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Offene Tore - Orah.ch

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und dem Ort ihrer angebli<strong>ch</strong>en Verwirkli<strong>ch</strong>ung Anlass gibt. 11 Die<br />

Bestimmung der Kir<strong>ch</strong>e ist es, der Ort der Herrs<strong>ch</strong>aft Gottes zu sein.<br />

3. Kyrios und Pneuma:<br />

Das unsi<strong>ch</strong>tbare Göttli<strong>ch</strong>e der Kir<strong>ch</strong>e<br />

3.1. Der Kyrios und die Kir<strong>ch</strong>e<br />

Der Kyrios ist das Gegenüber der Kir<strong>ch</strong>e. Unser Wort »Kir<strong>ch</strong>e« kommt<br />

von dem grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en »kyriake« her, was »dem Herrn zugehörig« bedeutet.<br />

In Verbin dung mit »ek kle sia« ergibt si<strong>ch</strong> daraus »die dem<br />

Herrn zugehörige Gemeinde«, in Ver bindung mit »oikia« erhält man<br />

»Haus des Herrn«. S<strong>ch</strong>on diese Herkunft des Wortes »Kir<strong>ch</strong>e« weist<br />

darauf hin, dass sie ihr Wesen und ihre Bestimmung ganz und gar<br />

vom Herrn her em pfängt. Beziehungen ma<strong>ch</strong>en die Beteiligten überhaupt<br />

erst zu dem, was sie im Be ziehungs gefüge sind. So wird in der<br />

Ehe der Mann dur<strong>ch</strong> die Frau zum Ehemann und die Frau dur<strong>ch</strong> den<br />

Mann zur Ehefrau. Und dur<strong>ch</strong> Kinder wird der Mann zum Vater und<br />

die Frau zur Mutter. In glei<strong>ch</strong>er Weise ist die Kir<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t aus si<strong>ch</strong><br />

heraus Kir<strong>ch</strong>e, son dern nur dur<strong>ch</strong> ihre Beziehung zum Kyrios. Die<br />

umgekehrte Lesung dieses Verhält nisses ist natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>tig:<br />

Kyrios oder Herr wird Gott dur<strong>ch</strong> die Kir<strong>ch</strong>e, insofern sie der Berei<strong>ch</strong><br />

in der Mens<strong>ch</strong>enwelt ist, der si<strong>ch</strong> seiner Herrs<strong>ch</strong>aft freiwillig übergeben<br />

hat. Do<strong>ch</strong> diese Lesung will i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t weiter entfalten. Im vorliegenden<br />

Zusammenhang ist nur wi<strong>ch</strong>tig, dass die Kir<strong>ch</strong>e das, was<br />

sie ist, nämli<strong>ch</strong> »die dem Herrn zugehörige Gemeinde«, auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong><br />

dadur<strong>ch</strong> ist, dass der Kyrios ihr Gegenüber ist.<br />

Das ergibt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> aus der Art und Weise, wie das Neue Testament<br />

den hellenistis<strong>ch</strong>en Begriff »ekklesia« über nommen hat. Er<br />

bedeutet einfa<strong>ch</strong> nur »Volksversammlung«. Do<strong>ch</strong> diese Bedeutung<br />

ist den S<strong>ch</strong>reibern der neutestamentli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>riften zu wenig qualifiziert.<br />

Deswegen nehmen sie oft eine genauere Bestimmung vor,<br />

11 Au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> W. Pannenberg »ist das Rei<strong>ch</strong> Gottes mit der Kir<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> identis<strong>ch</strong>«<br />

(STh 3,42). Für ihn ist sie aber das »Zei<strong>ch</strong>en des Gottesrei<strong>ch</strong>es« (STh 3,45).<br />

OFFENE TORE 2/07 77

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