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Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung

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Bundesverband e.V., Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong> <strong>Zusammenleben</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“ von 1999 bis 2001<br />

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62<br />

12. Erziehungspartnerschaft vergrößert die Zufriedenheit der Erzieher/<strong>in</strong>nen mit ihrer Situation,<br />

führt zu e<strong>in</strong>er besseren pädagogischen Arbeit <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung und wirkt sich positiv auf die<br />

Entwicklung der K<strong>in</strong>der aus.<br />

Die Reaktionen der Sem<strong>in</strong>arteilnehmer<strong>in</strong>nen spiegelten die Anerkennung des hohen Anspruchs an die<br />

Elternarbeit wider. Zugleich wurde jedoch der Zweifel an der Realisierbarkeit dieses Ansatzes deutlich.<br />

Offenbar war für die meisten TN aufgrund der Arbeitsstrukturen <strong>in</strong> der eigenen E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>e<br />

Erziehungspartnerschaft auf dem dargestellten Niveau kaum vorstellbar. E<strong>in</strong> Erfolg des Fortbildungstages<br />

liegt schon alle<strong>in</strong> dar<strong>in</strong>, dass das Thema Erziehungspartnerschaft e<strong>in</strong>mal ausführlich vorgestellt<br />

und von den TN mit Zustimmung aufgenommen wurde. E<strong>in</strong>e Weiterarbeit im S<strong>in</strong>ne des Gesamtkonzeptes<br />

wird aber wohl nur gel<strong>in</strong>gen, wenn die Fachberater<strong>in</strong> Erziehungspartnerschaft zum dauerhaften<br />

Thema <strong>in</strong> der Erzieher<strong>in</strong>nenfortbildung und E<strong>in</strong>richtungsbegleitung sowie zum Ziel für die Qualitätsentwicklung<br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten machen kann.<br />

Nächster Arbeitsschritt -<br />

Rolle der Erzieher<strong>in</strong> bei der Konfliktbearbeitung im Elterngespräch<br />

Die zu bearbeitenden Teilaspekte formuliert die Referent<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihrer Vorbereitung folgendermaßen<br />

• Wie gestalte ich e<strong>in</strong> Elterngespräch?<br />

• Negativ besetzte Ausdrücke <strong>in</strong> positive umformulieren<br />

• Fragen nach dem Muster gescheiterter Konfliktgespräche<br />

• Rollenspiel hierzu<br />

• Theoretischer Input: Kommunikationsmodelle und Übungen<br />

• Aktives Zuhören, Ich-Botschaften und Du-Botschaften<br />

• Umformulieren von Du-Botschaften <strong>in</strong> Ich-Botschaften<br />

• Fallbesprechungen<br />

• Gestaltung e<strong>in</strong>es Elterngesprächs<br />

Ausgehend von konkreten Gesprächssituationen und immer wieder angereichert von kle<strong>in</strong>en Situationsbeschreibungen<br />

stellt die Referent<strong>in</strong> das Kommunikationsmodell nach Thomas Gordon vor.<br />

Dazu bedient sie sich e<strong>in</strong>es Tageslichtschreibers, um auch durch die visuelle Wahrnehmung von Skizzen<br />

und Grafiken <strong>in</strong>dividuelle Assoziationen zu befördern und das H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzen <strong>in</strong> Gesprächssituationen<br />

zu erleichtern. Zur Analyse von Gesprächsverläufen nimmt sie auch andere Kommunikationsmodelle<br />

wie das der „Vier-Ohren-Kommunikation“ nach Friedemann Schulz-von-Thun zu Hilfe.<br />

Die Wirkung der persönlichen Öffnung und Interessiertheit an Kontaktpartner/<strong>in</strong>nen verdeutlicht sie<br />

anhand des Johari-Fensters: Personen, die sich zu anderen Menschen h<strong>in</strong> weit öffnen, können enge<br />

Beziehungen mit Vertrautheit und emotionaler Nähe herstellen; zugleich werden sie dadurch jedoch<br />

angreifbar und verletzlich. – Eltern, die sich ihren K<strong>in</strong>dern gegenüber persönlich und emotional öffnen,<br />

leisten e<strong>in</strong>en Vertrauensvorschuss, der <strong>in</strong> den meisten Fällen durch gegenseitigen Respekt und<br />

gegenseitige Anerkennung – auch der K<strong>in</strong>der den Eltern gegenüber – beantwortet wird. Verschlossenheit<br />

der Eltern be- oder verh<strong>in</strong>dert Vertrauen und Vertrautheit <strong>in</strong> der Eltern-K<strong>in</strong>d-Beziehung.<br />

In diesen kommunikationstheoretischen Grundlagen<strong>in</strong>formationen zieht sich das Ziel e<strong>in</strong>er möglichst<br />

aggressionsarmen Kommunikation ohne Verletzung, Demütigung, Sieg und Niederlage als roter Faden<br />

durch.<br />

In der Ause<strong>in</strong>andersetzung der Teilnehmer<strong>in</strong>nen-Gruppe mit den Formen und Wirkungen zwischenmenschlicher<br />

Kommunikation gelang es der Referent<strong>in</strong>, an die Stelle e<strong>in</strong>er argumentativen Diskussion<br />

zunächst die konkretere Arbeit an vorbereiteten Arbeitsblättern zu stellen. Damit wurden die TN sehr<br />

viel näher an persönliche Erfahrungen und an das Erleben von Kommunikationswirkungen herangeführt.<br />

Ergebnis: Am Ende wurde weniger über Kommunikationstheorie und Kommunikationsmodelle diskutiert.<br />

Vielmehr befassten sich die TN mit persönlichen E<strong>in</strong>sichten und den neuen Gesprächserlebnissen.<br />

Jetzt standen Fragen im Vordergrund wie:

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