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Argumente - Jusos

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stützung von Organisationen wie der Hizballah und der Hamas Einfluss auf den Nahostkonflikt<br />

zu nehmen. Im Konflikt um das iranische Atomprogramm, in dem die iranische<br />

Führung sich unnachgiebig zeigt, wird das neue iranische Selbstbewusstsein deutlich.<br />

In Saudi-Arabien (und in den kleinen Golfmonarchien) wird die iranische Politik<br />

als Hegemoniestreben und Bedrohung interpretiert. Das Land ist militärisch deutlich<br />

schwächer als der Iran und seit der Islamischen Revolution 1979 fürchtet die Regierung<br />

in Riad den iranischen Revolutionsexport. Deshalb unterstützte Saudi-Arabien den Irak<br />

im Krieg gegen den Iran. Die Staatschefs des Golfkooperationsrates erklärten auf ihrem<br />

Gipfel in Riad im Dezember 2006, sie würden ein gemeinsames Programm zur friedlichen<br />

Nutzung der Kernenergie planen. Diese Erklärung dürfte insbesondere an die USA gerichtet<br />

gewesen sein, denen verdeutlicht werden sollte, wie groß die Gefahr eines regionalen<br />

Rüstungswettlaufs wäre, sollte der Iran Atomwaffen oder auch nur die Fähigkeit,<br />

sie herzustellen, erlangen.<br />

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3. Aktuelle Dynamiken<br />

3.1. Nahostkonflikt, fragile Staatlichkeit und Bürgerkriegsgefahr<br />

Nach dem Libanonkrieg und den massiven Militäroperationen im Gaza-Streifen<br />

im Sommer 2006 wurden zunächst fragile Waffenstillstände geschlossen. Damit wurden<br />

die Konflikte auf diesen beiden Schienen vorläufig eingefroren, ihre Ursachen jedoch<br />

nicht angegangen. Zudem zeitigte der gewalttätige Konfliktaustrag massive innenpolitische<br />

Auswirkungen. In Israel geriet die Regierung wegen des militärischen Misserfolgs<br />

unter starken Druck.<br />

In den palästinensischen Gebieten ist eine staatliche Konsolidierung zunehmend<br />

in Frage gestellt. Schon die zweite Intifada war mit der teilweisen Wiederbesetzung<br />

bereits geräumter Gebiete, der weitgehenden Zerstörung der Regierungs- und Ordnungsstrukturen<br />

der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und einer massiven Militarisierung<br />

der palästinensischen Gesellschaft einhergegangen. Nach dem Regierungsantritt<br />

der Hamas im März 2006 litten die Palästinenser zudem unter der internationalen<br />

(genauer gesagt, der westlichen und israelischen) Isolationspolitik, die die PA ihrer finanziellen<br />

Basis beraubte und eine dramatische Verschlechterung der humanitären Situation<br />

mit sich brachte. 3 Die Fatah, die seit ihrer Entstehung die PA-Bürokratie und Sicherheitskräfte<br />

dominierte und den Präsidenten stellte, war nicht bereit, ihre Wahlniederlage hinzunehmen<br />

und konstruktiv mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten. In Folge gelang<br />

es der Hamas-Regierung nicht, effektiv für Ordnung und Sicherheit zu sorgen und<br />

3<br />

Ziel der Isolationspolitik war es, die Hamas zur Unterwerfung unter die drei Bedingungen für fortgesetzte<br />

Kooperation und Unterstützung zu bewegen, die vom Nahostquartett aufgestellt worden waren: Gewaltverzicht,<br />

Anerkennung des Existenzrechts Israels, Anerkennung aller zwischen der PLO und Israel geschlossenen<br />

Verträge und Abkommen.<br />

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