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Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung

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Bundesverband e.V., Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong> <strong>Zusammenleben</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“ von 1999 bis 2001<br />

______________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

• Welche Wirkungen kann e<strong>in</strong> verändertes Sprachverhalten <strong>in</strong> Alltagssituationen haben?<br />

• Wie kann es zur „Rout<strong>in</strong>e“ der Erzieher<strong>in</strong> werden? Und<br />

• Wie kann es auch den Eltern nahe gebracht werden?<br />

Die Erarbeitung des Aspekts „Gespräche mit Eltern“ erfolgte <strong>in</strong> konzentrierter Weise direkt mittels der<br />

Arbeitsblätter – <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel-, Paar- und Geme<strong>in</strong>schaftsarbeit.<br />

Klarheit über die Vorgänge und Wirkungen kommunikativer Umgangsformen bilden die Grundlage<br />

für e<strong>in</strong>e gute, Konflikten vorbeugende Gesprächsführung mit Eltern. Die Referent<strong>in</strong> analysierte mit<br />

der Sem<strong>in</strong>argruppe<br />

• Phasen e<strong>in</strong>es Gesprächsablaufs<br />

• Formen und Formulierungen und deren Wirkung<br />

• deeskalierendes Reagieren auf provokante Äußerungen.<br />

An Beispielen wurden die Schritte erläutert, nach denen e<strong>in</strong> gutes Elterngespräch ablaufen könnte,<br />

besonders, wenn es sich konfliktträchtig und schwierig gestaltet. Um Ursachen und Wirkungen<br />

sprachlicher Formen zu verdeutlichen und erfahrbar zu machen, und um auch die Aussagen der Kommunikationsmodelle<br />

verstehen und umsetzen zu lernen, regte die Referent<strong>in</strong> die Erprobung <strong>in</strong> Form<br />

von Rollenspielen an. Diese wurden durch verschiedene kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelübungen vorbereitet und später<br />

vertieft. Die Erzieher<strong>in</strong>nen erlebten und sprachen es <strong>in</strong> der Auswertungsrunde aus: die Anwendung des<br />

Gehörten im eigenen Tun (Übungen, Rollenspiel) schaffte tiefere E<strong>in</strong>sichten als es lange Gespräche,<br />

Diskussionen oder Vorträge erreichen könnten.<br />

Zwei Problemsituationen wurden im Rollenspiel <strong>in</strong>tensiv bearbeitet. Die Fallbearbeitung wurde zu<br />

e<strong>in</strong>em wesentlichen Lerngew<strong>in</strong>n, weil die Gruppe unkompliziert und zielstrebig mit den vorgeschlagenen<br />

Übungs- und Darstellungsformen umg<strong>in</strong>g. Das ist durchaus nicht selbstverständlich. Vielfach<br />

müssen Referent/<strong>in</strong>nen erst e<strong>in</strong>mal viel Kraft und Energie aufwenden, die TN von der S<strong>in</strong>nhaftigkeit<br />

und Lerneffektivität solcher aktiver Übungsformen zu überzeugen.<br />

Im 1. Rollenspiel wurde e<strong>in</strong>e Hort-Mutter zum Thema, die sich mit überhöhten Erwartungen an die<br />

Erzieher<strong>in</strong> wendet.<br />

Im 2. Spiel g<strong>in</strong>g es um e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zuschulendes K<strong>in</strong>d, speziell um die Möglichkeit der Erzieher<strong>in</strong>, sich<br />

gegenüber den Aufträgen abzugrenzen, die Eltern an sie herantragen.<br />

Fazit<br />

Wie erhofft und gewünscht, äußerten die Teilnehmer<strong>in</strong>nen ihr großes Interesse an vertiefenden<br />

Gesprächsübungs- und –tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmöglichkeiten. In ihrer Funktion als Praxisberater<strong>in</strong> konnte die Referent<strong>in</strong><br />

bereits hier an Ort und Stelle Term<strong>in</strong>e <strong>in</strong> zwei E<strong>in</strong>richtungsteams vere<strong>in</strong>baren. Sie gab zudem<br />

die Zusicherung, sich im Amt für die aufbauende Weiterarbeit am Thema Erziehungspartnerschaft<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Mit dem lebhaften Interesse der Gruppe ist also der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die zielgerichtete Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit dem Thema gelungen.<br />

Im S<strong>in</strong>ne des Projektziels wurden vor allem das Verständnis und die E<strong>in</strong>sicht erreicht, dass das professionelle<br />

Gespräch der Erzieher<strong>in</strong> mit Eltern hohe beziehungsförderliche Chancen hat, wenn es aufmerksam,<br />

e<strong>in</strong>fühlsam und gut geführt wird. Dass es aber auch zur Belastung von Beziehungen, zu<br />

Spannungen und Problemen beitragen kann, manchmal „nur“ aus der Unkenntnis darüber, wie simple<br />

sprachliche Alltagsformulierungen etwa <strong>in</strong> Stresssituationen aufgenommen werden und wirken können.<br />

Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen erfuhren, dass viel Übung, wohlwollende Kritik und gegenseitige Beratung<br />

dazu gehört, den eigenen Gesprächsstil konstruktiv zu verändern, und ihn kont<strong>in</strong>uierlich selbstkritisch<br />

zu überprüfen.<br />

Erziehungspartnerschaft, die an der Beziehungs- und Entwicklungsförderung der <strong>in</strong> Familie und Kita<br />

aufwachsenden K<strong>in</strong>der ausgerichtet ist, kann unmittelbar auf positive, gewaltfreie Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />

beiden Sozialisationsfeldern h<strong>in</strong>wirken. Aufgrund der ermutigenden Erfahrungen des Sem<strong>in</strong>artags ist<br />

<strong>in</strong>zwischen fest geplant, dem Thema Erziehungspartnerschaft auch im Rahmen der Ausbildung von<br />

Praktikant/<strong>in</strong>nen und Praxisanleiter<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>es festen Platz im Landkreis e<strong>in</strong>zuräumen. Bereits die<br />

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