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Neue Beiträge zur Phylogenie und Systematik der Miriden ... - Helda

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<strong>Neue</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Phylogenie</strong> <strong>und</strong> <strong>Systematik</strong> <strong>der</strong> <strong>Miriden</strong>. 35<br />

Ausführungsporen auch bisweilen bei den <strong>Miriden</strong>-Nymphen vorkommen können, <strong>und</strong> dennoch<br />

ist <strong>der</strong> dorsale Drüsenapparat bei diesen so hoch modificiert, dass er in dem fünften<br />

<strong>und</strong> sechsten Segmente verschw<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> nur noch im vierten persistiert 1 .<br />

Endlich ist zu erwähnen, dass <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Hemipteren-Eier <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s des<br />

Micropylapparates für die Kenntnis <strong>der</strong> wahren Verwandtschaftsbeziehungen dieser Tiere<br />

von nicht geringem Werte sein dürfte. Lei<strong>der</strong> sind die diesbezüglichen Untersuchungen noch<br />

sehr lückenhaft. Von grossem Werte ist indessen die Abhandlung Leuckart's „Über die<br />

Micropyle <strong>und</strong> den feinern Bau <strong>der</strong> Schalenhaut bei den Insekteneiern" in Müllers Archiv<br />

für Anatomie, 1855, p. 137 ff., in welcher er fünf deutlich verschiedene Typen des Micropylapparates<br />

<strong>der</strong> Heteropteren beschreibt. Der erste ist bei Pyrrhocoris vertreten <strong>und</strong> besteht aus<br />

fünf kurzen, becherförmigen Aufsätzen, central am vor<strong>der</strong>en Pole; kein Deckel. Dagegen besitzen<br />

die kurzen gedrungenen Eier <strong>der</strong> untersuchten Pentat'omidae <strong>und</strong> Scutelleridae einen<br />

Deckel, dessen Rand von einer grösseren o<strong>der</strong> geringeren Anzahl (13— 26) schlanker <strong>und</strong> langgestreckter<br />

becherförmiger Micropylen umgeben ist.<br />

Eine ganz verschiedene Bildung tritt bei<br />

den Reduviidae auf <strong>und</strong> ist für diese Familie, wie auch für die Nabidae, Miridae <strong>und</strong> Cimicidae<br />

gemein. Die Anordnung <strong>der</strong> Micropylen ist hier eine „wandständige"; sie verlaufen nämlich<br />

hier in Canalform auf <strong>der</strong> Innenfläche eines eigenen schirmartigen Fortsatzes, <strong>der</strong> den Deckel<br />

ivmfasst <strong>und</strong> in gewissem Sinne eine Verlängerung <strong>der</strong> äussern Firste des Deckelfalzes darstellt.<br />

Einen ganz abweichenden Typus bieten die Eier <strong>der</strong> Coreidae dar (lei<strong>der</strong> hat <strong>der</strong> Verfasser<br />

nur die Eier von Chorosoma schillingii untersucht). Die Zahl <strong>der</strong> Micropylen ist nur<br />

zwei, <strong>und</strong> diese beiden sind in <strong>der</strong> Mittellinie des Eies, die eine auf dem Deckel, <strong>und</strong> zwar<br />

dem vor<strong>der</strong>en B.ande desselben angenähert, die an<strong>der</strong>e oberhalb dieses Deckels an <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en<br />

Eispitze angebracht. Dem Verfasser scheinen die Verhältnisse bei Chorosoma einen Übergang<br />

zu den „Wasserwanzen" zu bilden. Unter „Wasserwanzen" versteht <strong>der</strong> Verfasser nämlich<br />

nicht nur die Hydrocorisae, von denen er die Eier <strong>der</strong> Gattungen Corixa, Notonecta <strong>und</strong><br />

Nepa untersucht hat, son<strong>der</strong>n auch die Hydrometridae, Gerridae <strong>und</strong> Yeliadae. Bei allen diesen<br />

findet er einen ganz übereinstimmenden Typus 2 . Die Eier sind ohne Deckel <strong>und</strong> mit<br />

einer einzigen o<strong>der</strong> höchstens mit zwei Micropylen, central am vor<strong>der</strong>en Pole, versehen. Von<br />

grossem Interesse ist endlich, dass <strong>der</strong> Verfasser gef<strong>und</strong>en hat, dass die Homopteren <strong>und</strong> zunächst<br />

die Cicadarien durch Eiform <strong>und</strong> durch die Bildung <strong>der</strong> Micropylen sich unmittelbar<br />

an die Wasserwanzen anschliessen. Lei<strong>der</strong> unifassen die genauen <strong>und</strong> so ausführlichen Untersuchungen<br />

Leuckart's nur eine beschränkte Anzahl Heteropteren-Familien, <strong>und</strong> noch heutzutage<br />

sind die Eier folgen<strong>der</strong> Familien nicht näher untersucht worden: Thyreoeoridae, Urolabididae,<br />

Neididae, Myodochidae, Tingididae, Aradidae, Hebridae, Hcnieocephalidae, Microphysidae,<br />

Termatophylidae, Anthocoridae, Polyctenidae, Mesoveliadae, Aepophjlidae, Lcptopodidae, Velocipedidae,<br />

Dipsoeoridae. Sclüzopteridae, Ochteridae, Nerthridae. In mehreren Fällen, wo die systematische<br />

Stellung einer Familie zweifelhaft ist, wird ganz sicher eine Untersuchung <strong>der</strong> Eier<br />

entscheidende Auskunft geben können. Hier liegt ein weites Feld für ohne Zweifel fruchtbare<br />

Studien vor. Von beson<strong>der</strong>er Wichtigkeit wäre die Untersuchung <strong>der</strong> Myodochiden-,<br />

Tingididen- <strong>und</strong> Aradiden-Eier um die nächsten Verwandtschaftsbeziehungen dieser grossen<br />

Familien zu enträtseln, wie auch die <strong>der</strong> Hebriden-, Mesoveliaden-, Aepophiliden-, Dipsocori-<br />

1<br />

Nach Schumacher gehört die Drüse dem dritten Segment an <strong>und</strong> erstreckt sich zwischen dem<br />

dritten <strong>und</strong> vierten Tergit. Wie <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>spruch zwischen den Angaben Gulde's <strong>und</strong> Schumachers zu deuten<br />

ist, kann ich lei<strong>der</strong> nicht erklären, da eigene Untersuchungen mir jetzt unmöglich sind.<br />

2<br />

Leuckart bemerkt, dass die Eier von Naucoris cimicoides laut DurouR's Angaben nach einem verschiedenen<br />

Typus gebildet wären, indem sie „wandständige" Micropylen hätten. Wahrscheinlich ist diese<br />

Beobachtung nicht stichhaltig, da die Eier des N. maculatas F. (apterus Duf.) wie bei den übrigen Wasserwanzen<br />

gebildet beschrieben werden.<br />

N:o 3.

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