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Themenheft Schulreife

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Die 2. Individualisierung der Ätherkräfte<br />

Aus dieser Schilderung lässt sich die Wandlung der Ich-<br />

Aktivität und Ich-Wirkung für den Übergang zur<br />

Schule beschreiben: Nachdem das Ich sich in den ersten<br />

Jahren ganz mit der Organbildung verband, hat es<br />

nun das tiefe Bedürfnis, die in gesunder Weise freiwerdenden<br />

Wachstumskräfte durchzuarbeiten. In diesem<br />

Sinne ist der freie Wechsel der Tätigkeiten im künstlerisch<br />

geführten Schulunterricht sozusagen eine liebevolle<br />

grosse Einladung an das Ich des Kindes zur aktiven<br />

Mitarbeit: Begrüssung – Morgenspruch – Gesang –<br />

Bewegung – Erinnerung – Gespräch – schriftliche Arbeit<br />

– Erzählung – Verabschiedung . Was das Ich des<br />

Kindes hier leisten kann, wenn es gereifte Kräfte vorfindet,<br />

beschreibt Rudolf Steiner im Band „Meditativ<br />

erarbeitete Menschenkunde“ wie folgt: „Nun, was geschieht<br />

weiter? In das, was da eigentlich frei wird – ob<br />

wir es nun Ätherleib, ob wir es Intelligenz nennen -, in<br />

das strömt gewissermassen das schon mit der Geburt<br />

heruntergestiegene Ich ein und durchorganisiert es<br />

nach und nach; so dass also in dieser Zeit stattfindet<br />

ein Durcheinanderströmen des ewigen Ich mit dem,<br />

was sich da bildet: die freiwerdende Intelligenz, der<br />

geborenwerdende Ätherleib.“ 8<br />

Gelingt dieses „Durchorganisieren“ durch das Ich, gehen<br />

die Schüler gegen Ende der 1. Klasse mit neuen Kräften<br />

und Ansätzen auf Herausforderungen zu: Gut ein Jahr<br />

nach dem Einschulungsbild malte jene Schülerin noch<br />

einmal ein Baum-Haus-Mensch- und Sonne-Bild.<br />

Eine deutlich gewachsene Gestaltungskraft ist hier erkennbar.<br />

Diese spiegelt die beschriebene innerlich engagierte,<br />

freudige Arbeitshaltung der Schülerin. Auch ein<br />

ganz individueller Grundzug der Gestaltung ist sichtbar:<br />

Offenbar werden die aus dem Organismus freigewordenen<br />

Kräfte nun ganz vom Ich aus ergriffen, bewegt und<br />

verwandelt (siehe Beitrag von B. Ostheimer). Zu diesem<br />

Neu-Ergreifen der Ätherkräfte durch die Aktivität des Ich<br />

gibt Rudolf Steiner einen bemerkenswerten Hinweis,<br />

indem er beschreibt: „Man sieht, wie alles was man zur<br />

Vererbung rechnen kann, von den physischen Organismen<br />

der Vorfahren auf die physischen Organismen der<br />

Nachkommen in einem fortlaufenden Geschehen über-<br />

Bild 2: „Baum, Haus, Sonne“ 1. Klasse<br />

8 R. Steiner, Meditativ erarbeitete Menschenkunde, GA 302a, 4. Vortrag, 22. 9. 1920<br />

42 Perspektiven der Menschenkunde zum Einschulungsalter

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