Argumente - Jusos
Argumente - Jusos
Argumente - Jusos
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
39<br />
Vorrausetzung für einen fairen Friedensabschluss ist nicht nur das Ende der<br />
Gewalt, die in jüngster Zeit einmal mehr eskaliert ist. Voraussetzung ist auch, dass sich<br />
die Verhandlungspartner ehrlich, offen und bereit zu Versöhnung begegnen können. Hamas<br />
muss die Angriffe gegen Israel einstellen. Israel muss die Blockade des Gazastreifens<br />
aufheben und sich aus der Westbank zurückziehen. Letzteres hat Israel immer wieder mit<br />
dem Hinweis abgelehnt, die Palästinensische Autonomiebehörde sei nicht in der Lage,<br />
Sicherheit zu gewährleisten. Mit dieser Argumentation bringt die Regierung Olmert die<br />
Palästinenser und sich selbst in ein unlösbares Dilemma. Denn Sicherheit gewährleisten<br />
und Terror verhindern, kann ein Staat nur dann, wenn er die Kontrolle über sein Gebiet<br />
hat – und im Falle Gazas muss das auch heißen: Kontrolle der Autonomiebehörde über<br />
die eigenen Grenzen und den Handel mit den Nachbarn.<br />
Sicherheit im Nahen Osten hat nicht nur militärische, sondern auch politische,<br />
soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte. Kein palästinensische Verwaltung kann<br />
Sicherheit gewährleisten, solange beispielsweise die Reisefreiheit innerhalb der Westbank<br />
durch Absperrungen und Zugangsregelungen einschränkt ist, solange der Gazastreifen<br />
abgeriegelt ist, und Israel den Handel zwischen den palästinensischen Gebieten und<br />
ihren Nachbarländern erschwert oder sogar verhindert.<br />
Hier liegt ein wichtiger Ansatzpunkt von Entwicklungszusammenarbeit. Unsere<br />
entwicklungspolitischen Vorhaben sind darauf gerichtet, dass ein palästinensischer Staat<br />
entsteht, der die Verantwortung für sein Staatswesen übernehmen kann. Ohne einen<br />
derartigen Staat wird es keinen nachhaltigen Frieden geben können. Die internationale<br />
Gemeinschaft ist jedenfalls dazu bereit, mit beträchtlichen finanziellen Mitteln die Not<br />
der Palästinenserinnen und Palästinenser zu lindern und den Friedensprozess zu unterstützen.<br />
Das hat auch die internationale Geberkonferenz im Dezember 2007 in Paris<br />
gezeigt.<br />
Die Europäische Union unterstützt die palästinensischen Behörden bereits in<br />
erheblichem Umfang, um Dienstleistungen für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.<br />
An sozial Bedürftige und öffentliche Bedienstete von Schulen und Krankenhäusern hat<br />
die EU 2006 und 2007 insgesamt 615 Mio. Euro Soforthilfe geleistet. Die EU wird in Zukunft<br />
auch den Aufbau einer modernen Polizei unterstützen. Die Zusammenarbeit in den<br />
Bereichen Gute Regierungsführung und Finanzverwaltung sowie Förderung der palästinensischen<br />
Wirtschaft und des Handels stehen ebenfalls auf dem Programm. Gleichzeitig<br />
leistet Deutschland direkte Hilfe für die Menschen in der Westbank und Gaza in Bereichen<br />
Einkommen, Bildung, Wasser und Umweltschutz. Die Bundesregierung wird bis<br />
zum Jahr 2010 rund 200 Mio. Euro für konkrete Projekte im Rahmen des Reform- und<br />
Entwicklungsplans der palästinensischen Regierung zu Verfügung stellen und so den<br />
Friedensprozess unterstützen.<br />
Die deutsche Entwicklungspolitik hat zudem ein spezifisches Instrumentarium<br />
entwickelt, um direkt zur Bearbeitung von Konflikten beizutragen. Gemeint ist der Zivi-<br />
. . . . . . . . . . . . 1<br />
. . . . . . . . . . . . 5<br />
. . . . . . . . . . . 10<br />
. . . . . . . . . . . 15<br />
. . . . . . . . . . . 20<br />
. . . . . . . . . . . 25<br />
. . . . . . . . . . . 30<br />
. . . . . . . . . . . 35<br />
. . . . . . . . . . . 40