Neue Beiträge zur Phylogenie und Systematik der Miriden ... - Helda
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<strong>Neue</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> Phyhgenie <strong>und</strong> <strong>Systematik</strong> <strong>der</strong> <strong>Miriden</strong>. 93<br />
chens sind. Bei einigen Arten aber sind die Halbdecken <strong>und</strong> Flügel entwe<strong>der</strong> nur weiblicher<br />
o<strong>der</strong> sowohl männlicher als weiblicher Individuen deutlich o<strong>der</strong> sogar stark verkürzt. Bald<br />
nehmen nur die Membran <strong>und</strong> <strong>der</strong> Cuneus, bald auch das Corium <strong>und</strong> <strong>der</strong> Clavus an dieser<br />
Verkürzung teil. Die Flügel sind im Verhältnis dazu abgekürzt o<strong>der</strong> fehlen ganz. Meistens<br />
tritt jede polymorphe Art, entwe<strong>der</strong> die beiden Geschlechter o<strong>der</strong> nur das Weibchen, in nur<br />
zwei Formen auf, <strong>der</strong>en Länge <strong>der</strong> Flugorgane sehr bestimmt <strong>und</strong> wenig variabel ist (Forma<br />
macroptera <strong>und</strong> brachyptera). Nur selten kommen mehrere Abstufungen in dieser Beziehung<br />
vor (z. B. Teratocoris Fieb. $, Miris F., Orthocephalus saltator Hahn $). Von den allermeisten<br />
pterygo-polymorphen Arten sind die beiden obigen Formen bekannt. Nur die Weibchen <strong>der</strong><br />
Gattung Systettonotus <strong>und</strong> einiger verwandten Gattungen, <strong>der</strong>en Weibchen ameisenähnlich,<br />
während die Männchen ganz typisch sind, kommen nur in <strong>der</strong> brachypteren Form mit stark<br />
verkürzten Flugorganen vor.<br />
Die Beine sind am Hinterrande <strong>der</strong> entsprechenden Brustsegmente eingelenkt, bald<br />
lang <strong>und</strong> schlank, bald kurz <strong>und</strong> ziemlich dick, die Hinterbeine am längsten, die Vor<strong>der</strong>beine<br />
am kürzesten. Die Hüften sind meistens länglich <strong>und</strong> schief nach innen aus den Gelenkpfannen<br />
vorstehend, <strong>der</strong> Quere nach meistens einan<strong>der</strong> sehr genähert, dagegen stehen nach<br />
<strong>der</strong> Längsrichtung des Körpers Mittel- <strong>und</strong> Vor<strong>der</strong>hüften weit aus einan<strong>der</strong>, Mittel- <strong>und</strong> Hinterhüften<br />
naho beisammen. Gewöhnlich sind die Hinterhüften länglich dreikantig <strong>und</strong> mit<br />
ihrer ganzen Gr<strong>und</strong>fläche sich dem Hinterbrustrand anschliessend, oft nach aussen von diesem<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger bedeckt (Coxae cardinatae). Bisweilen aber (z. B. Sahlbergiella, Odoniella,<br />
Rhopaliseschatus, Physophoroptera, Pachypeltis, Helopeltis, Motialonion <strong>und</strong> Verwandte) sind<br />
die Hintorhüften kurz, im Umkreise r<strong>und</strong>lich, ganz frei {Coxae rotatoriae). Die Schenkelringe<br />
sind einfach. Die Schenkel sind meist gestreckt <strong>und</strong> dann gewöhnlich ziemlich gleich breit,<br />
erst an <strong>der</strong> Spitze etwas verengt, selten die Hinterschenkel von breiterem Gr<strong>und</strong> nach <strong>der</strong><br />
Spitze hin allmählich verschmälert (Phytocoris H.-Sch.) o<strong>der</strong> im Gegenteil gegen die Spitze<br />
fast keulenförmig verdickt (Neuroeolpus Reut.). Gewöhnlich sind die Hinterschenkel merkbar<br />
dicker als die vor<strong>der</strong>en, nicht selten mehr o<strong>der</strong> weniger stark verdickt, o<strong>der</strong> vielmehr von<br />
oben nach unten breit gedrückt <strong>und</strong> nach aussen gebogen; beim Männchen von Notolobus dimidiatus<br />
Guer. sind, laut brieflicher Mitteilung von Bergroth, die Hinterschenkel oben ausgehöhlt<br />
<strong>und</strong> die Hinterschienen gebogen. Sehr oft findet sich kurz vor <strong>der</strong> Spitze des Oberrandes<br />
des Schenkels ein o<strong>der</strong> ein paar steife Borsten, die meist aus einem dunkeln, oft schwarzen<br />
Punkt hervorspringen; bisweilen ist <strong>der</strong> ganze Vor<strong>der</strong>rand, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Hinterschenkel,<br />
mit einer Reihe von steifen Borsten besetzt (z. B. Arnims Stäl, Psalopsis Reut.). Nicht<br />
selten stehen am Unterrande <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Schenkel lange <strong>und</strong> feine senkrechte Haare. Selten<br />
(Hegaebelum infusum H.-Sch.) finden sich an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Hinterschenkel Stachelborsten,<br />
die den Dörnchon <strong>der</strong> Schienen ähneln, o<strong>der</strong> {Neuroeolpus Reut.) Haare mit erweiterter Spitze.<br />
Die Schienen sind stets dünner als die Schenkel, nur mit Ausnahme <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>schienen <strong>der</strong><br />
Gattung Henicocnemis Stäl, die breit ausgedehnt sind. Gewöhnlich sind sie, beson<strong>der</strong>s die<br />
Hinterschienen, auch länger als die Schenkel, entwe<strong>der</strong> gleich dick o<strong>der</strong> diese bisweilen, wie<br />
bei den allermeisten Cylapinen, gegen die Spitze allmählich verjüngt. Meistens sind die Schienen<br />
mit mehr o<strong>der</strong> weniger starken Dörnchen besetzt, die nicht selten aus dunkleren Punkten<br />
heraustreten, was sogar für einige Divisionen (z. B. Phylaria) fast charakteristisch ist,<br />
während das Fehlen solcher Basalpunkto fast ebenso konstant an<strong>der</strong>e Divisionen auszeichnet.<br />
Ein eigentümliches Verhältnis ist, dass bei mehr o<strong>der</strong> weniger myrmeco'iden Gattungen, die<br />
verschiedenen Divisionen angehören, die Hinterschienen nicht selten ein wenig gekrümmt,<br />
deutlich komprimiert <strong>und</strong> bisweilen <strong>der</strong> Länge nach gefurcht sind (z. B. Xenetus Dist., Herdonius<br />
Stäl, Zosippus Dist., Allommatus Reut., Myrmecozelotes Berg, Haarupia Reut, et Popp.,<br />
Sphinctothorax Stäl, Dacerla Sign., Piloplwrus Westw., Laurinia Ferr. et Reut.). Alle Bryocorina<br />
entbehren ganz <strong>der</strong> Schienendornen, dies ist <strong>der</strong> Fall auch mit den allermeisten Cyla-<br />
N:o 3.