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Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung

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Bundesverband e.V., Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong> <strong>Zusammenleben</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“ von 1999 bis 2001<br />

______________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

• Angebote, die die Mitarbeit von Eltern <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte ermöglichen, z.B. Mitwirkung<br />

der Eltern bei Projekten, Ausflügen, Gartenarbeit, Gestaltung von Innen- und Außenräumen,<br />

auch E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Eltern <strong>in</strong> die pädagogische Arbeit.<br />

• Angebote, die der Bee<strong>in</strong>flussung der <strong>Familien</strong>erziehung dienen, z.B. psychologische, pädagogische,<br />

ärztliche Vorträge, Veranstaltungen <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>Familien</strong>bildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Elternbriefe, Freizeiten usw.<br />

• Formen der Mitbestimmung, z.B. Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der E<strong>in</strong>richtungskonzeption,<br />

Jahresplanung, Engagement über die Belange der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung h<strong>in</strong>aus<br />

(Kommunalpolitik, Eltern- und <strong>Familien</strong>verbände, Initiativen).<br />

7. Erziehungspartnerschaft bed<strong>in</strong>gt, dass Erzieher/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> generelles Interesse am Wohl der<br />

<strong>Familien</strong> der ihnen anvertrauten K<strong>in</strong>der entwickeln. Qualitativ hochwertige Elternarbeit wird<br />

damit zur <strong>Familien</strong>arbeit. Erziehungspartnerschaft bedeutet also auch, Erzieher/<strong>in</strong>nen unterstützen<br />

<strong>Familien</strong> <strong>in</strong> ihrer Erziehungsverantwortung und bei der Lösung familiärer Probleme,<br />

die Belastung oder Gefährdung für die K<strong>in</strong>der bedeuten. Die K<strong>in</strong>dertagesstätte unterstützt <strong>Familien</strong><br />

bei Selbsthilfeengagement, bei der Organisation von Babysitter-Diensten, Second<br />

hand- oder Spielzeugbörsen, vermittelt psycho-soziale Hilfe, weist auf hilfreiche Literatur,<br />

Broschüren und Veranstaltungen für <strong>Familien</strong> h<strong>in</strong>. Auf diese Weise trägt sie zur Vernetzung<br />

von sozialen Diensten und <strong>Familien</strong>angeboten bei.<br />

8. Erziehungspartnerschaft zielt auf e<strong>in</strong>e positive E<strong>in</strong>flussnahme auf die <strong>Familien</strong>erziehung ab.<br />

Sie geht davon aus, dass Eltern die Hauptverantwortung für ihre K<strong>in</strong>der tragen, dass das Eltern-K<strong>in</strong>d-Verhältnis<br />

alle anderen Beziehungen des K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> Priorität, Dauer, Kont<strong>in</strong>uität,<br />

Bedeutung, Ausmaß, Intensität, Durchdr<strong>in</strong>gung und Festigkeit übertrifft, und dass die Familie<br />

den weitaus größten E<strong>in</strong>fluss auf die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung ausübt. E<strong>in</strong>e Verbesserung der<br />

<strong>Familien</strong>erziehung stellt sicher, dass die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung allseitig gefördert wird, Entwicklungsstörungen<br />

frühzeitig erkannt werden und die Arbeit der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

und Schulen ergänzt wird. Es soll erreicht werden, dass Eltern ihr Wissen über die Entwicklung,<br />

Pflege und Erziehung von K<strong>in</strong>dern erweitern, dass sie Beobachtungsfertigkeiten entwickeln,<br />

so dass sie ihr K<strong>in</strong>d alters- und bedürfnisgerecht fördern können, dass sie Erziehungsmethoden<br />

e<strong>in</strong>setzen, durch die positive Verhaltensweisen verstärkt und Erziehungsprobleme<br />

vermieden werden, dass sie ihrem K<strong>in</strong>d bewusst Lernerfahrungen im Gespräch, im Haushalt<br />

oder Spiel vermitteln, sowie e<strong>in</strong>en dem Alter ihres K<strong>in</strong>des entsprechenden Sprachstil verwenden<br />

und se<strong>in</strong>e Kommunikationsfertigkeit fördern.<br />

9. E<strong>in</strong> besonders <strong>in</strong>tensives, aber auch arbeits- und zeitaufwendiges Angebot s<strong>in</strong>d Elternsem<strong>in</strong>are,<br />

die <strong>in</strong> Kooperation mit <strong>Familien</strong>bildungse<strong>in</strong>richtungen durchgeführt werden können. Da<br />

Elternsem<strong>in</strong>are i.d.R. nur e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Kreis engagierter <strong>Familien</strong> erreichen, können Ton-<br />

bzw. Filmaufnahmen nichtteilnehmenden <strong>Familien</strong> E<strong>in</strong>drücke und Impulse aus der Sem<strong>in</strong>ararbeit<br />

vermitteln.<br />

10. Voraussetzungen e<strong>in</strong>er Erziehungspartnerschaft:<br />

• Auf beiden Seiten muss Zeit, müssen Freiräume für das Gespräch und die Zusammenarbeit<br />

geschaffen werden.<br />

• Pädagogische Fachkräfte brauchen gutes Fachwissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, <strong>in</strong>sbesondere<br />

zu den erziehungsrelevanten Bereichen Entwicklungspsychologie, Frühpädagogik,<br />

<strong>Familien</strong>forschung, Erwachsenenbildung und Sozialarbeit sowie Beobachtungsfertigkeiten,<br />

kommunikative Kompetenz, Konfliktlösungsfertigkeiten. Auf Seiten der Eltern s<strong>in</strong>d die<br />

Bereitschaft zur Öffnung und der Wille zur Reflexion eigener Erziehungsziele, -<br />

vorstellungen und -methoden e<strong>in</strong>e notwendige Voraussetzung.<br />

11. Das Ziel sollte se<strong>in</strong>, qualitativ m<strong>in</strong>derwertige K<strong>in</strong>derbetreuung so unakzeptabel wie Trunkenheit<br />

am Steuer zu machen. Um qualitativ m<strong>in</strong>derwertige Betreuung ausmerzen zu können,<br />

muss die Öffentlichkeit fähig se<strong>in</strong>, qualitativ hochwertige K<strong>in</strong>derbetreuung zu erkennen und<br />

auszuwählen.<br />

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