argumente 2014 - Verbund Oldenburger Münsterland
argumente 2014 - Verbund Oldenburger Münsterland
argumente 2014 - Verbund Oldenburger Münsterland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wirtschaftsregion<br />
Foto: Gerald Lampe, Foto Hölzen<br />
Stammwerk in Dinklage: Den Großteil ihres Umsatzes macht die Bröring-Firmengruppe<br />
im Mischfuttergeschäft, den Rest im Agrar- und Rohwarenhandel.<br />
gelfutter und 224.000 Tonnen Rinderfutter.<br />
Der Umsatzanteil am Unternehmen<br />
beträgt dabei 85 Prozent<br />
Dass sich der Betrieb derart rasant entwickelt,<br />
davon hätte der junge Heiner<br />
Bröring nur träumen können. Der besucht<br />
zunächst die Handelsschule in Lohne<br />
und geht danach in die Lehre in einen<br />
Landhandelsbetrieb im emsländischen<br />
Freren. Dann zieht ihn die Bundeswehr,<br />
18 Monate lang ist der Dinklager Soldat.<br />
Bröring will mehr: Nach seiner Wehrdienstzeit<br />
entschließt er sich, Betriebswirtschaftslehre<br />
in Wilhelmshaven zu<br />
studieren. Das ist auch die Zeit, als er von<br />
Frankreich träumt. Es kommt alles ganz<br />
anders: „1967 kam ich dann nach Hause<br />
zurück, weil mein Vater sehr krank wurde“,<br />
erinnert er sich. Er leitet die Geschicke<br />
des Unternehmens und mit 32 Jahren<br />
heiratet er seine Frau Leni.<br />
Zur Erfolgsgeschichte einer solchen Firma<br />
gehört auch eine Philosophie. Im Falle<br />
der Bröring-Unternehmensgruppe ist sie<br />
einfach, aber sehr effizient: „Unsere Existenzberechtigung<br />
liegt darin, dass uns die<br />
Landwirtschaft als Partner wünscht“, sagt<br />
Bröring. Daher sei es ein natürliches Bedürfnis,<br />
sich die Anliegen der Landwirtschaft<br />
zu Eigen zu machen. „Das ist immer<br />
ein langfristiger Prozess“, sagt er.<br />
Und nicht immer ist es ein leichter.<br />
Was Bröring dabei stört, ist das negative<br />
Image, das die Agrarwirtschaft in der Öffentlichkeit<br />
hat. „Von Politik und Medien<br />
wird sie nicht akzeptiert“, sagt er. Dabei<br />
sei es die Landwirtschaft gewesen, die<br />
den Wohlstand in die Region gebracht habe.<br />
„Die Bauern haben sich am eigenen<br />
Schopfe aus der Armut herausgezogen.“<br />
Die Bereitschaft, etwas zu leisten, spiegele<br />
sich auch im eigenen Unternehmen wider.<br />
80 Prozent seiner Mitarbeiter, schätzt<br />
Bröring, hätten ihr eigenes Haus. Immerhin<br />
stehen im Dinklager Unternehmen<br />
550 Menschen in Lohn und Brot. Die Agrar-<br />
und Ernährungswirtschaft sei mithin<br />
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: „40<br />
Prozent der Kaufkraft im OM kommen<br />
aus diesem Bereich“, so Bröring. Daher<br />
müsse die Landwirtschaft auch zukünftig<br />
die Chance haben, zu wachsen.<br />
„Oft wird gesagt, wir brauchen im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> nur noch qualitatives<br />
Wachstum und kein quantitatives<br />
mehr – das ist der größte Blödsinn aller<br />
Zeiten“, ist sich der Unternehmer sicher<br />
„Denn qualitatives und quantitatives<br />
Wachstum bedingen sich gegenseitig.“<br />
Bestes Beispiel dafür sei die Entwicklung<br />
der Stalltechnik. Ohne die Ausdehnung<br />
der Tierhaltung hätte es in diesem Bereich<br />
keine Verbesserung gegeben: „Dann<br />
hätten wir immer noch Tiefställe mit<br />
Mistklappen aus den 60er Jahren“, sagt<br />
er. „Wir sollten den Ast nicht absägen, auf<br />
dem wir sitzen. Die Entwicklung der<br />
Landwirtschaft voranzubringen: Das ist<br />
die Zukunftsaufgabe – allgemein, aber<br />
auch für unser Unternehmen.“<br />
Was die eigene Firma anbetrifft, ist Bröring<br />
aber optimistisch. „Wir haben vor Ort<br />
stabile gesellschaftliche Verhältnisse und<br />
viele junge Menschen, die etwas tun wollen.“<br />
Man müsse sie nur ermutigen, etwas