Themenheft Schulreife
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nerseits der kognitiven Fähigkeiten, die alleine hervortreten,<br />
hypertrophieren, und andererseits der sozialen<br />
und motorischen Fähigkeiten des Kindes, die wegen der<br />
mangelhaften Durcharbeitung des rhythmischen Systems<br />
und Stoffwechsel-Gliedmaßen-Systems nur unvollkommen<br />
reifen und frei werden.<br />
Es ist erst 1924, dass R. Steiner vom Modelleib und dessen<br />
Umarbeitung während der ersten sieben Jahre<br />
spricht. Im o.g. Karmavortrag am 1. März 1924, im Heilpädagogischen<br />
Kurs am 25. Juni und am 24. September<br />
1924 und im 4. Vortrag des Pastoralmedizinischen Kurs<br />
am 11. September 1924. In diesem letzteren wird der<br />
Bogen noch weiter gespannt und von der gesunden<br />
Durcharbeitung des physischen Modellleibes im ersten<br />
Jahrsiebt auf die weitere Durcharbeitung im zweiten und<br />
dritten Jahrsiebent hingewiesen und dann ausgeführt,<br />
wie es von der gesunden Umgestaltung abhängt, ob man<br />
dem Menschen im späteren Leben „die volle Verantwortung<br />
zuschreiben kann“, oder nicht, weil eine zu lockere<br />
oder eine zu feste Verbindung des Ich mit dem Leib entstanden<br />
ist. (Broder von Laue, Arzt in Öschelbronn hat zu<br />
diesem Aspekt einen äußerst interessanten Artikel verfasst,<br />
der in der Medizinisch-Pädagogischen Konferenz<br />
Nr. 59 November 2011 abgedruckt ist.)<br />
An diese Thematik der Umarbeitung des Modellleibes<br />
schließt sich eine zweite Frage an, die die Erzieherinnen<br />
und Lehrer und auch die Oberstufenlehrer gleichermaßen<br />
betrifft:<br />
Wie und woran können wir im Kindergarten sehen,<br />
ob das Kind seinen Erb-leib, seinen Modellleib gesund<br />
d. h. in der für es richtigen und passenden<br />
Weise umgestaltet, individualisiert? Und wie oder an<br />
was kann der Klassenlehrer oder auch der Oberstufenlehrer<br />
wiederum sehen, ob diese Umarbeitung<br />
des Modells harmonisch und gesund geschehen ist<br />
oder ob Teile zu schnell, zu langsam oder unvollständig<br />
reiften. Was können wir in der Schule dann zur<br />
Nachreifung tun, damit das Kind in seiner Biographie<br />
zu seinen mitgebrachten Impulsen finden kann?<br />
Hemmend auf die gesunde Metamorphose der Wachstumskräfte<br />
wirkt heute nicht nur eine zu frühe Einschulung,<br />
sondern noch vieles andere: z. B. die Impfungen,<br />
die Gaben von Fluor und Vitamin D oder eine<br />
frühe intellektuelle Ansprache des Kindes. Alle dies ist<br />
dazu angetan, den Leib frühzeitig fest und fertig zu<br />
machen und Kräfte abzuziehen, die dann in anderen<br />
Bereichen fehlen.<br />
<strong>Schulreife</strong> und Übergang vom Kindergarten in die Schule 37