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Offene Tore - Orah.ch

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gen hat der Herr es wieder gelehrt, zuglei<strong>ch</strong> aber die kultis<strong>ch</strong>en Formen<br />

(repraesentativa) abges<strong>ch</strong>afft, weil der größte Teil von ihnen<br />

auf ihn bezogen war und das Bild (imago) nun einmal vers<strong>ch</strong>windet,<br />

sobald das Abbild (des unsi<strong>ch</strong>tbaren Gottes) (effigies) selbst ers<strong>ch</strong>eint.<br />

So hat er eine neue Kir <strong>ch</strong>e gegründet, die ni<strong>ch</strong>t mehr wie<br />

die frühere dur<strong>ch</strong> Darstellungen des Mysteriums (repraesen tativa)<br />

zum Inneren geführt wird, sondern ohne sie die Geheimnisse des<br />

Got tes rei<strong>ch</strong>es (illa) weiß. Anstelle der alten Kultformen hat er nur<br />

einige äußere gottes dienstli<strong>ch</strong>e Handlungen (externa) angeordnet,<br />

nämli<strong>ch</strong> die Taufe und das Abendmahl; die Taufe, damit man dur<strong>ch</strong><br />

sie an die Wiedergeburt erinnert werden soll, und das Abend mahl,<br />

damit man dadur<strong>ch</strong> an den Herrn erinnert werden soll, und zwar an<br />

seine Liebe zum mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t und an die erwidernde<br />

Liebe des Mens<strong>ch</strong>en zu ihm.« (HG 4904). »Ebenso wie viele andere<br />

Dinge wurden diese Was<strong>ch</strong>ungen den Kindern Israels darum aufgelegt<br />

und befohlen, weil die bei ihnen gegründete Kir<strong>ch</strong>e eine vorbildende<br />

Kir<strong>ch</strong>e war. Diese aber war von der Art, daß sie die <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e<br />

Kir<strong>ch</strong>e der Zukunft wie im Bilde darstellte. Als der Herr in die<br />

Welt kam, s<strong>ch</strong>affte er deshalb diese samt und sonders äußerli<strong>ch</strong>en<br />

Vorbildungen ab und gründete eine Kir<strong>ch</strong>e, bei der alles innerli<strong>ch</strong><br />

war. So hob der Herr die Abbilder (figuras) auf und enthüllte die Urbilder<br />

(effigies) selbst, so wie jemand einen Vorhang wegzieht oder<br />

die Tür öffnet und dadur<strong>ch</strong> das Inwendige ni<strong>ch</strong>t nur si<strong>ch</strong>tbar, sondern<br />

au<strong>ch</strong> zugängli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t. Von all jenen Vorbildungen behielt der<br />

Herr nur zwei bei, die alles zur inneren Kir<strong>ch</strong>e Gehörige wie in<br />

einer Zusammenfassung (in uno complexu) enthalten sollten, nämli<strong>ch</strong><br />

die Taufe anstelle der Was<strong>ch</strong>ungen und das Heilige Abendmahl<br />

anstelle des Lammes, das zwar jeden Tag, mit vollständigem Ritus<br />

aber nur am Passahfest geopfert wurde.« (WCR 670). Die Sakramente<br />

sind ein Entgegenkommen Gottes an den auf Äußerli<strong>ch</strong>es fixierten<br />

Men s<strong>ch</strong>en. Der Übergang von der Kultkir<strong>ch</strong>e zur Geistkir<strong>ch</strong>e<br />

war ni<strong>ch</strong>t mit einem Mal vollziehbar. Deswegen konnte der Kult der<br />

vorbildenden Religion ni<strong>ch</strong>t gänzli<strong>ch</strong> aufgegeben werden. Er konnte<br />

aber auf zwei alles zusammenfassende Handlungen re du ziert wer-<br />

OFFENE TORE 2/07 93

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