Argumente - Jusos
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Kapitel III Friedensinitiativen bis heute<br />
Von Jürgen Glatz, AK WBC und Nahost des Juso-Bundesverbandes<br />
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Mit dem dritten arabisch-israelischen Krieg vom 5. bis 10. Juni 1967 (im allgemeinen<br />
Sprachgebrauch meist als Sechstagekrieg tituliert), wurde gewissermaßen die Struktur<br />
des gegenwärtigen Nahostkonflikts zwischen Israelis und Palästinensern geschaffen. Kernelemente<br />
und zentrale Streitfragen des Konflikts, wie er sich heute manifestiert, haben<br />
ihren Ursprung in der israelischen Eroberung und Besetzung Ostjerusalems, des Westjordanlandes<br />
und des Gazastreifens (zusätzlich eroberte Israel auch noch die syrischen<br />
Golanhöhen und die ägyptische Sinai-Halbinsel) während des Sechstagekrieges. Die viel<br />
zitierten „Grenzen von 1967“ bilden die international anerkannte völkerrechtliche Grundlage<br />
zur Lösung des israelisch-palästinensischen Territorialkonflikts. Einschlägige Resolutionen<br />
des UN-Sicherheitsrates, wie Resolution 242 vom 22. November 1967 und Folgeresolutionen,<br />
fordern mithin die Rückgabe der von Israel besetzten Gebiete einerseits und<br />
die Anerkennung Israels innerhalb sicherer Grenzen durch seine arabischen Nachbarn<br />
andrerseits. Die Resolutionen folgen allesamt der Logik „Land gegen Frieden“.<br />
Trotz dieser internationalen Bemühungen konnten die Geschehnisse von 1967<br />
nicht rückgängig gemacht werden. Im Gegenteil: durch den beginnenden israelischen<br />
Siedlungsbau im Gazastreifen und insbesondere in der Westbank und Ostjerusalem wurde<br />
der Konflikt zusätzlich verschärft, zumal die Siedlungsaktivitäten spätestens mit Amtsantritt<br />
der Rechtsregierung unter Menachem Begin 1977 massiv und systematisch staatlicherseits<br />
gefördert wurden und eine religiös-ideologische Dimension erhielten. Nichtsdestotrotz kam<br />
zu diesem Zeitpunkt erstmals so etwas wie friedenspolitische Bewegung in den Nahostkonflikt:<br />
auf Initiative des ägyptischen Staatschefs Anwar as-Sadat und unter aktiver Vermittlung<br />
von US-Präsident Jimmy Carter, gelang es 1978 einen Friedensvertrag zwischen Israel und<br />
Ägypten zu erreichen. Die Ägypter erhielten den Sinai zurück und erkannten im Gegenzug<br />
als erstes arabisches Land den jüdischen Staat an. Den spezifisch israelisch-palästinensischen<br />
Konflikt tangierte dieses Abkommen hingegen kaum. Mit der ersten Intifada, die Ende 1987<br />
ausbrach, rückte dieser Konflikt dann nachhaltig wieder ins Bewusstsein der internationalen<br />
Öffentlichkeit. Eine Zäsur stellt schließlich ein Jahr später ein PLO-Beschluss dar, der die<br />
UN-Resolution 242 anerkennt und einen Palästinenserstaat in den 1967 besetzten Gebieten<br />
proklamiert, was zumindest implizit einer Anerkennung Israels gleichkommt.<br />
Vor dem Hintergrund des palästinensischen Aufstandes gegen die israelische<br />
Besatzung und nicht zuletzt auf Grund veränderter weltpolitischer und regionaler Rahmenbedingungen,<br />
wurde Anfang der 1990er Jahre die Madrider Friedenskonferenz zwischen<br />
Israel und seinen arabischen Nachbarn (die Palästinenser waren lediglich im Rahmen einer<br />
gemeinsamen jordanisch-palästinensischen Delegation beteiligt) unter Schirmherrschaft der<br />
USA und der Sowjetunion ins Leben gerufen. Mit dem Wahlsieg der Mitte-Links-Koalition<br />
unter Yitzhak Rabin im Sommer 1992 kamen schließlich – anfänglich noch in Form von<br />
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