Neue Beiträge zur Phylogenie und Systematik der Miriden ... - Helda
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22 0. M. Beuter.<br />
cephalidae) hervorspriesseh. Der zweite <strong>und</strong> etwas jüngere Zweig umfasst die Familien Pentaiomidae<br />
' <strong>und</strong> Coreidae, von welcher späteren noch die Familien Lygaeidae (= Myodichidae),<br />
Pyrrhoeoridae <strong>und</strong> ferner die Aradidae, Tingididae <strong>und</strong> Berytidae (= Neididae) ausstrahlen.<br />
Da hauptsächlich dieses System meinen Betrachtungen im Kap. III als Gr<strong>und</strong> dient, gebe<br />
ich hier keine weiteren diesbezüglichen Bemerkungen.<br />
Der Vkrfasser stellt in „Bemerkungen über Nabiden" (Mein. Soc. Ent. Belg. XV,<br />
1908, p. 87 ff.) aus in <strong>der</strong> Abhandlung näher entwickelten Gründen folgende Sätze auf: 1.<br />
Die Einteilung <strong>der</strong> Heteropteren in Trochalopoda <strong>und</strong> Pagiopoda ist wahrscheinlich nicht von<br />
kardinaler Bedeutung. 2. Die Superfamilie Kirkaldy's Nepoidea ist wahrscheinlich mit <strong>der</strong><br />
Superfamilie Miroidea enger als mit <strong>der</strong> Superfamilie Cimicoidea verwandt <strong>und</strong> vielleicht mit<br />
jener zusammenzuführen. 3. Die Nabiden bilden eine eigene, von den Reduviiden gut unterschiedene<br />
Familie. 4. Die Acanthiaden (Velocipediden) <strong>und</strong> Anthocoriden stammen wahrscheinlich<br />
von Nabiden-ähnlichen Vorfahren ab.<br />
Der Verfasser hat in „Monographia Nabidarum, pars prior" (1909) p. 1, diese Aussage<br />
in <strong>der</strong> Weise modificiert, dass er die Familien Nabidac <strong>und</strong> Velocipedidae als zwei ursprüngliche<br />
Familien betrachtet. Aus den velocipedo'iden Vorfahren leitet er die Acanthiadae,<br />
aus nabidoiden dagegen die Reduviidae, <strong>und</strong> endlich direct aus dem Nabiden-Stamme die Anthoeoridae<br />
<strong>und</strong> Leptopodidae her.<br />
Kirkaldy folgt in „Catalogue of the Hemiptera (Hetoroptera)" I (1909), p. xxi ff.,<br />
ganz <strong>der</strong>selben Einteilung wie 1908, nur mit Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Reihenfolge einzelner Familien,<br />
indem unter den Cimieoideae die Familien Coreidae, Pyrrhoeoridae <strong>und</strong> Myodochidae auf einan<strong>der</strong><br />
folgen <strong>und</strong> unter den Nepoideae die Enicocephalidae gleich nach den Mac ro cephalidae<br />
gestellt werden sowie die Familien Naeagcidae (= Hebridae) <strong>und</strong> Hydroiiiciridae zwischen die<br />
Nabidac <strong>und</strong> Gerridae eingeschaltet werden. Der Verfasser wie<strong>der</strong>holt seine Ansicht, dass es<br />
ihm fast sicher scheint, dass die Pagiopoden von den Trochalopoden <strong>der</strong>iviert o<strong>der</strong> wenigstens<br />
weniger primitiv sind, wie auch, dass unter jenen die <strong>Miriden</strong> einen hoch entwickelten<br />
Typus vertreten. In einer schematischen Darstellung <strong>der</strong> Herstammung <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Superfamilien <strong>und</strong> Familien geht er von den Cimicinae aus <strong>und</strong> leitet von diesen einerseits<br />
die Cimicidae her, mit welchen sich die Tingidae, Aradidae, Urolabididae <strong>und</strong> Thyreocoridae<br />
verbinden. An<strong>der</strong>erseits bezeichnet er auch die Pyrrhoeoridae als von den Cimicinae<br />
entstanden <strong>und</strong> leitet von jenen, o<strong>der</strong> wohl richtiger von ihren Vorfahren, die Coreidae <strong>und</strong> Myodochidae<br />
her. Aus den Myodochiden sind, durch die Familie Ndbidae vermittelt, die Superfamilie<br />
Nepoideae entstanden <strong>und</strong> hat sich in zwei Äste geteilt, <strong>der</strong> eine durch die Gerridae, <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e durch die Reduviidae vertreten, von welchen späteren die Nejridae, Erik'c cephalidae <strong>und</strong><br />
Macrocephalidae ausstrahlen. Die Pagiopoden werden von den Trochalopoden <strong>der</strong>iviert, indem<br />
die Anthoeoridae am nächsten aus den Pyrrhocoriden hergeleitet werden. Von den Anthocoriden<br />
strahlen die Dipsocoridae, Miridae <strong>und</strong> Clinocoridae <strong>und</strong> von den letzteren ferner<br />
die Polyetenidae <strong>und</strong> Avpophilidae aus. Endlich werden die Notonectoideen durch die Acanthiidae<br />
mit den Miroideen verb<strong>und</strong>en, indem von diesen einerseits die Ochteridae, an<strong>der</strong>erseits<br />
die Naucoridae mit ihren Ästen Notonectidae, Corixidae <strong>und</strong> Beloslomidae hervorspri essen. Die<br />
obige schematische Darstellung<br />
wird von keiner näheren Motivierung begleitet.<br />
1<br />
Diese Familie bildet p. 1293 eine von den übrigen abgeson<strong>der</strong>te Gruppe.<br />
Tom. XXXVII.