(HSK). - admin.ch
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ten (Vereins-)Trägers<strong>ch</strong>aften tätig sind. Da letztere sehr oft die Re<strong>ch</strong>tsform<br />
eines Vereins oder einer Stiftung na<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>em Re<strong>ch</strong>t wählen, sind<br />
diese Trägers<strong>ch</strong>aften aus juristis<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t im sozialen Gefüge der S<strong>ch</strong>weiz<br />
verankert. Dieses Phänomen gilt au<strong>ch</strong> für die <strong>HSK</strong>-Trägers<strong>ch</strong>aften traditioneller<br />
Einwanderungsstaaten, insbesondere für Italien, wel<strong>ch</strong>e seit 1993 neben<br />
den staatli<strong>ch</strong> organisierten Strukturen aus den Herkunftsländern au<strong>ch</strong><br />
Trägers<strong>ch</strong>aften na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>weizer Re<strong>ch</strong>t (z. B. Stiftungen) ins Leben gerufen<br />
haben. 38 Die lokale Verankerung der <strong>HSK</strong>-Trägers<strong>ch</strong>aften ist in den untersu<strong>ch</strong>ten<br />
Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizer Kantonen ausgeprägter als in denjenigen der<br />
Wests<strong>ch</strong>weiz, wo immer no<strong>ch</strong> MigrantInnen aus EU-Staaten überwiegen.<br />
Die dritte Beoba<strong>ch</strong>tung betrifft die Veränderungen bezügli<strong>ch</strong> der Organisationsformen<br />
dieser Trägers<strong>ch</strong>aften. Zurzeit verfügen die von Bots<strong>ch</strong>aften und<br />
Konsulaten dur<strong>ch</strong>geführten Angebote im Verglei<strong>ch</strong> zu den anderen <strong>HSK</strong>-<br />
S<strong>ch</strong>ulen über den grössten Anteil an S<strong>ch</strong>ülerInnen. Die privaten Trägers<strong>ch</strong>aften<br />
(Vereine, Stiftungen) sind jedo<strong>ch</strong> bereits zum heutigen Zeitpunkt 1,5 Mal<br />
zahlrei<strong>ch</strong>er als die Trägers<strong>ch</strong>aften der Herkunftsländer. In Anbetra<strong>ch</strong>t der<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeiten, mit denen diese Staaten aufgrund ihrer aktuellen budgetären<br />
Eins<strong>ch</strong>ränkungen konfrontiert sind, sind weitere Vers<strong>ch</strong>iebungen hin zu privatre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />
<strong>HSK</strong>-Trägers<strong>ch</strong>aftsmodellen zu erwarten. Die Vereine und<br />
Stiftungen bilden bereits heute ein alternatives und gefestigtes Modell in der<br />
S<strong>ch</strong>weiz, wel<strong>ch</strong>es in Zukunft eine bedeutende Entwicklung erfahren könnte.<br />
Die vierte allgemeine Beoba<strong>ch</strong>tung betrifft die Konsequenzen dieser Veränderungen<br />
für politis<strong>ch</strong>e Ents<strong>ch</strong>eide im Rahmen staatli<strong>ch</strong>er Mehrspra<strong>ch</strong>igkeitsförderung.<br />
Wenn man die geäusserten Zukunftsaussi<strong>ch</strong>ten der <strong>HSK</strong>-<br />
Lehrpersonen in Betra<strong>ch</strong>t zieht, lädt die mögli<strong>ch</strong>e Entwicklung dazu ein, die<br />
Beziehungen zwis<strong>ch</strong>en den S<strong>ch</strong>ulbehörden in der S<strong>ch</strong>weiz und den <strong>HSK</strong>-<br />
Trägers<strong>ch</strong>aften, wel<strong>ch</strong>e in diesem si<strong>ch</strong> wandelnden Umfeld tätig sind, zu<br />
überdenken. Zukünftig werden die Anspre<strong>ch</strong>personen für die s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Behörden und S<strong>ch</strong>ulen viellei<strong>ch</strong>t immer seltener Bildungsministerien<br />
und Diplomaten der Herkunftsländer sein, sondern immer mehr in der<br />
S<strong>ch</strong>weiz wohnhafte MigrantInnen - um ni<strong>ch</strong>t zu sagen Steuerpfli<strong>ch</strong>tige - im<br />
Dialog mit ihren Behörden.<br />
Falls si<strong>ch</strong> diese beoba<strong>ch</strong>teten Entwicklungen fortsetzen, könnten sie gewi<strong>ch</strong>tige<br />
Folgen haben: Die Beziehung der S<strong>ch</strong>weizer Behörden zu den <strong>HSK</strong>-<br />
Trägers<strong>ch</strong>aften würde mehr einer Unterstützungsarbeit für die Selbstorganisation<br />
der MigrantInnen glei<strong>ch</strong>kommen. So könnte der Aufbau eines Empowerment<br />
für die MigrantInnen erfolgen mit dem – von beiden Seiten als<br />
legitim anerkannten Ziel – der Weitergabe der Herkunftsspra<strong>ch</strong>en und der<br />
38 Allemann-Ghionda 2002<br />
Förderung der Mehrspra<strong>ch</strong>igkeit. Die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass <strong>HSK</strong>-Trägers<strong>ch</strong>aften die<br />
Kräfte zahlrei<strong>ch</strong>er Frauen zu mobilisieren vermögen, die aus neuen Migrationsgruppen<br />
stammen und die si<strong>ch</strong> für die Weitergabe ihrer Herkunftsspra<strong>ch</strong>en<br />
engagieren, bietet die erhoffte Gelegenheit, si<strong>ch</strong> über diese einem Publikum<br />
anzunähern, das als s<strong>ch</strong>wierig errei<strong>ch</strong>bar gilt.<br />
Die <strong>HSK</strong>-Lehrpersonen insbesondere privater (Vereins-) Trägers<strong>ch</strong>aften sind<br />
auf die Zusammenarbeit mit den s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en Behörden und den Behörden,<br />
die mit der Umsetzung der Integrationspolitik betraut sind, angewiesen. Der<br />
bedeutenden Unterstützung na<strong>ch</strong> zu urteilen, die Integrationsdelegierte der<br />
Gemeinden, vor allem im Kanton Waadt, s<strong>ch</strong>on heute leisten, ist diese Situation<br />
bereits zum Teil Realität. Dank deren Bemühungen können S<strong>ch</strong>wierigkeiten,<br />
wie wir sie im Verlaufe dieser Erhebung angetroffen haben, überwunden<br />
werden.<br />
Im Folgenden präsentieren wir unsere S<strong>ch</strong>lussfolgerungen und Empfehlungen,<br />
wel<strong>ch</strong>e wir aus den Resultaten der Erhebung ableiten. Die Auswahl der<br />
analysierten Kantone erfolgte ni<strong>ch</strong>t aufgrund ihrer Repräsentativität, da diese<br />
ohne eine allgemeine und systematis<strong>ch</strong>e Erhebung der genannten Aktivitäten<br />
über alle Kantone hinweg unmögli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>zuweisen ist. Demzufolge bes<strong>ch</strong>ränken<br />
si<strong>ch</strong> unsere S<strong>ch</strong>lussfolgerungen auf die erwähnten Kantone und<br />
können ni<strong>ch</strong>t ohne weiteres auf die gesamte S<strong>ch</strong>weiz übertragen werden.<br />
Unsere Empfehlungen gehen von dienstleistungsorientierten Behörden aus,<br />
wel<strong>ch</strong>e die Bedürfnisse der Bevölkerung bei ihren Tätigkeiten berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />
In unserem Kontext meinen wir mit Bevölkerung insbesondere die<br />
<strong>HSK</strong>-Trägers<strong>ch</strong>aften, ihre Lehrpersonen, die <strong>HSK</strong>-S<strong>ch</strong>ülerInnen und ihre Eltern,<br />
letzteren au<strong>ch</strong> in ihrer Eigens<strong>ch</strong>aft als Steuernzahlende. Unsere Empfehlungen<br />
fügen si<strong>ch</strong> zudem in die politis<strong>ch</strong>e Strategie der Mehrspra<strong>ch</strong>igkeitsförderung<br />
ein, wie sie heute von Bund und Kantonen vertreten wird, und<br />
wel<strong>ch</strong>e die Herkunftsspra<strong>ch</strong>en von MigrantInnen einbezieht. Diese ist im<br />
Spra<strong>ch</strong>engesetz verankert und bes<strong>ch</strong>ränkt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur auf die Landesspra<strong>ch</strong>en,<br />
sondern umfasst au<strong>ch</strong> die Spra<strong>ch</strong>en Andersspra<strong>ch</strong>iger.<br />
Die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass mehr als 50% der in den se<strong>ch</strong>s Kantonen kontaktierten<br />
<strong>HSK</strong>-Lehrpersonen den Fragebogen beantwortet haben, zeugt von ihrem<br />
ausdrückli<strong>ch</strong>en Interesse an ihrer Tätigkeit und vom Anliegen, das drei von<br />
vier Lehrpersonen dahingehend geäussert haben, dass sie si<strong>ch</strong> einen institutionalisierten<br />
Dialog mit der Volkss<strong>ch</strong>ule sowie eine engere Zusammenarbeit<br />
mit den kantonalen Bildungsbehörden wüns<strong>ch</strong>en.<br />
Um die Voraussetzungen für den <strong>HSK</strong>-Unterri<strong>ch</strong>t sowie für die Tätigkeiten<br />
der <strong>HSK</strong>-Trägers<strong>ch</strong>aften und -Lehrpersonen zu verbessern, sind in erster Linie<br />
pragmatis<strong>ch</strong>e und praxisnahe – man<strong>ch</strong>mal viellei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> unkonventionelle<br />
– Wege und Mittel zu finden. Dies ist au<strong>ch</strong> unter der Perspektive eines<br />
konkreten Beitrags zur von S<strong>ch</strong>weizer Seite angestrebten Mehrspra<strong>ch</strong>igkeits-<br />
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