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Neue Beiträge zur Phylogenie und Systematik der Miriden ... - Helda

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1<br />

verschiedenen<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Phylogenie</strong> <strong>und</strong> <strong>Systematik</strong> <strong>der</strong> <strong>Miriden</strong>. 33<br />

Die Lage <strong>der</strong> Stigmen ist von Handlirsch in einer Abhandlung „Wie viele Stigmen<br />

haben die Rhynchoten" (Verh. zool. bot. Ges. "Wien, 1899) erörtert worden. Obwohl das<br />

untersuchte Material nur ein ziemlich beschränktes gewesen ist, sind seine Resultate nicht<br />

ohne Wert für die <strong>Phylogenie</strong> <strong>und</strong> <strong>Systematik</strong>. Es ist nur zu wünschen, dass ihre Gemeingültigkeit<br />

von neuen <strong>und</strong> erweiterten Studien festgestellt würde. Von Bedeutung für die<br />

<strong>Systematik</strong> scheint beson<strong>der</strong>s die Lage <strong>der</strong> Abdominalstigmen zu sein. Als allgemeine Regel<br />

für dieselben gilt, dass die 2 — 7 Paare bei den s. g. Gymnoceraten ventral liegen.<br />

Wo sie eine an<strong>der</strong>e Lage einnehmen, ist diese später erworben. In dieser Hinsicht spezialisierte<br />

Familien sind die Lyyaeidae (= Myodochidae), Tingididae, Aradidae <strong>und</strong> Berytidae<br />

(= Neididae) zu nennen, indem die genannten Stigmen <strong>der</strong> drei ersteren Familien, je<br />

bei<br />

Unterfamilien <strong>und</strong> sogar Gattungen, eine wechselnde Lage einnehmen<br />

<strong>und</strong> bei <strong>der</strong> letzteren, wenigstens bei <strong>der</strong> einzigen untersuchten Gattung, sogar alle dorsal<br />

sind. Der Umstand, dass die Stigmen <strong>der</strong> Pyrrhocoriden dagegen, mit Hinsicht auf ihre<br />

Lage, dem primitiven Typus angehören, ist von nicht geringer Bedeutung für die richtige<br />

Auffassung <strong>der</strong> <strong>Phylogenie</strong> dieser Familie (Siehe Kap. III). - - Auch erwiesen sich die<br />

sieben letzten abdominalen Stigmenpaare <strong>der</strong> im Wasser lebenden s. g. Cryptoceraten, <strong>der</strong>en<br />

Atmungsvorgänge nicht so einfach wie die <strong>der</strong> Gymnoceraten sind, als ursprünglich ventral<br />

<strong>und</strong> nehmen bei den Larven stets eine solche Lage ein. Mit <strong>der</strong> letzten Häutung, welche<br />

zum Imaginalstadium führt, gehen jedoch bei manchen Wasserwanzen bedeutende Än<strong>der</strong>ungen<br />

in Bezug auf die Stigmen vor sich; es atrophiren z. B. bei Belostoma alle Abdominalstigmen,<br />

mit Ausnahme des ersten <strong>und</strong> letzten Paares, während sie bei ganz nahe verwandten<br />

Formen (Hydrocyrius etc.) weiter funktioniren, o<strong>der</strong> es atrophiren nur die des 2, 3 <strong>und</strong> 7<br />

ÖD<br />

Ringes, während sich die an<strong>der</strong>en (4, 5, 6) in ganz beson<strong>der</strong>er Weise ausbilden (Nepa, Ranatra).<br />

Dagegen ist bei Naucoris, Notonecta <strong>und</strong> Corixa noch <strong>der</strong> primitive Typus vertreten.<br />

Der innere Bau des Heteropteren-Körpers ist noch, wie schon angedeutet, sehr unvollständig:<br />

dargelegt worden. Unsere Kenntnis desselben haben wir, mit Ausnahme von<br />

O<br />

einigen kleineren Abhandlungen l , nur Dufour's „Recherckes anatomiques et physiologiques<br />

sur les Hemipteres" (Mein, des Sav. etrangers, 1833) <strong>und</strong> Heymons' „<strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> Morphologie<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsgeschichte <strong>der</strong> Rhynchoten" (Nova Acta Leop. Akad. Naturf, LXXIV,<br />

N:o 3, 1899) zu verdanken. Lei<strong>der</strong> stützen sich die Resultate in <strong>der</strong> erst genannten Arbeit<br />

auf Untersuchungen eines sehr beschränkten Materials, weswegen ihnen nicht die Gemeingültigkeit<br />

zugemessen werden kann, die ihre Anwendung für die <strong>Phylogenie</strong> <strong>und</strong> <strong>Systematik</strong> notwendig<br />

voraussetzt. Ich werde jedoch in Kap. III hin <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> einzelne Detailes erwähnen,<br />

die mir von beson<strong>der</strong>er Wichtigkeit erscheinen. Ohne Zweifel würde, wie ich es schon im<br />

Anfang des Kap. I hervorgehoben habe, eine vergleichende morphologische Untersuchung <strong>der</strong><br />

inneren Anatomie <strong>der</strong> Heteropteren, welche die Vertreter wenigstens aller Unterfamilien umfassen<br />

müsste, von grösster Bedeutung für die richtige Auffassung <strong>der</strong> gegenseitigen Verwandtschaftsbeziehungen<br />

dieser Tierchen sein. In dieser Hinsicht giebt uns auch Heymons'<br />

bedeutende Arbeit nur geringe Auskunft.<br />

Von den Arbeiten über Heteropteren- Larven <strong>und</strong> -Nymphen verdient beson<strong>der</strong>s<br />

1<br />

Brandt „Vergleichend-anatomische Untersuchungen über das Nervensystem <strong>der</strong> Hemipteren"<br />

(Horae Soc. ent. ross. XIV, 1879); Künckel d'Herculais „La punaise de lit et ses appareils odoriferants."<br />

(Compt. Eeud. Acad. Sc. Paris, CHI, 1886); „Recherches sur les organes de secretion chez les insectes de<br />

Tordre des Hemipteres" (Ibid. LXIII, 1866); „Etüde comparee des appareils odorifiques dans les differents<br />

groupes d'Hemipteres-heturopteres" (Ibid. CXX, 1895). Landois, „Anatomie <strong>der</strong> Bettwanze (Cimex lectularius<br />

L.) mit Berücksichtigung verwandter Hemipterengeschlechter" (Zeitschrift f. wiss. Zool, 1868, XVIII).<br />

Mayer „Anatomie von Pyrrhocoris apterus L." (Arch. f. Anat. <strong>und</strong> Physiol. v. Reichert u. Du Bois-Reymond,<br />

1877).<br />

N:o 3.<br />

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