Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung
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Bundesverband e.V., Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong> <strong>Zusammenleben</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“ von 1999 bis 2001<br />
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o <strong>Familien</strong> aus Brandenburg, die offen und bereit s<strong>in</strong>d, <strong>Familien</strong>bildungs-Angebote als<br />
Bestätigung und/oder Hilfe für ihr Erziehungshandeln unter veränderten gesellschaftlichen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen anzunehmen.<br />
Da gibt es die Entschiedenen und Entschlossenen, die mit Selbstsicherheit und nach<br />
<strong>in</strong>zwischen 12-jährigem E<strong>in</strong>leben <strong>in</strong> die veränderten Formen von <strong>Familien</strong>leben hören,<br />
erleben und erfahren wollen, wie andere Eltern mit ihren K<strong>in</strong>dern Familie und<br />
<strong>Familien</strong>beziehungen gestalten.<br />
Und da s<strong>in</strong>d die anderen <strong>Familien</strong>, die von Freunden oder Bekannten „mitgebracht“<br />
(d.h. manchmal zur Teilnahme überredet) werden, oder die sich zur Teilnahme überwunden<br />
haben, weil sie auf Hilfe für aktuelle familiäre Schwierigkeiten hoffen; sie<br />
haben es häufig schwer, <strong>in</strong> der Elterngruppe ihre Verwurzelung mit Erziehungspr<strong>in</strong>zipien<br />
und Maximen aus dem Leben <strong>in</strong> der DDR zu überw<strong>in</strong>den. <strong>Familien</strong>bildung<br />
vermittelt ihnen Erfahrungen und evtl. die Überzeugung, dass schon kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />
Freiheiten und Freiräume, Entscheidungsmöglichkeiten nutzen und gestalten können.<br />
Eltern erfahren und erleben beispielsweise, dass K<strong>in</strong>der Selbstwirksamkeitserlebnisse<br />
mehr brauchen als etwa von Erwachsenen erdachte Vorgaben und Programme, Erwartungen<br />
an unbed<strong>in</strong>gte E<strong>in</strong>- und Unterordnung und strikten Gehorsam, um stark,<br />
konfliktfähig und möglichst unverführbar zu werden.<br />
Anders als stationäre E<strong>in</strong>richtungen der <strong>Familien</strong>bildung kann die MES also die pädagogische Arbeit<br />
<strong>in</strong> sehr unterschiedlichen Gruppenkonstellationen e<strong>in</strong>ander gegenüberstellen. Diese Erfahrungen kann<br />
sie anbieten. Die MES kann aufmerksam machen, Ideen und Vorschläge für <strong>Familien</strong>bildungspraxis<br />
anderer Träger und an anderen Orten formulieren.<br />
Ihre besonderen Möglichkeiten und Chancen konnte die MES auch <strong>in</strong> das Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong><br />
<strong>Zusammenleben</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“ e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Ihre Praxish<strong>in</strong>weise zu Aspekten der Gewaltprävention und<br />
Konfliktbearbeitung können für die <strong>Familien</strong>bildung ausgewertet und trägerübergreifend genutzt werden.<br />
Die MES-Erprobungssem<strong>in</strong>are zur familienbezogenen Kommunikation und Gewaltprävention wurden<br />
<strong>in</strong> 3 unterschiedlichen Regionen durchgeführt:<br />
• Lutherstadt-Wittenberg, Sachsen-Anhalt (MES-E<strong>in</strong>satz 1999/2000)<br />
• Ma<strong>in</strong>z-B<strong>in</strong>gen, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (MES-E<strong>in</strong>satz 2000/2001) und<br />
• Region Potsdam, Brandenburg (MES-E<strong>in</strong>satz 2000 und 2001).<br />
Die Sem<strong>in</strong>are <strong>in</strong> Brandenburg fanden <strong>in</strong> Kooperation mit dem Museum K<strong>in</strong>dertagesstätten <strong>in</strong> Deutschland<br />
– Kita-Museum e.V., Groß Glienicke parallel zu den Veranstaltungen <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt und<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz statt - <strong>in</strong> Vorbereitung des späteren MES-E<strong>in</strong>satzes 2002/2003 im Landkreis Havelland/Brandenburg.<br />
3 Das AWO-Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong> <strong>Zusammenleben</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“<br />
3.1 Ausgangssituation / Begründungszusammenhang<br />
3.1.1 <strong>Familien</strong><br />
<strong>Familien</strong> übernehmen zentrale Aufgaben der privaten und gesellschaftlichen Versorgung, Erziehung<br />
und Bildung zur Bewältigung des Alltagslebens. <strong>Familien</strong>arbeit und Elternschaft tragen entscheidend<br />
zur Schaffung und Erhaltung des geistigen und humanen Vermögens unserer Gesellschaft bei. In der<br />
Familie werden Grundlagen für die Entwicklung <strong>in</strong>dividueller Handlungskompetenzen und für den<br />
Aufbau sozialer Dase<strong>in</strong>skompetenzen gelegt. Der Alltag von <strong>Familien</strong> ist vermehrt durch wirtschaftlichen<br />
oder sozialen Druck, durch Zeitmangel und Stress belastet. Familiären Strukturen und Beziehun-<br />
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