Argumente - Jusos
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Umbruch im Nahen Osten:<br />
Friedenslösung oder Eskalation?<br />
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Von Knut Dethlefsen, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Ost-Jerusalem<br />
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I. Einleitung<br />
In den Medien gibt es wohl kaum ein Problem der internationalen Politik, das<br />
die Schlagzeilen so dominiert wie der Konflikt im Nahen Osten. Dies liegt zum einen an<br />
der alltäglichen Brisanz der Thematik. Zum anderen hat der Konflikt eine regionale<br />
Dimension. Staaten wie Ägypten, Saudi-Arabien und Syrien und politische Bewegungen<br />
wie die Hizbollah sind Teil des Nahostkonflikts, und müssen auch Teil einer Lösung sein.<br />
Eine Lösung des Konflikts würde zwar nicht alle Probleme der Region aus der Welt schaffen,<br />
aber zur Stabilisierung des gesamten Mittleren Ostens führen.<br />
Vereinfacht lässt sich der Nahost-Konflikt auf zwei Kernpunkte reduzieren:<br />
Land und Souveränität. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Wie kann ein<br />
palästinensischer Staat geschaffen und der Staat Israel abgesichert werden? Wie können<br />
beide Staaten im Einvernehmen miteinander existieren?<br />
Es handelt sich hierbei nicht um einen religiös begründeten Konflikt, allerdings<br />
werden die Konfliktlinien von beiden Seiten immer wieder religiös aufgeladen, wenn es<br />
um heilige Stätten geht.<br />
Angesichts der sich häufig überschlagenden Ereignisse und der Vielzahl an Akteuren<br />
ist es oft schwer, den Überblick zu behalten. Dieser Artikel soll einen Einblick in<br />
die aktuelle politische Situation in Israel und den Palästinensischen Gebieten geben.<br />
Stichwort Endstatusfragen<br />
Grundvoraussetzung für die Einigung der Konfliktparteien auf ein gemeinsames Abkommen<br />
ist die Lösung von sechs Streitpunkten, den sog. Endstatusfragen.<br />
• Jerusalem wird von Israelis und Palästinensern als ihre Hauptstadt beansprucht.<br />
Durch die Annektierung des Ost-Teils der Stadt durch Israel nach dem Juni-Krieg 1967<br />
und der Ausweitung der jüdischen Stadtviertel auf arabischem Gebiet wurden kaum<br />
reversible Fakten geschaffen. Eine Teilung der Stadt wird von religiösen und nationalistischen<br />
Hardlinern, insbesondere in Israel, abgelehnt.<br />
• Die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge von 1948 und 1967 und deren Nachkommen<br />
weltweit liegt bei ca. 5,5 Millionen. Für diese muss eine gerechte Lösung gefunden<br />
werden. Derzeit werden drei Lösungsoptionen für die Flüchtlingsfrage diskutiert:<br />
die Rückkehr der Flüchtlinge in ihre ursprüngliche Herkunftsorte, die Ansiedlung im<br />
Gebiet eines zukünftigen palästinensischen Staates, und die Niederlassung in Dritt-<br />
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