Themenheft Schulreife
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auf. Sowie die körperliche Entwicklung als auch die<br />
Veränderungen im Verhalten treten in Phasen auf.<br />
Man kann die Seelenfähigkeiten, die sich im Verhalten<br />
eines Kindes äußern, in drei Gebiete einteilen: das Denken,<br />
das Fühlen und das Wollen. In diesem Text beschreiben<br />
wir diese drei „Provinzen“ der Seele, wie sie<br />
sich in der ersten Entwicklungsperiode zeigen.<br />
• Die Fähigkeit des Denkens ist für das Lernen unentbehrlich.<br />
Wir nennen es hier: Denkreife.<br />
• Das Vermögen zu handeln (und vor allem das der<br />
Zurückhaltung des Handelns) braucht das Kind, um<br />
in der Schule gut zu funktionieren. Das nennen wir<br />
hier: <strong>Schulreife</strong>.<br />
• Die Fähigkeit des Fühlens, z.B. was man sagen und<br />
was man besser nicht sagen sollte, hilft dem Kind,<br />
seinen Platz in der Klasse einzunehmen. Wie nennt<br />
man es, wenn diese Reife genügend vorhanden ist?<br />
„Sozial geschickt“ vielleicht oder „Reif für die<br />
Gruppe“. Vorläufig nennen wir es: „Reif zum Lernen<br />
in der Klasse“.<br />
Der Weg zu den Stadien dieser Reife, denkreif, schulreif<br />
und sozial reif, vollzieht sich natürlich auch in Phasen.<br />
Und, um es kompliziert zu machen, diese Phasen haben<br />
etwas miteinander zu tun, bedingen einander, beeinflussen<br />
einander, laufen aber nicht unbedingt synchron.<br />
Die Entwicklung des Denkens beginnt in den Gliedmaßen<br />
und endet im Kopf, und andersherum beginnt die<br />
Figur 1<br />
Die Entwicklung des Denkens ist durch einen Pfeil von unten<br />
nach oben angegeben, die Entwicklung des Handelns (des Wollens)<br />
mit einem Pfeil von oben nach unten. Es wird sich zeigen,<br />
dass die Richtungen der beiden Pfeile nicht zufällig gewählt<br />
sind. Neben den Pfeilen stehen die Altersangaben, die global zu<br />
den drei Phasen der zwei Entwicklungsrichtungen gehören.<br />
Figur 2<br />
Der Ausgangspunkt ist dabei, dass ein menschlicher Organismus<br />
aus drei Provinzen besteht. „Oberer Pol“ bezeichnet den<br />
Kopf mit allen dazu gehörigen Funktionen. „Unterer Pol“ gibt<br />
den Stoffwechsel an, die Energie und die Gliedmaßen. „Mittleres<br />
Gebiet“ bedeutet die Atmung, die Zirkulation und alle anderen<br />
rhythmischen Prozesse. Das gilt nicht nur für die seelische<br />
Ebene, sondern für die ganze menschliche Gestalt.<br />
Die Pfeile können auch in eine schematische Menschengestalt<br />
eingezeichnet werden:<br />
20 <strong>Schulreife</strong>