Unfallbericht 2012.pdf - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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Unfälle mit schweren Personenschäden aufgr<strong>und</strong> eines Überholvorgangs sind mit einem Anteil von 13,6 % auf Autobahnen<br />
<strong>und</strong> 3,5 % auf innerörtlichen Straßen zu verzeichnen. Aufgr<strong>und</strong> der gerade außerorts häufig resultierenden<br />
Frontalzusammenstöße sind Unfälle beim Überholen besonders folgenschwer. Im Durchschnitt sind hier 11,5 % der<br />
Unfälle mit schweren Personenschäden auf einen Überholvorgang zurückzuführen.<br />
Sowohl innerorts mit einem Anteil von 22,3 % als auch außerorts mit einem Anteil von 11,5 % wurde zudem ein Missachten<br />
der Vorfahrtsregelung als häufige Unfallursache festgestellt. Des Weiteren zählte außerorts der Konsum von<br />
Alkohol bzw. Drogen zu 10,6 % <strong>und</strong> innerorts zu 9,0 % zur Unfallursache.<br />
Zudem führten innerorts Fehler beim Abbiegen mit einem Anteil von 10,8 % zu Unfällen mit schweren Personenschäden.<br />
Mit 11,8 % ist eine überhöhte Geschwindigkeit auch innerorts ein großes Sicherheitsrisiko. Zu 8,7 % der<br />
Innerortsunfälle mit schweren Personenschäden führte ein Fehlverhalten gegenüber Fußgängern, während ein Fehlverhalten<br />
von Fußgängern mit einem Anteil von 8,6 % zu Unfällen führte.<br />
6.2 Unfallarten<br />
Die Differenzierung nach der Unfallart ist ein wichtiger Teil der Unfallanalyse. Die Unfallarten unterscheiden sich<br />
erheblich nach der Ortslage.<br />
Wie aus Tabelle 6-2 hervorgeht, stellt die häufigste Unfallart bei Unfällen mit schweren Personenschäden auf Autobahnen<br />
ein Abkommen von der Fahrbahn dar. Insgesamt 31,6 % dieser Unfälle waren den Abkommensunfällen nach<br />
rechts <strong>und</strong> 15,6 % den Abkommensunfällen nach links zuzuordnen. Als eine weitere Auffälligkeit auf Autobahnen<br />
gehen mit einem Anteil von 32,4 % Auffahrunfälle hervor.<br />
Auch außerhalb von Ortschaften sind Abkommensunfälle bezüglich der Unfälle mit schweren Personenschäden am<br />
häufigsten vertreten. Bei 31,8 % aller Außerortsunfälle kam das Unglücksfahrzeug nach rechts von der Straße ab,<br />
bei 20,8 % nach links. Damit stellen Abkommensunfälle über die Hälfte aller Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden,<br />
die sich außerorts ereignen, dar. Hierin liegt eines der größten Gefahrenpotenziale bei Unfällen in Brandenburg,<br />
da ein Abkommen von der Fahrbahn außerorts meist zum Aufprall auf einen Baum führt.<br />
Mit 14,1 % ist die Anzahl der Unfälle mit schweren Personenschäden bei einem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden<br />
Fahrzeug <strong>und</strong> mit 13,8 % bei einem Zusammenstoß mit einem einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeug<br />
als weitere Auffälligkeit zu nennen.<br />
Auch bezüglich der Innerortsunfälle sind die Unfälle mit schweren Personenschäden an Knotenpunkten, also mit<br />
einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen, hervorzuheben <strong>und</strong> stellen hierbei mit 34,2 % den größten Anteil dar.<br />
16,8 % aller Straßenverkehrsunfälle mit schweren Personenschäden auf innerörtlichen Straßen sind dem Zusammenstoß<br />
mit einem Fußgänger zuzuordnen.<br />
34 Unfallursachen <strong>und</strong> Unfallarten