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Offene Tore - Orah.ch

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ken zu wollen, so er oder sie nur wieder gesund würde. Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>ließt die s<strong>ch</strong>limmste Krankheitsphase beim Einzelnen häufig den<br />

grundlegenden Drang na<strong>ch</strong> Leben oder Tod mit ein. Die Annalen der<br />

Medizin sind voll von Fallges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, in denen Mens<strong>ch</strong>en eigentli<strong>ch</strong><br />

sterben sollten, jedo<strong>ch</strong> dann weiterlebten, da sie die Hoffnung<br />

auf und den Willen zum Leben besaßen. Dann wiederum gibt es die,<br />

wel<strong>ch</strong>e eigentli<strong>ch</strong> weiterleben sollten und dann do<strong>ch</strong> verstarben, da<br />

ihr Wille oder Geist gebro<strong>ch</strong>en war, sie aufgehört hatten zu kämpfen<br />

und sie s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> verstarben, als es niemand mehr erwartete. Der<br />

Lebenswille einer kranken Person ist für den Genesungsverlauf also<br />

si<strong>ch</strong>er zentral. Wie es aber mögli<strong>ch</strong> ist, dass ein Mens<strong>ch</strong> die Hoffnung<br />

auf Genesung beibehält, bleibt ein großes Geheimnis.<br />

Währendessen hält die westli<strong>ch</strong>e Medizin, die si<strong>ch</strong> von allen spirituellen<br />

Traditionen gelöst hat, daran fest, dass si<strong>ch</strong> die Krankheiten<br />

aufgrund genetis<strong>ch</strong>er Veranlagung, zufälliger Vergiftung oder gefährli<strong>ch</strong>er<br />

Umweltbedingungen entwickeln würden. Diese Faktoren<br />

würden si<strong>ch</strong> uns dann als Chance oder S<strong>ch</strong>icksal darstellen. Im allgemeinen<br />

wird, mit Ausnahme der Wahl eines gewissen Lebensstils,<br />

die Krankheit ni<strong>ch</strong>t mit dem Bewusstsein glei<strong>ch</strong>gesetzt. Es wird für<br />

gewöhnli<strong>ch</strong> angenommen, dass der Geisteszustand eines Mens<strong>ch</strong>en<br />

ni<strong>ch</strong>t in direkter Verbindung zu seiner körperli<strong>ch</strong>en Erkrankung<br />

stehe. Die Krankheit wird ni<strong>ch</strong>t als Sühne betra<strong>ch</strong>tet, die jemand aufgrund<br />

gewisser Taten abzuleisten hätte. Au<strong>ch</strong> der Patient selbst su<strong>ch</strong>t<br />

im allgemeinen den Grund seiner Erkrankung ni<strong>ch</strong>t zuerst bei si<strong>ch</strong>.<br />

Im Christentum zielt die biblis<strong>ch</strong>e Idee, dass uns die Krankheit<br />

als Bestrafung unserer Sünden ereile auf ein Jahrhunderte altes<br />

theologis<strong>ch</strong>es Problem. Es geht um die Frage, wie ein gütiger Gott<br />

sol<strong>ch</strong> eine Verwüstung hinterlassen kann und wie er Leid selbst<br />

bei denen verursa<strong>ch</strong>e, die ihn anbeten. Meiner Meinung na<strong>ch</strong> leitet<br />

Swedenborg diese theologis<strong>ch</strong>e Frage auf profunde Weise auf eine<br />

psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Ebene über. Swedenborg behauptet, dass sowohl das<br />

Gute wie au<strong>ch</strong> das Böse bestehen würden. Gott sei die Quelle alles<br />

OFFENE TORE 2/07 105

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