Argumente - Jusos
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die er zu einem der Schwerpunkte der französischen EU-Ratspräsidentschaft ab Juli 2008<br />
machen möchte.<br />
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Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Mittleren und Nahen Osten<br />
(KSZMNO)<br />
Basierend auf dem Gedanken, dass Sicherheit unteilbar ist und daher selektivunilateralistisches<br />
Vorgehen durch eine Strategie der gemeinsamen Sicherheit für alle<br />
Konfliktparteien im Mittleren und Nahen Osten zu ersetzen ist, ist ein zentrales Ziel dieser<br />
Initiative die Schaffung einer umfassenden massenvernichtungswaffenfreien Zone im<br />
Mittleren Osten. Neu ist diese Idee zwar nicht, doch scheiterte sie bisher stets an den<br />
maximalistischen Forderungen und Vorbedingungen der Konfliktparteien und der Nicht-<br />
Anerkennung Israels durch zahlreiche arabische Staaten. Gerade die jüngsten nukleartechnologischen<br />
Bemühungen des Iran bringen der Debatte jedoch wieder Aufschwung.<br />
Die Idee einer KSZMNO orientiert sich an der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit<br />
in Europa (KSZE), der es in den 1970er Jahren gelang, in Form einer institutionalisierten<br />
Konferenz ein neues Forum für Dialog mit offenem Ausgang zu schaffen und<br />
damit zur Schaffung eines neuen Friedensbegriffs verhalf, der um ökonomische und ökologische<br />
Aspekte, um Achtung und Förderung der Menschenrechte sowie um Abrüstung erweitert<br />
war. Dadurch gelang es, über die Jahre ein vertrauensvolles Klima und gegenseitige<br />
Akzeptanz durch den Topos der „gemeinsamen Sicherheit“ zu schaffen. Zu den wichtigsten<br />
Errungenschaften der KSZE gehörte die Anerkennung der territorialen Integrität aller Teilnehmerstaaten<br />
und damit die Unveränderbarkeit bestehender Grenzen sowie die Verpflichtung<br />
auf die internationalen Menschenrechte bei gleichzeitiger Nichteinmischung in<br />
innere Angelegenheiten anderer Staaten. Vordergründig waren somit die Ziele der Sowjetunion<br />
und ihrer Partnerländer erreicht, doch ermöglichte die Verpflichtung auf die Menschenrechte<br />
es den Zivilgesellschaften der Staaten Mittel- und Osteuropas später, sich auf<br />
diese zu berufen, was zur Bildung zahlreicher bürgerrechtlicher Bewegungen führte.<br />
Die zentrale Voraussetzung zum Gelingen einer ähnlichen Konferenz im Nahen<br />
und Mittleren Osten ist zunächst die Bereitschaft der Kernstaaten der Region zur Teilnahme,<br />
darunter Israel. Ihre Teilnahme darf nicht an Vorbedingungen geknüpft sein. Daneben<br />
können auch periphere Akteure wie Staaten Zentralasiens beteiligt werden, doch<br />
wird dies zunächst der Dynamik des Konferenzprozesses überlassen. Für eine solche<br />
Initiative, die unter anderem von Heidemarie Wieczorek-Zeul, Hans-Dietrich Genscher<br />
und internationalen NGOs wie IALANA und IPPNW unterstützt wird, spricht zunächst,<br />
dass es eines regionalen Ordnungsrahmens für die Beilegung grenzüberschreitender<br />
Konflikte bedarf. Als regionales Forum wäre es auch frei von dem Vorwurf, ein Versuch<br />
externer Akteure zu sein, die Region in eigenem Interesse neu zu ordnen. Überhaupt<br />
wäre es ein wirkungsvoller politischer Rahmen, der extremistischen Ideologien den<br />
Boden entziehen würde.<br />
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