Themenheft Schulreife
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Abb. 1:<br />
Allmähliches Freiwerden der Ätherischen Kräfte während der kindlichen Entwicklung für seelisch-geistige Tätigkeit<br />
verbindet sich mit den Erdenstoffen, aus denen es sich<br />
seinen Leib aufbaut. Das geht aber nicht so ohne weiteres.<br />
Das Seelisch-Geistige braucht ein Vermittelndes und<br />
dieses Vermittelnde sind die Ätherischen Kräfte. Sie sind<br />
das Bindeglied zwischen Geistig-Seelischem und Erden-<br />
Stofflichkeit. Sie vermögen es, den Stoff zu ergreifen,<br />
dass er nicht mehr seinen eigenen physischen Gesetzten<br />
folgt, sondern sich einer höheren Ordnung, den Gesetzen<br />
des Lebens einfügt. Die Ätherischen Kräfte können<br />
der geistig-seelischen Individualität einen Stoff-Erden-<br />
Leib aufbauen, in dem sie wohnen kann. Haben sie die<br />
Organe geformt, den Physischen Leib aufgebaut, so werden<br />
sie zu dem Teil frei der nicht dem Erhalten des Lebens<br />
und der Organtätigkeit zeitlebens dient und stehen<br />
nun dem geistig-seelischen Leben zur Verfügung.<br />
Für die Ärzte schildert R. Steiner 1924 in dem Buch<br />
Grundlegendes zur Erweiterung der Heilkunst (GA 20),<br />
das Verhältnis der Äther- und Wachstumskräfte zu den<br />
gewöhnlichen Denk- und Vorstellungskräften:<br />
… Diese im Ätherleibe wirksamen Kräfte betätigen sich<br />
im Beginne des menschlichen Erdenlebens – am deutlichsten<br />
in der Embryonalzeit – als Gestaltungs- und<br />
Wachstumskräfte. Im Verlaufe des Erdenlebens emanzipiert<br />
sich ein Teil dieser Kräfte von der Betätigung in<br />
Gestaltung und Wachstum und wird Denkkräfte, eben<br />
jene Kräfte, die für das gewöhnliche Bewusstsein die<br />
schattenhafte Gedankenwelt hervorbringen.<br />
Es ist von der allergrößten Bedeutung zu wissen, dass<br />
die gewöhnlichen Denkkräfte des Menschen die verfeinerten<br />
Gestaltungs- und Wachstumskräfte sind ….“<br />
Diese bildsamen, plastischen Organ-bildekräfte stehen<br />
in dem Maße dem seelisch-geistigen Leben zur Verfügung,<br />
in dem sie aus dem Leib frei werden. Sie tauchen<br />
zurück in den Leib, wenn sie sich im Krankheitsfall als<br />
Heilkräfte wieder der Regeneration und Organbildung<br />
zuwenden. Dann legen wir uns ins Bett und merken,<br />
wie unser Bewusstsein, unser Sinnes-und Seelenleben<br />
weniger Kraft hat bis sie nach der Genesung in oft<br />
neuer Form uns wieder zur Verfügung stehen. Gleichermaßen<br />
betätigen sich diese Kräfte in uns wenn wir<br />
künstlerisch, schöpferisch tätig sind oder sie dienen<br />
uns als Kräfte für die höhere Erkenntnis.<br />
Wir können bei einem Kind immer von zwei Seiten<br />
auf seine Entwicklung blicken: einmal auf den Leib<br />
und sein Wachsen, Reifen und Werden und auf der<br />
anderen Seite auf das, was als Beziehung zur Umgebung<br />
im Wahrnehmen, im Bewusstsein sich entwickelt,<br />
was sich im Seelisch-Geistigen äußert. Bei<br />
jedem leiblichen Reifungsschritt können wir auf das<br />
Seelisch-Geistige blicken und fragen: was taucht dort<br />
neu auf – und umgekehrt. Hier tut sich ein enormes<br />
Forschungsfeld auf einer noch zu schreibenden Entwicklungsphysiologie,<br />
ein Arbeitsfeld für die Zusammenarbeit<br />
von Pädagogen und Ärzten. Welche seelischen<br />
Fähigkeiten tauchen auf, wenn die Lunge<br />
ausgewachsen ist? Oder die Leber? Wenn die Gestalt<br />
des Kinders sich im 7. Lebensjahr wandelt? Wenn wir<br />
das verstehen, dann können wir auch Fehlentwicklungen<br />
frühzeitig erkennen und verhindern. Die Zeichnungen<br />
der Kinder oder die Spielentwicklung sprechen<br />
davon.<br />
<strong>Schulreife</strong> und Übergang vom Kindergarten in die Schule 33