31.10.2012 Aufrufe

Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung

Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung

Konfliktfähiges Zusammenleben in Familien ... - Familienbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bundesverband e.V., Projekt „<strong>Konfliktfähiges</strong> <strong>Zusammenleben</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong>“ von 1999 bis 2001<br />

______________________________________________________________________________________________________________________________________<br />

nen hierher, um von der Referent<strong>in</strong> Neues zu hören und zu lernen. Die Ausschreibung, die <strong>in</strong> knapper<br />

Form, aber e<strong>in</strong>deutig ZW als Arbeitsmethode mit festgelegtem Phasenschema zur gruppenzentrierten<br />

Erarbeitung von Inhalten vorstellte, war offensichtlich nicht gründlich gelesen oder nicht wahrgenommen<br />

worden. Vielleicht wurde sie nicht verstanden, weil die Mehrzahl der Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

Formen selbständiger Erarbeitung von Ergebnissen bisher kaum erlebt hat und daher ke<strong>in</strong>e Vorstellung<br />

entwickeln konnte.<br />

Es galt also, mit folgenden ungünstigen Ausgangspunkten den Fortbildungstag doch noch konstruktiv<br />

und effektiv zu gestalten:<br />

• Unerwartet waren nur acht Frauen zur ZW erschienen. Der Reichtum der ZW speist sich aber<br />

gerade aus den Erfahrungen, Ideen und Assoziationen der teilnehmenden Personen. E<strong>in</strong>e<br />

Gruppengröße von 15 – 20 Personen ist daher ideal.<br />

• Die Erwartung, Inhalte vermittelt zu bekommen und daher e<strong>in</strong>e eher abwartend rezeptive Arbeitshaltung<br />

bei den meisten Teilnehmer<strong>in</strong>nen erforderte viel Überzeugungskraft von seiten<br />

der Moderator<strong>in</strong>, bis sich die Teilnehmer<strong>in</strong>nen auf die Methode e<strong>in</strong>lassen und persönlichen<br />

Gew<strong>in</strong>n daraus ziehen konnten.<br />

• Die une<strong>in</strong>heitliche bzw. fehlende Grundlage für die <strong>in</strong>haltliche Zusammenarbeit, verlangte <strong>in</strong><br />

der Kritik- und Phantasiephase zusätzliche erläuternde Kommentare und e<strong>in</strong> besonders vorsichtiges<br />

Vorgehen beim Bündeln und Rubrizieren der Stichworte.<br />

Spontan umdisponieren<br />

Dieser ungeplant e<strong>in</strong>geschobene Klärungsprozess verzögerte den Beg<strong>in</strong>n der ZW und verr<strong>in</strong>gerte den<br />

verbleibenden Zeitumfang. Dennoch erlebten die Teilnehmer<strong>in</strong>nen, wie aus e<strong>in</strong>er chaotisch anmutenden<br />

Anfangssituation unterschiedlicher TN-Voraussetzungen, TN-Motivationen, TN-Vorstellungen,<br />

TN-Ziele zielstrebig nach e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Nenner gesucht wurde. Sie erlebten – als Beispiel für<br />

ihre eigene Klärungs- und Handlungspraxis <strong>in</strong> Gruppen – e<strong>in</strong> offenes, respektvolles, akzeptierendes<br />

Klären und Aushandeln der Absichten und Ziele. Schließlich gelang bei konstruktiver Arbeitshaltung<br />

und gutem Gruppenklima der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die ZW-Arbeit.<br />

Bei dieser unerwarteten Ausgangssituation war es unmöglich, e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Problemverständnis<br />

zu vergegenwärtigen und zügig darauf aufzubauen. Für die ZW-Arbeit hier musste der Themenrahmen<br />

erst erarbeitet und musste aus dem <strong>in</strong> dieser Weise grob umrissenen Komplex „Situationen, Formen<br />

und Ursprünge von Gewalt <strong>in</strong> Familie und Öffentlichkeit“ heraus das ZW-Ziel, die Verwirklichungsaufgabe<br />

herausformuliert werden.<br />

Der darauf folgende ZW-Ablauf wird hier plakativ skizziert. Wir verweisen auf die früheren, detailliert<br />

dokumentierten Zukunftswerkstätten, die z.B. im Rahmen von <strong>Familien</strong>bildungswochenenden des<br />

Bundesverbandes Neue Erziehung, Bonn durchgeführt wurden.<br />

Kritikphase<br />

1. Schritt: Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g - spontane, unsystematische Sammlung von Kritikpunkten, Beschwerden,<br />

Bedauernswertem h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>es couragierten Auftretens gegen <strong>in</strong>ner- und<br />

außerfamiliäre Gewalt im sozialen Umfeld der Teilnehmer<strong>in</strong>nen.<br />

Die Kritikpunkte wurden <strong>in</strong> Dreiergruppen auf DIN A4-Blättern notiert und dann im<br />

Plenum für alle sichtbar zusammengetragen und ausgelegt.<br />

2. Schritt: Ordnung, Zusammenfassung der Kritikpunkte zu Kritikthemenkreisen:<br />

• Mangelndes Selbstwertgefühl: mangelnde Wertschätzung durch andere, mangelndes Vertrauen<br />

<strong>in</strong> die eigene Kraft<br />

* Fehlender Mut, Hilfe zu suchen und nachzufragen<br />

* Unflexibilität der Eltern (fehlendes Bemühen um Hilfe)<br />

* Menschen nehmen ke<strong>in</strong>en Rat an<br />

* Ke<strong>in</strong> Vertrauen <strong>in</strong> Hilfsangebote<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!