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Argumente - Jusos

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ist es essentiell, die sechs Endstatusfragen Jerusalem, Flüchtlinge, Grenzen, Siedlungen,<br />

Sicherheit und Wasser nicht bis zum Schluss auszusparen und zu hoffen, dass diese sich<br />

mit der Unterzeichung eines grundsätzlichen Abkommens quasi von selbst lösen. Stattdessen<br />

müssen sie Kernpunkte der Verhandlungen sein, und es müssen für alle Seiten<br />

akzeptable und praktikable Lösungen gefunden werden.<br />

Europa darf hierbei kein Zuschauer sein. Dies fordert auch zunehmend Israel.<br />

Ein erster Schritt hin zu einem verstärkten Engagement Europas wurde durch die Wiederbelebung<br />

des Nahost-Quartetts unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft Anfang 2007<br />

unternommen. Dem müssen weitere Schritte folgen!<br />

Doch die Uhr tickt, und die Chance auf eine Beilegung des seit 60 Jahren ungelösten<br />

Konflikts droht zu schwinden. Es wird immer schwieriger, einen überlebensfähigen<br />

palästinensischen Staat aufzubauen angesichts der zunehmenden Fragmentierung<br />

der Palästinensischen Gebiete durch israelische Siedlungen und deren Infrastruktur.<br />

Extremisten auf beiden Seiten gewinnen an Zuspruch, und je mehr Zeit vergeht,<br />

ohne dass eine Lösung für den Konflikt gefunden wird, desto stärker werden die<br />

Gegner eines Abkommens sein. Sollten die Verhandlungen erneut scheitern, droht der<br />

Ausbruch einer dritten Intifada. Diese, so ist zu befürchten, könnte auch auf Palästinenser,<br />

Araber und Muslime außerhalb des eigentlichen Konfliktgebiets übergreifen.<br />

Die palästinensische Führung sieht sich des Weiteren mit der innerpalästinensischen<br />

Spaltung konfrontiert. Hier ist trotz diverser Vermittlungsversuche von ägyptischer<br />

Seite und der Arabischen Liga bislang keine Annäherung in Sicht. Im Falle eines Friedensabkommens<br />

mit Israel könnte dies eine Implementierung nur in der Westbank und den<br />

Boykott durch die Hamas bedeuten. Es ist also dringend notwendig, eine Regierung der<br />

Nationalen Einheit zu schaffen und für deren internationale Anerkennung zu sorgen.<br />

Abschließend ist als positive Entwicklung zu beobachten, dass die regionale Komponente<br />

zunehmend an Gewicht gewinnt. Der Konflikt kann ob seiner regionalen Dimension<br />

nur regional gelöst werden. An der Beschränkung auf bilaterale Lösungsversuche<br />

scheiterten zahlreiche bisherige Friedensbemühungen. Vor diesem Hintergrund kann es<br />

als positives Zeichen gewertet werden, dass zahlreiche arabische Staaten beim Gipfel in<br />

Annapolis vertreten waren, unter ihnen Syrien. Dies und Friedensinitiativen Saudi-Arabiens<br />

zeigen das Interesse der arabischen Staaten an einer umfassenden Lösung für den Nahen<br />

Osten. Wird diese Initiative genutzt und in ein regionales Abkommen umgesetzt, könnte<br />

sich ein prosperierender Naher Osten entwickeln. Davon würden alle profitieren: Israel,<br />

die Palästinenser, die arabischen Staaten und die internationale Staatengemeinschaft.<br />

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