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Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung

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Bundesverband e.V., Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong> <strong>Zusammenleben</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“ von 1999 bis 2001<br />

______________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

ten und zu stabilisieren. Genau dies, nämlich vermeidbare Konflikte tatsächlich zu vermeiden, und mit<br />

aufgetretenen Konflikten konstruktiv umzugehen, gel<strong>in</strong>gt offensichtlich mit den landläufigen, kommunikationsh<strong>in</strong>derlichen<br />

Du-Botschaften nicht.<br />

Ich-Botschaften<br />

Die Referent<strong>in</strong> stellt daher nun den unwirksamen oder sogar negativ wirkenden Du-Botschaften den<br />

S<strong>in</strong>n und die aufbauende, beziehungsfördernde Wirkungsweise von Ich-Botschaften gegenüber. Eltern<br />

sollten sich so ausdrücken, dass K<strong>in</strong>der von den elterlichen Bedürfnissen, ihren Empf<strong>in</strong>dungen<br />

und Me<strong>in</strong>ungen e<strong>in</strong> klares, möglichst ehrliches Bild erhalten.<br />

Gordon fordert auf, <strong>in</strong> Form von „Ich-Botschaften“ (I-B) zu sprechen.<br />

24<br />

Aussagende Ich-Botschaften<br />

Antwortende Ich-Botschaften<br />

Vorbeugende Ich-Botschaften<br />

Positive Ich-Botschaften<br />

Konfrontierende Ich-Botschaften<br />

wirken zunächst ungewohnt und fremd.<br />

Sie können gelernt, erprobt und zur Gewohnheit<br />

im zwischenmenschlichen Umgang<br />

werden.<br />

Sie verfehlen ihre positive Wirkung nur<br />

selten, aber, es kostet Geduld und Ausdauer,<br />

sich - allmählich - auf die klaren,<br />

offenen Kommunikationsformen nach<br />

Thomas Gordon umzustellen.<br />

Dem Aufbau und den Formulierungen von I-B schenkt Gordon wegen ihrer positiven Chancen und<br />

Wirkungen viel Aufmerksamkeit und Erarbeitungszeit im Rahmen von Sem<strong>in</strong>aren und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs. Erst<br />

wenn verstanden, akzeptiert und bejaht wird, dass e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Stück „Intimität“ den Kommunikationsprozess<br />

enorm fördern kann, beg<strong>in</strong>nt das eigentliche Erproben und Tra<strong>in</strong>ieren.<br />

E<strong>in</strong>e I-B ist e<strong>in</strong>e Art „Selbst-Enthüllung“. Sie gibt über mich als Individuum, als Person Auskunft,<br />

über das, was ich denke und fühle. Durch I-B ist es für andere e<strong>in</strong>facher, das zu sehen und zu hören,<br />

was <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Innern vorgeht, zu erfahren, wer und wie ich wirklich b<strong>in</strong>. Es ist nicht nur Theorie<br />

sondern e<strong>in</strong>e lange bewährte Erfahrung: <strong>in</strong>dem ich auf offene und ehrliche Weise me<strong>in</strong>e Bedürfnisse<br />

mitteile, gew<strong>in</strong>ne ich den Respekt und die hilfsbereite Aufmerksamkeit anderer.<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er Ich-Botschaft<br />

1.<br />

Beschreibung des<br />

konkreten Verhalten<br />

des K<strong>in</strong>des<br />

Beispiele:<br />

- wenn Du die Tür an<br />

kalten Tagen offen lässt ...<br />

- wenn Du so laut bist, während<br />

ich telefoniere ...<br />

2.<br />

Folgen des Verhaltens<br />

für mich<br />

- muss ich mehr<br />

Heizkosten bezahlen ...<br />

- kann ich nichts<br />

verstehen<br />

3.<br />

ausgelöstes Gefühl<br />

- Ärger<br />

- Sorge, K<strong>in</strong>d wird krank<br />

- Ärger<br />

Ich-Botschaften bilden auch das entscheidende sprachliche Grundelement für konstruktive Konfliktlösungstechniken.<br />

Klare, ehrliche Aussagen, die Konfliktsituationen transparent machen, s<strong>in</strong>d der<br />

1. Schritt auf e<strong>in</strong>e Lösung h<strong>in</strong>, die alle Beteiligten zufrieden stellt.<br />

Das 2. Element ist das aufmerksame, genaue H<strong>in</strong>hören, die Bereitschaft und Offenheit der oder dem<br />

anderen zuzuhören, d.h. verstehen zu wollen, Konzentration und Aufmerksamkeit auch auf die Empf<strong>in</strong>dungen,<br />

Erlebnisse und Sichtweisen der anderen Konfliktseite zu richten.

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