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Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung

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Bundesverband e.V., Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong> <strong>Zusammenleben</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“ von 1999 bis 2001<br />

______________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

Die familienpädagogischen Lerneffekte von <strong>Familien</strong>-Wochenendsem<strong>in</strong>aren resultieren nicht alle<strong>in</strong><br />

aus dem Sem<strong>in</strong>argeschehen und den Programme<strong>in</strong>heiten. Es ist die Erfahrungswirkung des gesamten<br />

„Sett<strong>in</strong>gs“, das <strong>Familien</strong> positive Verhaltensalternativen erleben lässt, sie aufrüttelt und ihnen<br />

optimistische Anstöße mit auf den Weg gibt. Es wäre wünschenswert, dass es irgendwann e<strong>in</strong>mal gel<strong>in</strong>gt,<br />

derart „angestoßene“ <strong>Familien</strong> auf dem schwierigen Weg der Umsetzung ihrer Erfahrungen weiter<br />

zu begleiten, ihnen Bestärkung und Unterstützung zu geben <strong>in</strong> schwierigen Situationen, dort an<br />

ihrem Wohnort oder <strong>in</strong> langfristig geplanten Austausch- und Auffrischungssem<strong>in</strong>aren.<br />

Fortbildungen für Multiplikator/<strong>in</strong>nen<br />

- Inhalts- und Methodenbeschreibung an zwei Beispielen -<br />

1. Zukunftswerkstatt „ Zum Umgang mit Gewalt <strong>in</strong> Familie und Öffentlichkeit“<br />

am 20.06.2000 <strong>in</strong> Wittenberg, Sachsen-Anhalt<br />

durchgeführt von Dipl. Pädagog<strong>in</strong> Dr. Heidemarie Wan<strong>in</strong>ger<br />

2. Tagessem<strong>in</strong>ar „Erziehungspartnerschaft im K<strong>in</strong>dergarten“<br />

am 28.05.2001 <strong>in</strong> Nieder-Olm, Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz,<br />

durchgeführt von Dipl. Sozialpädagog<strong>in</strong> Daniele Darmstadt<br />

Beispiel A<br />

Verlaufsskizze mit Methodendiskussion zur Zukunftswerkstatt<br />

„Umgang mit Gewalt <strong>in</strong> Familie und Öffentlichkeit“<br />

Grundlegendes zu den Prämissen, Zielen und Pr<strong>in</strong>zipien der Zukunftswerkstattarbeit<br />

Das typische methodische Vorgehen der Zukunftswerkstatt (ZW) verb<strong>in</strong>det sich im deutschsprachigen<br />

Raum mit dem gleichnamigen Buch der Zukunftsforscher Robert Jungk und Norbert R. Müllert. Sie<br />

haben die erste Auflage ihrer „Anleitung zum Selbermachen“ genannt: „Wege zur Wiederbelebung<br />

der Demokratie“. Die zweite Auflage trägt den Titel „Mit Fantasie gegen Rout<strong>in</strong>e und Resignation“.<br />

Diese wie auch die vielen weiteren Veröffentlichungen und Erfahrungsberichte zum Thema Zukunftswerkstatt<br />

wollen zur Erprobung von ZW im S<strong>in</strong>ne von „weiterzuentwickelnden Demokratisierungs<strong>in</strong>strumenten“<br />

anregen.<br />

Ziel der Arbeit <strong>in</strong> Zukunftswerkstätten ist es, Bürger/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Entscheidungsf<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>zubeziehen,<br />

die sonst Politiker/<strong>in</strong>nen, Expert/<strong>in</strong>nen, Planer/<strong>in</strong>nen vorbehalten s<strong>in</strong>d.<br />

„Seit Jahren wird über die Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit der Staatsbürger geklagt. Diese<br />

Haltung verschw<strong>in</strong>det, wenn die Menschen erfahren, dass sie wirklich mitentwerfen und mitentscheiden<br />

können. Als sofortige psychologische Wirkung kann man beim Vorgehen nach der Methode der<br />

Zukunftswerkstatt feststellen:<br />

• Die Teilnehmer, gewöhnt daran, dass ihre Me<strong>in</strong>ungen als ‚unqualifiziert’ beiseite geschoben<br />

werden, gew<strong>in</strong>nen Selbstvertrauen;<br />

• Sie geben nach und nach ihre passive und reisignative Haltung auf und beg<strong>in</strong>nen, sich als aktive<br />

Teilnehmer am kommunalen, regionalen, nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Geschehen zu<br />

begreifen;<br />

• Ihre eigenen für e<strong>in</strong>e humane Zukunftsgestaltung unersetzlichen Lebenserfahrungen werden<br />

endlich gehört und ernstgenommen;<br />

• Die durch autoritäre Erziehung und fehlende Herausforderung verschütteten Phantasiequellen<br />

beg<strong>in</strong>nen wieder zu fließen;<br />

• Weil sie <strong>in</strong> dieser neuen demokratischen E<strong>in</strong>richtung nicht nur zuhören, sondern auch sprechen<br />

können, weil sie nicht nur aufnehmen und h<strong>in</strong>nehmen, sondern auch geben, s<strong>in</strong>d sie viel<br />

eher bereit, von außen kommende e<strong>in</strong>schlägige Informationen und Ratschläge für sich zu nutzen,<br />

d.h. zu lernen und entsprechend zu handeln;<br />

• Das geme<strong>in</strong>same Entwickeln konkreter Zukunftsvorstellungen schafft zwischen den Teilnehmern<br />

e<strong>in</strong>e starke Erlebnisgeme<strong>in</strong>schaft.“<br />

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