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Offene Tore - Orah.ch

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sind Initiationsriten oder »zwei Pforten zum ewigen Leben (duae Portae<br />

ad vitam aeternam)« (WCR 721).<br />

4.3.3. Die Taufe<br />

Na<strong>ch</strong> Thomas von Aquin bewirken die Sakramente des neuen Bundes<br />

das, was sie darstellen (efficiunt quod figurant: 62,1 ad 1; siehe STh<br />

3,384 und 386). Das (ver)führt jedo<strong>ch</strong> zu der Ansi<strong>ch</strong>t, dass die Taufe<br />

als sol<strong>ch</strong>e bereits »das Ereignis der Wiedergeburt« (STh 3,266) sei.<br />

Pan nenberg s<strong>ch</strong>reibt: »In der Taufe ereignet si<strong>ch</strong> die Wiedergeburt<br />

des Men s<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> den Heiligen Geist.« (STh 3,264). Jeder Getaufte<br />

wäre demna<strong>ch</strong> ein Wie der ge borener. Nun ist es zwar aufgrund von<br />

Joh 3,5 ri<strong>ch</strong>tig, die Taufe mit der Wiedergeburt in Ver bin dung zu<br />

brin gen, aber diese sakramentale Handlung sollte ni<strong>ch</strong>t als Vollzug,<br />

sondern nur als »Symbol der Wie dergeburt« (HG 9032) angesehen<br />

werden. 36 Das Symbol als sol<strong>ch</strong>es bewirkt die Wiedergeburt<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Nur ein ihm entspre<strong>ch</strong>endes Leben führt zu diesem Ziel.<br />

Swedenborg s<strong>ch</strong>reibt: »Die Taufe ist das Symbol der Wieder geburt<br />

(symbolum rege ne rationis) des Mens<strong>ch</strong>en vom Herrn dur<strong>ch</strong> Wahres<br />

und Gu tes des Glaubens. Dur<strong>ch</strong> die Taufe ges<strong>ch</strong>ieht die Wiedergeburt<br />

ni<strong>ch</strong>t, sondern (nur) dur<strong>ch</strong> das dur<strong>ch</strong> die Taufe bezei<strong>ch</strong>nete Leben,<br />

in das die Christen, die das Glaubenswahre in Gestalt des Wortes<br />

haben, an s<strong>ch</strong>ließend eintreten.« (HG 2702).<br />

Swedenborg <strong>ch</strong>arakterisiert die Taufe häufig als »signum et memoriale«,<br />

das heißt als ein Zei<strong>ch</strong>en der beständigen Erinnerung an<br />

etwas, nämli<strong>ch</strong> an die Bestimmung des Gebo renen zur Wiedergeburt:<br />

»Niemand kommt dur<strong>ch</strong> die Taufe (als sol<strong>ch</strong>e) in den Himmel<br />

oder zum Glauben. Denn die Taufe dient nur als Zei<strong>ch</strong>en der beständigen<br />

Erinnerung (signum et memoriale) daran, dass der Mens<strong>ch</strong><br />

wiedergeboren werden soll …« (HH 329). Von »sig num« und »memoriale«<br />

ist im Zusammenhang der Taufe au<strong>ch</strong> in NJ 206, OE 356, EO<br />

36 Statt von einem Symbol der Wiedergeburt könnten wir au<strong>ch</strong> von einer Vorbildung<br />

derselben spre<strong>ch</strong>en: »Die Taufe bildete die Wiedergeburt des Mens<strong>ch</strong>en vor (repraesentabat),<br />

dur<strong>ch</strong> die der natürli<strong>ch</strong>e Mens<strong>ch</strong> in die Kir<strong>ch</strong>e eingeführt (introducitur)<br />

und ein geistiger wird.« (OE 569).<br />

OFFENE TORE 2/07 95

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