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Offene Tore - Orah.ch

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Satz ist dort ein anderer, er lautet: »Bei diesen erfolgt dur<strong>ch</strong> das heilige<br />

Abendmahl die Verbindung (conjunctio), bei den anderen hingegen<br />

findet (nur) eine Gegen wart (praesentia) statt, ni<strong>ch</strong>t die Verbindung<br />

(conjunctio).« Swedenborg will hier also deutli<strong>ch</strong>er als in HG<br />

10522 zum Ausdruck bringen, dass die Wirkung des Abendmahls<br />

vom Zustand dessen abhängt, der das Brot und den Wein empfängt.<br />

Das Abendmahl ist also ni<strong>ch</strong>t automatis<strong>ch</strong> das Siegel der Verbindung<br />

(HG 10522), sondern bewirkt je na<strong>ch</strong> dem inneren Zustand entweder<br />

die Vereinigung mit dem Herrn oder nur dessen Gegenwart. 40<br />

»Die Reformatoren haben die im katho lis<strong>ch</strong>en Eu<strong>ch</strong>aristieverständnis<br />

enthaltene Komponente einer Darbringung an Gott ents<strong>ch</strong>ieden<br />

abgelehnt … Sie verstehen das Abendmahl auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong><br />

als Handeln Gottes an der Gemeinde … Die Ablehnung des Meßopfergedankens<br />

ist die dogmatis<strong>ch</strong> gewi<strong>ch</strong> tigste Differenz des reformatoris<strong>ch</strong>en<br />

Abendmahlsverständnisses gegenüber dem der katholis<strong>ch</strong>en<br />

Tradition.« 41 Au<strong>ch</strong> Swedenborg hat den katholis<strong>ch</strong>en Messopfergedanken<br />

abgelehnt. Das bedeutet freili<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, dass man den<br />

Opfergedanken vom Abendmahl vollkommen fernhalten muss. Im<br />

Gegenteil, dieses Sakrament ist an die Stelle des vorbildenden Opferkults<br />

getreten: »Als daher die Opfer (sacrificia) abges<strong>ch</strong>afft wurden,<br />

und an ihre Stelle für den äußeren Gottesdienst etwas anderes trat,<br />

wurde verordnet, daß Brot und Wein gebrau<strong>ch</strong>t werden sollten.« (HG<br />

2165). Das heilige Abendmahl trat »an die Stelle der Altäre oder der<br />

Brandopfer und S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>topfer« (HG 2811). Es »trat an die Stelle der<br />

Opfer und der Gastmähler aus dem Geheiligten« (HG 4211). 42 Na<strong>ch</strong><br />

40 Zur Verbindung mit dem Herrn dur<strong>ch</strong> das Abendmahl siehe au<strong>ch</strong> HG 4211: Das heilige<br />

Abendmahl »ist das Äußere der Kir<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>es das Innere in si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ließt,<br />

und dur<strong>ch</strong> das Innere den Mens<strong>ch</strong>en, der in der Liebe und Liebtätigkeit ist, mit dem<br />

Himmel verbindet (conjungit), und dur<strong>ch</strong> den Himmel mit dem Herrn«. Und NJ 220:<br />

»Daher fl ießt das Heilige aus dem Himmel in die Mens<strong>ch</strong>en der Kir<strong>ch</strong>e ein, wenn<br />

sie heilig zum Sakrament des Abendmahls gehen (siehe HG 6789). Daher kommt<br />

die Verbindung (conjunctio) des Herrn (siehe HG 1519, 3464, 3735, 5915, 10521,<br />

10522).«<br />

41 Wilfried Joest, Dogmatik, Band 2, 1996, Seite 577.<br />

42 »Zudem umfaßt das Heilige Abendmahl und s<strong>ch</strong>ließt in si<strong>ch</strong> den ganzen Gottesdienst,<br />

der in der Israelitis<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>e eingesetzt war. Die Brandopfer und ande-<br />

OFFENE TORE 2/07 99

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