Offene Tore - Orah.ch
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Das Lexikon der Spiritualität<br />
von Gerhard Wehr<br />
Vorbemerkung der S<strong>ch</strong>riftleitung: 2006 ist im Anaconda<br />
Verlag »Das Lexikon der Spiritualität« von Gerhard Wehr<br />
ers<strong>ch</strong>ienen. Der bekannte und auf vielen Gebieten kundige<br />
Autor legt hier ein handli<strong>ch</strong>es Lexikon vor, das unter jedem<br />
Sti<strong>ch</strong>wort die Summe seiner jahrzehntelangen Fors<strong>ch</strong>ungen<br />
erkennen lässt. Erfreuli<strong>ch</strong>erweise hat Gerhard Wehr au<strong>ch</strong><br />
jenen Mann ni<strong>ch</strong>t vergessen, der im 18. Jahrhundert ein<br />
wi<strong>ch</strong>tiger Knotenpunkt esoteris<strong>ch</strong>er Traditionen war und<br />
bis heute ein wi<strong>ch</strong>tiger Impulsgeber geblieben ist. Die Rede<br />
ist von Emanuel Swedenborg. Na<strong>ch</strong>stehend drucken wir<br />
den Artikel über ihn ab.<br />
Swedenborg, Emanuel (Stockholm 1688 – London 1772). Der<br />
»nordis<strong>ch</strong>e Geisterseher«, Sohn eines Bis<strong>ch</strong>ofs der lutheris<strong>ch</strong>en<br />
Staatskir<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>wedens, begann mit den Nieders<strong>ch</strong>riften der ihm<br />
eröffneten Geistess<strong>ch</strong>au, na<strong>ch</strong>dem er si<strong>ch</strong> als Naturwissens<strong>ch</strong>aftler<br />
bereits einen Namen gema<strong>ch</strong>t hatte, also über ein ni<strong>ch</strong>t geringes<br />
Maß an Selbstkritik verfügte. Dies belegt au<strong>ch</strong> die Tatsa<strong>ch</strong>e, daß er<br />
gea<strong>ch</strong>tetes Mitglied internationaler wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Institutionen<br />
war. Die ents<strong>ch</strong>eidende Vision, die für ihn zu einem Berufungserlebnis<br />
seiner Sehers<strong>ch</strong>aft wurde, empfing der Siebenundfünfzigjährige<br />
1745 in London. Das Erlebnis s<strong>ch</strong>ließt einen von ihm selbst beri<strong>ch</strong>teten<br />
Werdeprozeß ab, eingeleitet dur<strong>ch</strong> eine Art Reinigung, wie sie<br />
aus der Mystik in verglei<strong>ch</strong>barer Weise bekannt ist. Die Begebenheit<br />
empfand er so eins<strong>ch</strong>neidend, daß er sein bisheriges Tun als Gelehrter<br />
spontan abbra<strong>ch</strong>, um für den Rest seines Lebens für die Einspra<strong>ch</strong>en<br />
und visionären Wahrnehmungen uneinges<strong>ch</strong>ränkt offen<br />
sein zu können. Von da an war seine Aufmerksamkeit auf die geistige<br />
Welt geri<strong>ch</strong>tet. Er gewann Dur<strong>ch</strong>blicke dur<strong>ch</strong> den Kosmos, ni<strong>ch</strong>t<br />
am wenigsten dur<strong>ch</strong> die biblis<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>te. Ähnli<strong>ch</strong> wie na<strong>ch</strong> ihm<br />
Jakob Lorber, und denno<strong>ch</strong> deutli<strong>ch</strong> von ihm unters<strong>ch</strong>ieden, leistete<br />
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