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Argumente - Jusos

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Vorrausetzung für einen fairen Friedensabschluss ist nicht nur das Ende der<br />

Gewalt, die in jüngster Zeit einmal mehr eskaliert ist. Voraussetzung ist auch, dass sich<br />

die Verhandlungspartner ehrlich, offen und bereit zu Versöhnung begegnen können. Hamas<br />

muss die Angriffe gegen Israel einstellen. Israel muss die Blockade des Gazastreifens<br />

aufheben und sich aus der Westbank zurückziehen. Letzteres hat Israel immer wieder mit<br />

dem Hinweis abgelehnt, die Palästinensische Autonomiebehörde sei nicht in der Lage,<br />

Sicherheit zu gewährleisten. Mit dieser Argumentation bringt die Regierung Olmert die<br />

Palästinenser und sich selbst in ein unlösbares Dilemma. Denn Sicherheit gewährleisten<br />

und Terror verhindern, kann ein Staat nur dann, wenn er die Kontrolle über sein Gebiet<br />

hat – und im Falle Gazas muss das auch heißen: Kontrolle der Autonomiebehörde über<br />

die eigenen Grenzen und den Handel mit den Nachbarn.<br />

Sicherheit im Nahen Osten hat nicht nur militärische, sondern auch politische,<br />

soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte. Kein palästinensische Verwaltung kann<br />

Sicherheit gewährleisten, solange beispielsweise die Reisefreiheit innerhalb der Westbank<br />

durch Absperrungen und Zugangsregelungen einschränkt ist, solange der Gazastreifen<br />

abgeriegelt ist, und Israel den Handel zwischen den palästinensischen Gebieten und<br />

ihren Nachbarländern erschwert oder sogar verhindert.<br />

Hier liegt ein wichtiger Ansatzpunkt von Entwicklungszusammenarbeit. Unsere<br />

entwicklungspolitischen Vorhaben sind darauf gerichtet, dass ein palästinensischer Staat<br />

entsteht, der die Verantwortung für sein Staatswesen übernehmen kann. Ohne einen<br />

derartigen Staat wird es keinen nachhaltigen Frieden geben können. Die internationale<br />

Gemeinschaft ist jedenfalls dazu bereit, mit beträchtlichen finanziellen Mitteln die Not<br />

der Palästinenserinnen und Palästinenser zu lindern und den Friedensprozess zu unterstützen.<br />

Das hat auch die internationale Geberkonferenz im Dezember 2007 in Paris<br />

gezeigt.<br />

Die Europäische Union unterstützt die palästinensischen Behörden bereits in<br />

erheblichem Umfang, um Dienstleistungen für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.<br />

An sozial Bedürftige und öffentliche Bedienstete von Schulen und Krankenhäusern hat<br />

die EU 2006 und 2007 insgesamt 615 Mio. Euro Soforthilfe geleistet. Die EU wird in Zukunft<br />

auch den Aufbau einer modernen Polizei unterstützen. Die Zusammenarbeit in den<br />

Bereichen Gute Regierungsführung und Finanzverwaltung sowie Förderung der palästinensischen<br />

Wirtschaft und des Handels stehen ebenfalls auf dem Programm. Gleichzeitig<br />

leistet Deutschland direkte Hilfe für die Menschen in der Westbank und Gaza in Bereichen<br />

Einkommen, Bildung, Wasser und Umweltschutz. Die Bundesregierung wird bis<br />

zum Jahr 2010 rund 200 Mio. Euro für konkrete Projekte im Rahmen des Reform- und<br />

Entwicklungsplans der palästinensischen Regierung zu Verfügung stellen und so den<br />

Friedensprozess unterstützen.<br />

Die deutsche Entwicklungspolitik hat zudem ein spezifisches Instrumentarium<br />

entwickelt, um direkt zur Bearbeitung von Konflikten beizutragen. Gemeint ist der Zivi-<br />

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