Elektrische Energiesysteme - Power Electronics Systems Laboratory ...
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96 5. Leitungen<br />
5.4.6 Die Wellengleichung der verlustlosen Leitung<br />
Einen Spezialfall stellt der Fall der verlustlosen Leitung dar. Da bei einer<br />
Freileitung der induktive Widerstand überwiegt (für Spannungen ab ca.<br />
R<br />
130 kV gilt<br />
ωL<br />
0.1) und der Verlust durch den Ableitwiderstand verschwindend<br />
kleine Werte annimmt, kann man als Vereinfachung die Energieübertragungsleitung<br />
verlustlos modellieren:<br />
R ′ = G ′ = 0 (5.101)<br />
Diese Vernachlässigung von R ′ und G ′ hat selbstverständlich Auswirkungen<br />
auf die Leitungsgleichungen, wie nachfolgend gezeigt wird.<br />
Als Ausgangspunkt für unsere Berechnungen dienen folgende Gleichungen:<br />
e γx + e −γx e γx − e −γx<br />
U(x) = U 1 − Z W I 1<br />
2<br />
2<br />
e γx + e −γx<br />
I(x) = I 1 − U 1 e γx − e −γx<br />
2 Z W 2<br />
(5.102a)<br />
(5.102b)<br />
Dabei wird angenommen, dass die Werte von Strom und Spannung am Anfang<br />
der Leitung bekannt sind. Die Wellenausbreitungskonstante γ wird bei<br />
diesem Spezialfall rein imaginär:<br />
γ = jω √ L ′ C ′ = jβ (5.103)<br />
Die Wellenimpedanz ist im Spezialfall der verlustlosen Leitung rein reell 13<br />
und berechnet sich zu<br />
√<br />
L ′<br />
Z W =<br />
C ′ (5.104)<br />
Für die Sinus- und Cosinusfunktion gelten folgende Beziehungen:<br />
sin (z) = ejz − e −jz<br />
2j<br />
cos (z) = ejz + e −jz<br />
2<br />
(5.105)<br />
Wenden wir nun die Beziehungen aus Gleichung (5.105) auf die Gleichungen<br />
(5.102a) bzw. (5.102b) an, so erhalten wir die Wellengleichungen für die<br />
verlustlose Leitung.<br />
U(x) = U 1 cos (βx) − jZ W I 1 sin (βx)<br />
I(x) = I 1 cos (βx) − j U 1<br />
Z W<br />
sin (βx)<br />
(5.106a)<br />
(5.106b)<br />
13 Man spricht in diesem Fall auch vom Wellenwiderstand.