht auf die allgemeine<br />

Kopfbildung bietet die Gattung Xenetus eine nicht geringe Ähnlichkeit mit den Myrmecorarien<br />

dar, während <strong>der</strong> kurze Kopf <strong>der</strong> Gattung Paraxenetus vom Typus dieser Division<br />

stark abweicht. Doch sind diese beiden Gattungen so nahe mit einan<strong>der</strong> verwandt, dass<br />

sie von Distant sogar als congenerisch betrachtet worden sind. Wie aus den oben angegebenen<br />

Beispielen hervorgehen dürfte, sind, wie gesagt, keine genügenden Gründe mehr vorhanden,<br />

die Myrmecorarien von den typischen Capsarien zu trennen, son<strong>der</strong>n müssen die Gattungen,<br />

die in jene Division bisher aufgenommen worden sind, als mimetisch mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

umgewandelte Formen des Capsarien-Typus betrachtet werden.<br />

Auch die natürliche Grenze zwischen den Divisionen Capsaria <strong>und</strong> Miraria scheint<br />

in <strong>der</strong> Tat ziemlich unsicher zju sein. Um die Determination <strong>der</strong> Gattungen zu erleichtern,<br />

wäre es ja praktisch das Vorkommen o<strong>der</strong> Fehlen einer ringförmigen Apikal-Striktur des Brothorax<br />

als Unterschied zwischen diesen beiden Divisionen festzustellen. Es ist aber nicht zu<br />

leugnen, dass hierdurch Formen, die doch mit den Mirarien grosse Verwandtschaft zu<br />

haben scheinen, wie die Gattung Porphyrodema Beut., von diesen entfernt werden. An<strong>der</strong>erseits<br />

ist bei den Capsarien, obwohl sehr selten, das Ausbilden einer Apikal-Striktur sogar<br />

ganz individuell, indem bei Myrmecoris Gorski nach Flor (Bhynch. Liv. p. 637), die Querfurche<br />

in <strong>der</strong> Nähe des Vor<strong>der</strong>randes mehr o<strong>der</strong> weniger deutlich ist <strong>und</strong> zuweilen sogar<br />

fast ganz fehlt. Dasselbe Verhältnis ist mit <strong>der</strong> Gattung Camponotidea Beut. Diese<br />

Gattungen aber sind jedenfalls, wie oben nachgewiesen, echte<br />

;<br />

obwohl myrmico-mimetische<br />

Capsarien, die durch den am Gr<strong>und</strong>e geschnürten Hinterleib, sich von den Mirarien leicht<br />

unterscheiden.<br />

Endlich mag noch erwähnt werden, dass ich nunmehr auch die Gattung Pithanus<br />

Fieb. als eine aberrante Gattung <strong>der</strong> Div. Capsaria betrachte. Der schmale Körper, <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

beim Männchen des P. marschalli D. et S. gegen den Gr<strong>und</strong> etwas geschnürte<br />

Hinterleib, die oben in <strong>der</strong> Mitte <strong>und</strong>eutlich abgegrenzte Apikal-Striktur des Brothorax (Forma<br />

braehyptera), die hohen Wangen, das lange erste Fussglied sind alles Merkmale, die bisweilen<br />

auch unter den typischen Capsarien zu finden sind. Und die, von <strong>der</strong> Seite gesehen, r<strong>und</strong>lichen<br />

Augen, wie auch die eigentümliche Struktur <strong>der</strong> Membran-Zelle sind kaum genügend<br />

um diese Gattung als Vertreter einer beson<strong>der</strong>en Division zu betrachten.<br />

Diese Division ist in allen Begionen durch zahlreiche Gattungen vertreten.<br />

Tom. XXXV II.

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